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REGION Unwetter fegt über Hessen

Stromausfälle, vollgelaufene Keller und tausende Blitze am Himmel

17.08.23 - Am späten Mittwochabend tobten heftige Unwetter über Hessen. Starke Regenfälle, Hagel und Sturm sorgten für mehrere Feuerwehreinsätze. Straßen standen unter Wasser, Keller liefen voll, manche Orte wie Großenlüder und Hosenfeld-Blankenau waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Besonders betroffen waren der Vogelsberg und das Rhein-Main-Gebiet.

Überflutungen im Süden Frankfurts. Fotos (6): 5VISION.NEWS

Unwetter-Einsatz in Romrod. Fotos (4): Philipp Weitzel

In Romrod beispielsweise war eine komplette Straße unter Wasser gesetzt. Dort hatten mehrere verstopfte Senkschächte und Gullys zu Überflutungen geführt. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Romrod war für rund zwei Stunden bis nach Mitternacht im Einsatz, um Mitbürgern in Not zu helfen. Von den Besatzungen zweier Löschfahrzeuge wurden Pumpen eingesetzt, um die Wassermassen abzuleiten und Verstopfungen zu entfernen. 

Betroffen waren unter anderem die Bundesstraße 49 sowie die Landesstraße in Richtung Zell. "Hier hatten sich die Fahrbahnen in kleine Bachläufe verwandelt", so ein Sprecher der Feuerwehr. Wie er schilderte, mussten die Feuerwehrleute teilweise im strömenden Regen zur Hilfe eilen und standen fast knietief im Wasser.

Chaotische Szenen im Rhein-Main-Gebiet

Foto: Marlon Erb

Eine verheerende Naturgewalt traf Mittwochabend die Rhein-Main Metropole. Heftige Regenfälle führten zu schweren Überflutungen und chaotischen Szenen. Die Straßen wurden zu reißenden Strömen, Anwohner waren gezwungen, Gullideckel zu öffnen, um das Wasser abzuleiten. In Mörfelden-Walldorf kam es zu dramatischen Szenen, als Bewohner versuchten, die Wassermassen unter Kontrolle zu bringen.

Fotos (2): Robert Fricke

Foto: Alina Schuchardt

Besonders betroffen waren die Frankfurter Stadtteile Sachsenhausen, Niederrad und Zeilsheim. Der Südbahnhof in Sachsenhausen stand plötzlich unter Wasser, was zu einer aufreibenden Rettungsaktion führte, bei der Menschen aus einer überfluteten U-Bahn gerettet werden mussten. Der öffentliche Nahverkehr wurde zum Erliegen gebracht, da sowohl Straßenbahnen als auch U-Bahnen nicht mehr fahren konnten.

Dauereinsätze der Feuerwehr

Kirchheim-Gershausen. Foto: Jens Diebel

Über der Rhön. Foto: Beate Debertshäuser

Über Bad Hersfeld. Foto: Christopher Göbel

Inmitten des Chaos im Stadtteil Sossenheim trat ein Bach über die Ufer und verwandelte zahlreiche Keller in unter Wasser stehende Räume. Die örtliche Feuerwehr stand im Dauereinsatz und arbeitete Seite an Seite mit den betroffenen Bewohnern. Gemeinsam errichteten sie improvisierte Dämme, um zumindest einige Häuser vor den Fluten zu schützen.

Die Auswirkungen des Unwetters sind noch immer spürbar. Die Aufräumarbeiten haben begonnen, doch viele Straßen sind nach wie vor unpassierbar. Die Bewohner kämpfen darum, ihre Häuser wieder bewohnbar zu machen und Schäden zu begrenzen. Die genaue Schadensbilanz wird erst in den kommenden Tagen absehbar sein, doch steht bereits fest, dass das Unwetter immense Verwüstungen hinterlassen hat.

Auch am Frankfurter Flughafen kam es zu Einschränkungen. So stand ein Rollfeld unter Wasser. "Die dadurch bedingten Verzögerungen führten dazu, dass die Hessische Luftaufsicht insgesamt 56 Ausnahmegenehmigungen für Starts nach 23.00 Uhr genehmigte, von denen 37 im Zeitraum zwischen 23.00 und 00.00 Uhr in Anspruch genommen wurden. 19 Maschinen konnten trotz erteilter Ausnahmegenehmigung nicht abfliegen, da die erteilten Ausnahmen nur bis 00.00 Uhr gelten. Betroffen davon waren fünf Frachtflugzeuge sowie 14 Passagierflugzeuge mit etwa 2.500 Passagieren. Der letzte Abflug erfolgte um 23.59 Uhr durch LH 8290 – Lufthansa Cargo nach Tel-Aviv.  Anfliegender Flugverkehr war ebenfalls beeinträchtigt: 25 Maschinen konnten den Flughafen nur verspätet zwischen 23.00 und 00.00 Uhr anfliegen. Sieben weitere anfliegende Maschinen konnten nicht mehr in Frankfurt landen, da Verspätungslandungen nach 00.00 Uhr nicht mehr möglich sind. Betroffen waren hier etwa 870 Passagiere. Die letzte Landung erfolgte um 00.00 Uhr durch LH 997 – Lufthansa aus Amsterdam", so das Hessische Wirtschaftsministerium am Morgen. 

515 Einsätze der Frankfurter Feuerwehr

"In der vergangenen Nacht kam es in Frankfurt am Main zu schweren Unwettern, die zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und anderen Rettungskräften erforderlich machten. Die Berufs- und freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) waren im Einsatz, um den Bürgerinnen und Bürgern in Notsituationen zur Hilfe zu kommen", sie die Feuerwehr Frankfurt.

Insgesamt wurden zwischen 21 Uhr und 5 Uhr morgens 515 Einsätze verzeichnet. Dabei handelte es sich um 17 Brände kleineren Ausmaßes wie Brandmeldeanlagen oder Rauchentwicklungen durch Wasser in der Elektroverteilung. 374 Einsätze spiegeln die Hilfeleistungen wider, die sich auf 357 Wassereintritte in Gebäude und 17 umgestürzte Bäume aufteilen. Die Einsatzkräfte waren bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz. (cdg/pm) +++


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