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Karl-Heinz Ebert, wie er leibt und lebt - O|N-Archivfotos

NEUHOF Karl-Heinz Eberts Wunsch

Der SV Neuhof möchte sich in Zukunft dem TV Neuhof "angliedern"

05.08.23 - Karl-Heinz Ebert trägt sein Herz auf der Zunge. Dafür ist er bekannt. In Neuhof. Und über Neuhofs Grenzen hinaus. Kurzum: Karl-Heinz Ebert ist ein bunter Hund. Seit mehr als 25 Jahren engagiert er sich im Vorstandsteam des SV Neuhof - und Ende Juni übernahm er den Vorsitz von Helmuth Müller. Und wenn sich Ebert etwas wünscht, dann sollte man hinhören und seine Vorstellungen ernst nehmen. 

"Ich wünsche mir, dass wir uns dem TV Neuhof angliedern. Das ist ein langer, aber der einzige Weg. Ich sehe das in Neuhof für die Zukunft so. Dass wir nur noch eine Abteilung haben", sagt Ebert. Und er betont ausdrücklich, dass sich das erst einmal nur auf die Fußballer bezieht. 

Seine bessere Hälfte: Eberts Ehefrau Katja (links)

Der TV Neuhof sei auf einem guten Weg, habe genügend Potenzial, und die Geselligkeit dort stimme. Schließlich ist Ebert Ehrenmitglied beim TV und schon länger Mitglied als bei seinem Verein, dem SVN. Doch, so könne er sich denken, dass der TV "auf die Dauer vielleicht auch mal eine Klasse höher spielen will" als jetzt in der A-Liga. Und das könne nun mal besser klappen, wenn man die Kräfte bündelt. 

"Mir geht es um die Zukunft. Dass die jungen Leute wissen, wohin"

"Mir geht es um die Zukunft. Und dass die jungen Leute wissen, wohin", ergänzt der 60-Jährige. Auf die Dauer gesehen, werde es immer schwieriger, in höheren Klassen wie zuletzt der Hessenliga zu spielen. Jetzt, nach dem Abstieg, ist der SVN bekanntlich in der Verbandsliga gelandet. Ebert benutzt ein Sprachbild, sagt aber, wie es ist. "Die Spieler, die zuletzt bei uns gespielt haben, werden hier geparkt. Dann gehen sie weg, kriegen einen Amateurvertrag - und wir sehen keinen Pfennig." Es soll sich gleichermaßen ein sportlicher Weg, der Sinn macht, ergeben - und einer, bei dem Neuhofs Fußball auf finanziell stabilen und gesunden Beinen steht.

Ebert ist, derb gesagt, nicht aufs Maul gefallen. Er träumt nicht. Und er bemüht keine Märchen-Vergleiche à la "In Zeiten, in denen das Wünschen noch geholfen hat". Er spricht nicht von "Fusion" (was eh die falsche Bezeichnung ist) - er spricht eher davon, sich anzugliedern. Und das zeugt von gesunder Sensibilität. Und er hat so manchen Fürsprecher im Ort. Leute, bei denen sein Ansatz und seine Idee auf offene Ohren stößt. Nach dem Motto: Eine tolle Idee. Wird Zeit, dass das mal einer in die Hand nimmt, es sei überfällig oder "das hättet ihr schon längst machen sollen".

Keine Fusion, die Neuhofer Kultfigur Ebert spricht von "sich angliedern"

Ebert schiebt vorsichtig nach. "Wir haben mal Vorgespräche geführt, ob so etwas mal möglich ist." Weiter ist der Akt der Annäherung noch nicht gediehen. Viel Geduld ist vonnöten. Dass Eberts Herz auch für den Nachwuchs schlägt, ist kein Wunder. Lange engagierte sich die "Neuhofer Kultfigur" für die Jugend des SVN. Als sie ernst Fahrten zu Internationalen Jugendturnieren unternahm. "Das war so toll", bemerkt er. Heute drückt er diesen Hang zur Leidenschaft für die Jüngeren und Nachwachsenden so aus: "Damit die Jugendlichen wissen, ich bin ein Guter und ich spiele jetzt für Neuhof." 

Natürlich wird der Weg kein leichter sein. Ist zäh. Die JSG Südring, zu der der SV Neuhof zählt, ist mit seinen Nachwuchsteams in jeder Altersklasse vertreten. "Aber je höher, desto weniger Spieler", bringt es Ebert auf den Punkt. Ein Problem, das viele Vereine teilen. Die JSG muss in ihrer A-Jugend eine 9er-Mannschaft stellen. Zwei Spieler rücken aus der A-Jugend auf, beide haben jetzt mittrainiert bei der Ersten. "Das war positiv. Keine Granaten. Aber Ergänzungsspieler", weiß der 1. Vorsitzende. Wie sich die Situation jetzt darstelle, "ist keine Perspektive gegeben. Und ich sehe das für die Zukunft. Für die jungen Kerle. Es muss was passieren, dass die Geschichte mal System hat." Wenn es denn so bleibt wie bisher, sieht Ebert Schwierigkeiten auf den Neuhofer Fußball zukommen. In höheren Ligen zu spielen, das sei nicht einfach und auf Dauer nicht zu stemmen. 

Von Theo, seinem Enkel, Bratwürsten oder einem Kasten Bier

Hessenliga-Jubel soll es künftig beim SV Neuhof nicht mehr geben

Wer Ebert sagt, meint auch den Menschen. Mit Haut und Haaren. Deshalb müssen zwei, drei Episoden sein. Wieder greift er auf ein Sprachbild zurück, das für die Zukunft gelten könnte. "Ich freue mich doch, wenn ich auf den Sportplatz gehe und sehe mal den Theo und seinen Enkel. Und wenn mir einer sagt, kauf denen mal eine Bratwurst oder einen Kasten Bier." 

Oder dies. "Natürlich bin ich SVer", betont Ebert inbrünstig. Der Bruder seiner Oma sei bei einem Spiel mal vom Blitz erschlagen worden. Auf Kerzells altem Sportplatz am Wald war das. "Ich habe das Trikot von damals noch. Du siehst den Einschlag, die Stelle, wo das alte Trikot verbrannt ist. Die Hemden, die oben noch genäht wurden am Hals und auch gebunden wurden."

Ann-Kathrin Wess feiert den 30., sie und ihr Mann Florian erwarten einen Jungen

Es ist wie immer. Ebert arbeitet wie ein Verrückter. Viel mehr als die 24 Stunden, die ein Tag hat. Doch auch Freude hat bei ihm seinen Platz. Seine Tochter Ann-Kathrin feiert ihren 30. Geburtstag. "Sie ist schwanger. Und es wird ein Jung. Ich bin mir sicher", hat ihr Papa beobachtet. Florian Wess ist der Vater, ein allseits bekannter und starker Torhüter. Das Gute liegt so nahe. OSTHESSEN|NEWS gratuliert der Jubilarin zu beiden Ereignissen. 

Eines ist nach diesen Erkenntnissen klar: Karl-Heinz Ebert gibt's nur ganz. Dass sich der SVN mal dem TV angliedert, muss ja nicht in diesem Jahr sein. "Wie der Verein heißt, ist mir egal. Wir wollen keinen gekauften Fußball da hoch bringen." An den Opperzer Berg, wo der TV Neuhof zu Hause ist. Und es spricht viel dafür, dass Karl-Heinz Ebert sein Herz noch lange auf der Zunge trägt. (wk) +++


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