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Eine Stadt, die zum Einkaufen und Erleben einlädt - so wünscht sich Bürgermeister Benjamin Tschesnok Hünfeld. Hier eine After Work-Party. - Fotos: Stadt Hünfeld

HÜNFELD O|N-Gespräch mit Bürgermeister Tschesnok

Wunsch und Ziel zugleich: Eine Stadt, die zum Einkaufen und Erleben einlädt

20.08.23 - Am Ende des "Prologs im Himmel" lässt Goethe den Faust im ersten Teil der gleichnamigen Tragödie sagen: "Von Zeit zu Zeit seh' ich den Alten gern". Nun gehört der Hünfelder Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU) nun wahrlich nicht zur Generation der älteren Mitbürger. Gleichwohl sind Gespräche mit dem 39-Jährigen stets höchst erbaulich und schlagen einen weiten Bogen von lokaler (Wirtschafts)-Politik hin zum großen Ganzen der Berliner Koalition mit ihren mitunter verwirrenden Ideen. "Die Kommunen müssen das dann wieder ausbaden", bedauert Tschesnok, der am Ende des Treffens auch die mögliche Überschrift dieses Textes (vor)formuliert: "Hünfeld - eine Perle der Rhön". 

Bürgermeister Benjamin Tschesnok, hier vor Kurzem bei der Begrüßung zur zweiten ...

Hat sich zu einem tollen Erlebnis für Klein und groß entwickelt: Der XXL-Sandkasten ...

Das Wetter spielt nach längerer Regenzeit an diesem Tag mit, und so ist nicht nur der Bereich rund um das Rathaus proppevoll. Während die Kinder den XXL-Sandkasten bevölkern und nach Gaalbern-Talern suchen, um zur Belohnung ein Eis zu bekommen, freut sich der Verwaltungschef: Zum einen über die Kinder, zum anderen darüber, dass die Erwachsenen den Besuch in der Innenstadt mit einem Einkauf in den Geschäften verbinden. "Die Aufenthaltsqualität erhöhen" lautet das Zauberwort, und die bisherigen Erfahrungen geben Tschesnok recht: Es herrsche ein Kommen und Gehen, die Resonanz beispielsweise auch auf die After-Work-Partys und Kulturhappen sei nach Startschwierigkeiten hervorragend. "Die Vielzahl der Projekte macht im Endeffekt die Gesamtsumme aus", so der Bürgermeister.

Und vergisst nicht die neue Identifikationsfigur zu erwähnen, den "Erfinder Konrad" (Zuse), der seit Kurzem für alles steht, was in Hünfeld mit Kindern zu tun hat. Dazu wird auch die Kinderbetreuung in der Hauptstraße gehören, die nach den Sommerferien ihre Tore öffnen soll. Zunächst werden hier zwei Mitarbeiter tätig sein.

Viele Köpfe schaffen gute Ideen

Viele Köpfe bringen gute Ideen hervor, und so betont der Bürgermeister auch die enge Abstimmung mit dem Verein CityMarketing. Gemeinsam sei man auf einem guten Weg, die   Aufenthaltsqualität zu erhöhen, das Einkaufen mit dem Erleben zu kombinieren. Toll sei auch der "1. Blaulichttag" gewesen, erinnert sich der 39-Jährige und schaut auf einem der fünf Strandkörbe, die rund um das Rathaus aufgestellt worden sind, den Kindern beim Bau von Sandburgen zu.  Die Spielsachen hat übrigens CityMarketing beigesteuert, Liegestühle für Erwachsene kommen von der VR-Bank NordRhön.

Auch eine runde Sache: Premiere des "Blaulichttages". Foto: O|N - Archiv / Bernd Vogt

Der "Hessentagsweg" soll ebenfalls erneuert werden. Foto: Bertram Lenz

Was auffällt, und was Tschesnok immer wieder hört, ist die Tatsache, dass die sich Beschäftigten sehr stark mit "ihrer" Stadt identifizieren und mit hohem Engagement bei der Sache sind. So hat der Bauhof den Sandkasten mit seiner Größe von 24 mal 6 Metern gebaut und mit 50 Kubikmetern Sand befüllt. Tägliche Reinigung ist Ehrensache. Zudem wirken Mitarbeiter der Stadt auch aktiv an der Vermarktung von leerstehenden Gebäuden mit, betätigen sich quasi als "Makler". Demnächst stehen im Übrigen auch neue Bänke und Blumenkübel an, soll der "Hessentagsweg" erneuert werden.

73.000 Übernachtungen in 2022

Blick auf einen Teil der Stadt Hünfeld aus anderer Perspektive heraus. ...Foto: Bertram Lenz

Denn die Haunestadt soll nicht nur für die eigenen Bürger attraktiv, sondern auch weiterhin für auswärtige Gäste ein Anziehungspunkt sein. Wo der Bürgermeister den Einzelhandel gut aufgestellt sieht und sich nur noch eine Erweiterung des gastronomischen Angebotes wünscht, da freut er sich über gut 73.000 Übernachtungen im vergangenen Jahr. Vor Corona seien es sogar rund 120.000 gewesen. "Da liegen wir hinter Fulda und Gersfeld auf dem dritten Platz im Landkreis", sagt der 39-Jährige und hebt die wichtige Rolle des Campingplatzes in der Praforst, des Wohnmobil-Stellplatzes, des Bonifatiusklosters mit seinen Bettenkapazitäten und des Best Western Hotels Hünfeld hervor. Letzteres hat sich unter anderem auch auf Biker spezialisiert. "Manchmal begegne ich Urlaubern, die durch den Bürgerpark in die Innenstadt kommen und völlig begeistert sind. Unsere Stadt als eine 'Perle der Rhön' ist ja auch verkehrstechnisch hervorragend angebunden, sodass viele Ausflugsziele gut und schnell zu erreichen sind". 

Und erwähnt zum Schluss das Tretbecken im Stadtteil Oberrombach, das man auf jeden Fall einmal ausprobieren sollte. Gerade wenn man selbst als "Ur-Hünfelder" davon noch nichts gehört hat . . . (Bertram Lenz) +++

Zwischenruf von Bertram Lenz

Eingefahrene Gleise verlassen und neue Wege gehen – dies ist zumeist nur mit viel Kreativität möglich. Und dadurch, dass alle Beteiligten motiviert an einem Strang ziehen und in die Zielsetzung einbezogen werden. In Hünfeld ist dies sichtbar der Fall, wie an verschiedenen Stellen deutlich und von Bürgermeister Benjamin Tschesnok im oben stehenden O|N-Gespräch auch formuliert wird.

Ein Zwischenruf zum Thema "Hünfeld" von O|N-Redakteur Bertram Lenz.

Am Anfang steht immer eine Idee, die – zunächst – belächelt werden mag. Der Erfolg aber gibt den verantwortlichen Akteuren recht. So wie der XXL-Sandkasten, die After-Work-Partys oder auch die Kulturhappen. Die Angebote werden von den Bürgern, ob Klein oder Groß, begeistert angenommen und sorgen dafür, dass in der Innenstadt Leben herrscht. Und dies auch außerhalb der Öffnungszeiten von Geschäften, obwohl es Bestreben von Hünfelds Kommunalpolitik und dem Verein CityMarketing ist, den Einzelhandel zu beleben und ein weiteres Abwandern ins Internet ebenso wie fortschreitenden Leerstand zu verhindern.

"Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erhöhen" lautet die Zielsetzung seit Beginn von Tschesnoks Amtszeit. Denn dem 39-Jährigen ist sehr wohl bewusst, dass dies die Basis für ein letztendlich stimmiges Gesamtbild bedeutet. Welches sich im Übrigen aus vielen Mosaiksteinchen zusammensetzt und von dem Einheimische wie Gäste der Stadt gleichermaßen profitieren. 

Wer den Bürgermeister kennt, der weiß, dass sich dieser nicht auf den Lorbeeren des Augenblicks ausruhen, sondern mit neuen Ideen aufwarten wird. Um das osthessische Mittelzentrum aus dem grauen Einerlei von Städten vergleichbarer Größenordnung hervorzuheben und Akzente zu setzen, die in die Region hinein strahlen. +++


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