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Los ging für Thomas Bronswyk alles auf dem Alsfelder Prämienmarkt, im gleichen Jahr ging es dann in Fulda weiter und auch auf dem Lullusfest in Bad Hersfeld ist Bronswyk mittlerweile der Festwirt. In der Region bespielt er damit in einer tragenden Rolle quasi "das Bermudadreieck der Großveranstaltungen". - Fotos: Moritz Bindewald

FULDA Festwirt des osthessischen Bermuda-Dreiecks

Das Leben als Schausteller: Gespräch mit Thomas Bronswyk

07.08.23 - "Wir sind ja Schausteller von Geburt an. Ich bin jetzt 53 Jahre alt und quasi im Wohnwagen geboren, wenn man so will. Wir machen das in der fünften Generation und von daher ist das für uns Alltag. Man merkt schon, dass Leute, die das nicht so kennen, das für ein Abenteuer halten, spannend finden und auch hinterfragen", sagt Thomas Bronswyk.

Schausteller und Festwirt Thomas Bronswyk.

Seit nun zehn Jahren ist er der Festwirt am Schützen- und Volksfest in Fulda, managed Zelt, Ausschank und Küche im hinteren Teil der Ochsenwiese. Los ging für ihn alles auf dem Alsfelder Prämienmarkt, im gleichen Jahr ging es dann in Fulda weiter und auch auf dem Lullusfest in Bad Hersfeld ist Bronswyk mittlerweile der Festwirt. In der Region bespielt er damit in einer tragenden Rolle quasi "das Bermudadreieck der Großveranstaltungen". Doch auch ansonsten ist er viel unterwegs. Von kleinen Märkten bis hin zu Ippenbürn, der zweitgrößte Innenstadtkirmes Europas, deckt er alles ab. Im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch gibt der 53-Jährige spannende Einblicke in sein Leben als Schausteller.

Hier war er für die letzten zehn Tage: das Festzelt am Fuldaer Schützenfest. ...

Ein Blick auf das Fuldaer Schützenfest 2023.

Wie ging denn alles für Sie los, Herr Bronswyk?

"Das hat mal ganz klein angefangen. Ich bin in Alsfeld auf dem Pfingstmarkt gewesen an einem Hotdogstand und habe dort gesehen, dass das Festzelt Optimierungsbedarf hatte. Es hat mir also nicht gefallen, was dort aufgebaut war. Und dann ergab es sich irgendwann, dass man in Alsfeld einen neuen Festwirt gesucht hat und dann hab' ich das mal versucht. Im selben Jahr habe ich dann auch in Fulda auf dem Schützenfest mein Debüt gefeiert. Ich hatte Fulda nicht viel zugetraut, aber da habe ich mich mächtig getäuscht. Daraus hat sich dann ergeben, dass ich hier in der Region das Bermudadreieck der Großveranstaltungen bespielen durfte."

In diesem Container hat Bronswyk sein Büro. Hier verbringt er etwa fünf Stunden am ...

Dieser Wohnwagen ist in den Sommermonaten das Zuhause von Bronswyk und seiner Familie. ...

Corona war ja für uns alle ein Einschnitt, aber Sie als Schausteller hat das ja sicherlich besonders getroffen. Wie war das für Sie?

"Es gab zwei Sorten von Schaustellern. Die einen haben sich ihrem Schicksal ergeben und gesagt, na ja, dann ist das halt so und die anderen haben alle möglichen Versuche unternommen, zu tun, was gerade möglich ist. Wir waren beispielsweise in Braunschweig der einzige 'Weihnachtsmarkt to go'. Da haben wir auch eine große Wertschätzung erfahren. Die Leute waren froh, dass sie mal raus können und es was zu sehen gibt."

Das ist eines der berühmten Festzelte des Schaustellers. Archivbilder: O|N / Martin Engel

Wie ist denn ihr Leben als Schausteller, da gibt es ja viele tolle Fantasien, die man so hat. Und wie geht das mit Familie?

"Ich habe Zwillinge. Der eine ist voll im Betrieb, mit Frau und Kind mittlerweile sogar. Mein zweiter Zwilling wird einen anderen Weg gehen, ist auf den Großveranstaltungen aber immer da und da kann ich mich gut drauf verlassen - auf seine Freundin übrigens auch. Dann gibt es noch langjährige Mitarbeiter hier, die teils schon seit über 25 Jahren mitarbeiten. Die gehören auch mit zur Familie. Das ist ja hier nicht einfach nur ein Arbeitsverhältnis, wir leben hier ja miteinander. Wir wohnen quasi alle gemeinsam in Wohnwägen, teilen unsere Sorgen und Nöte, essen miteinander und feiern natürlich auch miteinander. Im Sommer ist alles ziemlich hektisch, da gibt es wenig Raum für Pausen. Ein großes Thema ist mittlerweile auch die Büroarbeit. In der Winterpause geht es gemütlicher zu, da macht man dann alles, was über den Sommer liegen geblieben ist." 

Wie geht es für Sie jetzt die nächsten Jahre weiter, was sind die großen Herausforderungen?

"Die Achillesferse im Schaustellerbereich ist das Personal, da müssen wir unsere Konzepte immer wieder überdenken und optimieren, dass es weniger Leute braucht. Was ich mit Sicherheit nicht mehr machen kann auf Dauer, das sind Doppelveranstaltungen, also zwei gleichzeitig oder direkt hintereinander. Das werden wir uns aufgrund des Drucks nicht mehr erlauben."

Was ist denn ihr Highlight bei den Festen in unserer Region?

"Die Tradition. Es ist ganz klar, da geht jeder hin. Es gibt einen alten Spruch, der das ganz gut beschreibt: Der einfache Mann, der Doktor und der Professor sitzen gemeinsam im Karussell und haben Spaß. Das fasst es gut zusammen."

Vielen Dank und viel Erfolg! (Schausteller Thomas Bronswyk im Gespräch mit O|N-Volontär Moritz Bindewald) +++


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