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Karl Matheus und Elisabeth Herold mit Museumsleiterin Susanne Zejewski-Dützer (von links) - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN Eröffnung der Dauerausstellung "Großwild-Ja

"Tag der Jagd" mit rund 150 Besuchern im "Museum im Vorwerk"

28.08.23 - "Wir freuen uns Ihnen eine einmalige Ausstellung von Wildtierexponaten hier im Museum präsentieren zu können, denn die Jagd wird auch im Vogelsberg aktiv betrieben", so Helga Weigand, Vorsitzende des Förderverein "Museum im Vorwerk" bei der Eröffnung des "Tag der Jagd". Mit diesen Exponaten zur Großwildjagd bekomme des das Museum ein Alleinstellungsmerkmal, das helfe, um es etwas bekannter zu machen. Sie und Museumsleiterin Susanne Zejewski-Dützer dankten Familie Herold (Frankfurt), die im Feldataler Ortsteil Ermenrod ein Ferienhaus hat, für diese einzigartige Sammlung von Tierpräparaten die das Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung bekommen hat. Ausführungen zu den Exponaten gab es dann von der Ehefrau Elisabeth, des in 2017 verstorbenen Karl Günther Herold, und dessen Sohn Karl Matheus Herold: "Mein Vater war eine weltoffene, tolerante, loyale, neugierige und sehr zuverlässige Persönlichkeit. Er wurde 1947 in München geboren. Es war üblich den "Schuttbergen", der noch teilweise zerstörten Stadt, in den Wald zu entfliehen und die Schönheit der Natur in sich aufzunehmen. So entstand der Wunsch einmal Förster zu werden, dem Wald der Tier- und Pflanzenwelt nahe zu sein, diese zu schützen und zu bewirtschaften".

Durch den Entschluss des Großvaters mit der Familie 1963 nach USA auszuwandern wurde mein Vater internationaler Anwalt für Vertragsrecht mit Zulassungen in USA und Frankreich. Diese internationale Tätigkeit führte ihn über Paris zurück nach Deutschland, wo er 1990 die erste amerikanische Kanzlei in Frankfurt am Main für Jones Day eröffnete.

Jagdhornbläser Vogelsberg

Zurück in der alten Heimat erfüllte er sich den Kindestraum und machte seinen Jagdschein, pachtete ein Wald-Forstrevier in Homberg Ohm. Zunächst als Mitpächter und später Hauptpächter des Reviers "Heißholz". "Der Wald und die Jagd haben einen großen Raum in der Familie eingenommen und so sind auch ich und meine Mutter zu Jägern geworden". Als internationaler Anwalt sei sein Vater beruflich in allen Kontinenten unterwegs gewesen. Sein Weg war, sich mit der Familie auf das Abenteuer: Auslandsjagd einzulassen. Die Familie sei Mitglied des Jagdvereins SCI (Safari Club International) geworden, einer Organisation, die weltweite zertifizierte Jagdreisen anbietet, welche nachhaltig, ethisch und ökologische vertretbar sind. Das bedeutet, dass die lokale Bevölkerung in die Jagd mit eingebunden wird und davon profitieren kann. Besonders wichtig waren uns die Standards von SCI. Diese beruhen auf einem verantwortungsvollen wissenschaftlich basierten Tiermanagement. Wie bei uns in Deutschland wird der Bestand der Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen reguliert und auch der Schutz der Fauna geachtet.

Viele unserer Jagdtrophäen haben wir deshalb in Nationalparks erlegt, wie zum Beispiel den Kaffern Büffel im Kruger National Park. Dort werden nur alte Büffel, die nicht mehr in der Reproduktion stehen und bereits von jüngeren Bullen beiseite gedrängt wurden, zum Abschuss freigegeben. Dafür braucht man dann eine entsprechende Jagdlizenz. Die Einnahmen aus diesen Jagdlizenzen kommen unmittelbar den Nationalparks zugute. Davon werden die Wildhüter, die den Bestand der Wildtiere überwachen, sowie Biologen und Forscher bezahlt. Jagdlizenzen ermöglichen es damit, Nationalparks als Schutzgebiete dauerhaft zu erhalten.

Jagdhundeausbildung

"Um den Präparaten einen weiteren Sinn zu geben haben wir beschlossen, sie hier im Museum im Vorwerk als komplette Sammlung auszustellen. Wir freuen uns dass die Exponate hier im Vogelsberg ausgestellt sind. Somit können sie von interessierten besichtigt werden und die Erinnerung an meinen Vater bleibt erhalten", so Herold abschließend.

"Ökonomie und Ökologie der Jagd" stand bei einem Vortrag von Axel Rockel, Revierleiter Eichelsachsen, in der ehemaligen Landwirtschaftsschule auf dem Programm. Nach Informationen über den Wald wies er auf die Notwendigkeit der Jagd hin. Durch fehlendes Großraubwild gebe es große Schäden in der Land- und Forstwirtschaft, Verkehrsunfälle mit Wild erhöhten sich und der Waldumbau im Zeichen des Klimawandels werde durch den hohen Wildbestand erschwert. Die Streckenstatistik von 1935 bis heute habe sich verdoppelt, obwohl die Fläche kleiner geworden sei.

Im Freigelände vor dem Museum stellten 29 Hundeführer mit fast 40 Hunden vom Gebrauchshundeverein Mittelhessen unter Leitung von Martin Lauer und Angela Rudewig verschiedene Jagdhunde und die Jagdhundeausbildung vor. Eröffnet hatten die Vogelsberger Jagdhornbläser unter Leitung von Manfred Schlosser die Aktivitäten vor dem Museum.

Jagdkunst und Tiermalerei

Die Kitzrettung-Hilfe zeigte wie ihr Einsatz funktioniert und warb für Mithilfe, besonders als Drohnenpilot. Im Museum zeigte Dieter Schiele und Daniela Pulwey Tier- und Jagdmalerei, Günther Schulz war mit Messern aller Art vertreten. Vervollständigt wurde das Informationsangebote durch eine Lederherstellerin, die Jagd- und Naturschule sowie einen Falkner.

Gleichzeitig zeigte das Museum Info-Tafeln zu invasiven Tier- und Pflanzenarten und zum Thema Ansiedelung der Wildkatze. Für das leibliche Wohl sorgte das Bistro Treffpunkt am Museum und im Museums Café gab es Kaffee und selbstgebackenen Blechkuchen. (gr) +++


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