Neue eritreisch-orthodoxe Kirchengemeinde - Integration vollends geglückt

21.08.23 - Ein besonderer Tag: Am Sonntagvormittag wurde offiziell eine neue eritreisch-orthodoxe Kirchengemeinde installiert. Hunderte von Anhängern haben sich für dieses Gemeindefest im Propsteihaus in Petersberg versammelt, miteinander gefeiert, getanzt und gebetet - ein Sinnbild für gelungene Integration und kultureller Anerkennung. 

Der Anlass: Vor einigen Jahren hat sich aus einem kleinen Gebetskreis von eritreisch orthodoxen Christen eine Kirchengemeinde gegründet. Seitdem ist die Gemeinde noch immer am Wachsen. Zu den Hochfesten des Kirchenjahres kommen bis zu 400 Personen zur Feier der Liturgie in der St. Josephskirche zusammen. Mittlerweile gibt es einen in Fulda ansässigen Priester sowie 2 Diakone. Die Gemeinde ist in freudiger Erwartung der Bundeslade ("Tabot") mit dem Allerheiligsten. Diese hat am Samstag, dem 08.7.23 hier in Fulda Einzug gehalten. Damit wird nun ganz offiziell und von höchster kirchlicher Autorität eine neue eritreisch orthodoxe Kirchengemeinde installiert. Bereits am Sonntagmorgen umrundete das Tabot mit dem Alllerheiligsten in einer Prozession die Josephskirche, um dann dort Einzug zu halten. 

"Sogar aus Norwegen oder der Schweiz sind Priester und Anhänger angereist"

"Die nächste Pfarrgemeinde ist etwa 100 Kilometer weit weg. Aus Alsfeld, Lauterbach, sogar aus Norwegen oder der Schweiz sind Priester und Anhänger angereist, um hier dabei sein zu können. Das allein zeigt, wie besonders dieser Moment ist, vor allem für all die aus Fulda und Umgebung, die so lange auf diesen Tag gewartet haben. Endlich eine eigenständige Gemeinde, mit eigenen Priestern und Altären - ein äußerst bedeutsamer Tag", betont Holger Schwan, ehrenamtlicher Helfer und langjähriger Unterstützer. "Ohne Stadtpfarrer Buß, der Innenstadtpfarrei und den zahlreichen Ehrenamtlichen wären wir aber nie an diesem Punkt hier angekommen. Vor allem Ihnen ist zu danken." 

Tolles Gemeindefest im Propsteihaus Petersberg

Afewerki Tewelde

Für Afewerki Tewelde ist die neue Kirchengemeinde auch von großer Wichtigkeit. "Ich bin orthodox, ich feiere sehr gerne religiöse Feste und bin selbst sehr religiös. Dieses Zusammenkommen und das Feiern in der Kirche ist einfach schön und etwas Besonderes. Ich kann nur sagen, dass nicht nur ich, sondern alle Anwesenden sich sehr über diesen Tag freuen", so der 29-jährige Eritreer gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Und für wahr: Die Stimmung vor Ort war kaum zu übertreffen. Es wurde mit Gesang und Trommeln getanzt, gelacht und gefeiert - zur Stärkung gab es traditionelles eritreisches Essen. 

Das Gemeindefest wird nun jedes Jahr einmal stattfinden, zu Maria Himmelfahrt (der 21. August im orthodoxen Glauben). (ms) +++