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Björn Höcke, Vorsitzender der AfD Thüringen (l) und Tino Chrupalla, AfD-Bundesvorsitzender (r) mit dem Wahlsieger des Thüringer Kreis Sonneberg, Robert Sesselmann (AfD,M). Er kommt am Freitag nach Schlüchtern - Foto: picture alliance/dpa | Martin Schutt

SCHLÜCHTERN "Klare Kante zeigen"

Landrat Stolz kritisiert Sesselmann-Auftritt: "Die AfD ist brandgefährlich"

18.08.23 - Als mehr als befremdlich und völlig fehl am Platz hat Landrat Thorsten Stolz den geplanten Wahlkampfauftritt des thüringischen AfD-Landrates Robert Sesselmann aus dem Kreis Sonneberg am Freitagabend in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) bezeichnet. "Entweder mein Kollege hat in seinem thüringischen Landkreis, in dem er erst vor wenigen Wochen sein Amt angetreten hat, nicht ausreichend Arbeit und ist nicht ausgelastet, oder er versteht die Aufgaben eines Landrates falsch. Nach meinem Selbstverständnis zählt es nicht zu den Aufgaben eines Landrates, in andere Bundesländer zu reisen, um dort in Landtagswahlkämpfen mitzumischen", findet der Landrat deutliche Worte.

Landrat Thorsten Stolz Archivfotos: ON/Carina Jirsch

Mit Blick auf seinen eigenen Terminkalender sagt Thorsten Stolz: "Wenn ich mir meinen eigenen voll ausgelasteten Terminkalender an sieben Tage die Woche betrachte, mit einer hohen Schlagzahl an Terminen hier im Main-Kinzig-Kreis, kann ich klar sagen, dass ich keine Zeit hätte, um in anderen Bundesländern für meine Partei Landtagswahlkampf zu betreiben." Daran werde deutlich, welches Grundverständnis der erst vor kurzem gewählte Landrat des Kreises Sonneberg von der Arbeit, der Funktion und des Amtes eines Landrates habe. "Offenbar zieht Herr Sesselmann parteipolitische Veranstaltungen und Wahlkampfauftritte ohne jeglichen Bezug zu seiner eigenen Landrats-Tätigkeit vor, anstatt sich den Aufgaben und Herausforderungen auf kommunaler Ebene vor Ort zu stellen", so Thorsten Stolz.

"In der AFD sind Menschen am Werk, die ein anderes Deutschland wollen."

Losgelöst davon, kritisiert Landrat Thorsten Stolz den Auftritt des Thüringer AFD-Landrates noch aus einem anderen Grund: "Die thüringische AFD ist seit 2021 ganz offiziell durch den Verfassungsschutz des Bundeslandes als ,erwiesen rechtsextrem‘ eingestuft. Die Verfassungsschützer sehen in der thüringischen AFD eine ,Bestrebung gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung‘. Es ist der Landesverband mit einem Björn Höcke an der Spitze. Dieser bedient sich immer wieder der Rhetorik der Nationalsozialisten, um offen zu hetzen, auszugrenzen und zu diffamieren. In der AFD sind Menschen am Werk, die eben nicht auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen, sondern ein anderes Deutschland wollen. Das muss jedem klar sein, der sich insbesondere mit dem thüringischen AFD-Landesverband einlässt. Die AFD ist keine harmlose Protestpartei, sondern brandgefährlich."

Thorsten Stolz formuliert das auch deshalb so deutlich, weil es in Deutschland leider schon einmal eine Zeit gegeben hat, in der klare Feinde der Demokratie von weiten Teilen der Bevölkerung unterschätzt wurden. "Ich erinnere hier immer wieder gerne an die Worte unseres früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der einmal treffend formuliert hat: ,Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, der wird blind für die Gegenwart‘", erklärt Landrat Stolz. Genau das treffe es auf den Punkt und dieses Zitat des früheren Bundespräsidenten sei aktueller denn je. "Gerade jetzt gilt es für uns alle wachsam zu sein und klare Kante gegenüber allen extremen Kräften in diesem Land zu zeigen", appelliert er abschließend. (pm) +++


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