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Traf zum 2:0: der Hersfelder Louis Fuchs (vorn, in schwarz) - O|N-Archivfotos

FULDA Nachlese zum Verbandsliga-Topspiel

"Sonne" spürt Stolz auf sein Team - Alexi sucht die Ursachen nicht bei Dritten

08.08.23 - Da sprühten die Funken, als am Sonntag zum Saisonauftakt der Fußball-Verbandsliga Nord die U23 der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz und der CSC 03 Kassel aufeinandertrafen. Die Paarung fühlte sich an wie ein Topspiel - und es kam ein Duell heraus, das nichts für schwache Nerven war. Dass die SGB daraus als 2:1-Sieger hervorging, war mit dem jungen Team des Gastgebers zu gönnen - während der als Titelanwärter gehandelte CSC seine Substanz andeutete, sich aber selbst im Weg stand. OSTHESSEN|NEWS begab sich auf Spurensuche.

Drei Platzverweise, ein Elfer und die ein oder andere Nickligkeit sowie taktisches Geplänkel würzten das spannende Duell. Zwei Rote Karten gab's: gegen CSC-Angreifer Jon Mogge schon zeitig (35.) - gegen SGB-Talent Milan Habermehl später (78.). Dazu sprach der Wölfershäuser Schiri Jan-Philipp Finkler gegen Kassels David Siemoneit Gelb-Rot aus (75.). Gesprächsstoff gab's zur Genüge, auch einige Erkenntnisse waren darunter. Es gab so manche Situation, die das Spiel veränderte. 

Arnis Mulaj sorgte für die 1:0-Führung

Zunächst einmal aber war Sebastian Sonnenberger froh. "Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft", sagte er, "nicht nur, dass wir gegen einen so schweren und erfahrenen Gegner mitgehalten haben - sondern, dass wir die Aufgabe auch gelöst haben." Das Wichtigste: Von der ersten Minute an war sein Team da und war in den Zweikämpfen. "Wir haben geschlossen und als Team agiert. Das hat das, was wir wollten, unfassbar gut umgesetzt."

Symbolische 1:0-Führung - zweimal über den Keeper hinweg

Symbolisch für das Auftreten der jungen SGB-Garde war die Entstehung des Führungstreffers zum 1:0. Gewonnene defensive Zweikämpfe, schnelles Umschalten in einer Konter-Situation - und ein im Abschluss cleverer Arnis Mulaj, der geschickt und robust gegen Simon Kauf seinen Körper einsetzte und nach Louis Fuchs' Rückpass den Ball über CSC-Keeper Lukas Rudolph chippte. Das war nach gut 30 Minuten - und auch das 2:0 nach reichlich einer Stunde war des Sehens wert. Torschütze war der Hersfelders Fuchs, der die Kugel aus 30 Metern ebenfalls über Rudolph hinweg, mit Übersicht, Entschlossenheit und Gefühl, in der Kiste unterbrachte. 

Dass der CSC über hinreichend Qualität verfügt, bewies er in selbst in doppelter Unterzahl - als zwar SGB-Talent Habermehrl für sein Handspiel auf der Torlinie Rot sah, Ex-KSV-Kicker Kevin Nennhuber den Elfer Sekunden später aber sicher zum 1:2 verwandelte. Nun war die Überzahl nur noch einfach - der CSC aber drängte in den Schlussminuten vehement auf den Ausgleich. Doch dem stand SGB-Torwart Jannis Maul entgegen, der in drei Situationen prächtig reagierte, seinem Team den Sieg rettete - und auch von Kassels lebender Trainer-Legende Lothar Alexi ein dickes Lob einheimste.

Der "Rohrkrepierer": Die Rote Karte gegen Sturmführer Jon Mogge

Der CSC gab sich in Lehnerz nicht unbedingt als Team

Der CSC hatte im zweiten Abschnitt alles nach vorn geworfen - und mit Pascal Itter einen Top-Stürmer eingewechselt. Alexi sah die Gelb-Rote Karte gegen Siemoneit als übertrieben, suchte aber - ganz mit der Größe eines erfahrenen Trainers - die Ursachen für die knappe Niederlage nicht bei Dritten. "Für uns ist der Rohrkrepierer die Rote Karte gegen Jon Mogge. Daraufhin haben wir mit Okan Gül mit einer falschen Neun gespielt, die taktische Ordnung aber beibehalten."

Wer es noch nicht wusste, dem gab Alexi mit auf den Weg: "Auch weil wir als Mitfavorit gehandelt werden: Wir müssen gegen jeden Gegner hoch konzentriert und engagiert spielen." Der Coach, von früheren Glanzzeiten des FSV Bergshausen bekannt, knüpfte eine Verbindung mit der Realität: "Dass wir das Spiel verloren haben, war eigene Dusseligkeit. Das darf uns so nicht passieren, das müssen unsere Spieler abstellen. Ich bin schon etwas frustriert."

Alexi: Die beiden Platzverweise haben uns das Genick gebrochen

Alexi war mit der Präsenz seines Teams nicht zufrieden. Trotz der Erfahrung und Qualität "haben wir uns zehn Minuten mit Fehlentscheidungen beschäftigt - und nicht mit dem Spiel." Und er legte den Finger in die Wunde. "Am Ende haben uns die beiden Platzverweise das Genick gebrochen. Das war heute ein klassischer Fehlstart. Hätten wir mit elf Mann zu Ende gespielt, glaube ich schon, dass wir das Spiel noch gedreht hätten." 

Zu den nächsten Aufgaben der Teams: Die U23 der SG Barockstadt - bei der Spielertrainer Sebastian Sonnenberger verletzt raus musste - tritt am Samstag auf der Sander Höhe beim SSV an (15.30 Uhr), der CSC hat tags darauf die SG Eiterfeld/Leimbach zu Gast. Deren alter und neuer Coach Florian Roth hat seine alten Freunde in Lehnerz gewiss besucht am Sonntag. (wk) +++


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