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Randal Kolo Muani ist nach Paris gewechselt - Archivbild: O|N/Jonas Wenzel (YOWE)

REGION Kommentar von Hans-Hubertus Braune

Der Millionen-Irrsinn im Profifußball: Dicker Geldbeutel bei der Eintracht

03.09.23 - Dass Geld die Fußball-Welt regiert, ist ja nun wirklich nichts Neues. Doch die Beträge werden immer höher und damit verrückter. 95 Millionen Euro für einen guten Mittelstürmer, für einen 24-jährigen Mann, der eine starke Saison bei Eintracht Frankfurt gespielt hat. Keine Frage, Randal Kolo Muani war einer der Top-Stars der Bundesliga.

Nun kickt er in Paris, bei Saint-Germain. Dort wollte er unbedingt hin - vermutlich von seinen Beratern getrieben. Denn die verdienen bei solchen Wechseln ordentlich mit. Profifußballer sind längst eine Ware, mit der sich mitunter viel Geld machen lässt. Darum geht es. Da ist für Romantik kein Platz. Da kann sich der Fan in seiner Kutte und der mit viel Bauchweh erstandenen Stehplatz-Dauerkarte noch so anstrengen.

Der Top-Stürmer ist weg und der Eintracht-Geldbeutel prall gefüllt. Zu diesen ilden Transferspielchen gesellen sich natürlich auch die Medien. Jeder noch so kleine Schritt wird beobachtet, mal schlecht, mal noch schlechter analysiert. Als leidenschaftlicher VfB Stuttgart-Fan weiß ich, was das heißt. Unser Serhou Guirassy war laut Medien längst weg, obwohl er eine entsprechende Klausel in seinem Vertrag nicht genutzt und klargemacht hat, bleiben zu wollen. Da haben wir Glück gehabt.

Dieses verrückte Transfer-Karussell

Auch bei Kolo Muani hat sich das Karussell ständig gedreht. Er bleibt, er geht, doch nicht, oh doch. Möglich macht dies auch diese schwachsinnige Regelung: In Deutschland wurde das Transferfenster am Freitagabend um 18 Uhr geschlossen, in Frankreich aber erst um 23 Uhr. Super.

"Am späten Nachmittag haben wir aufgrund der Angebotslage der Spielerseite und Paris Saint-Germain mitgeteilt, dass wir keine Grundlage für eine Einigung sehen und weiterhin mit Randal Kolo Muani planen", erklärte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche am frühen Abend in einer Mitteilung. Ein paar Stunden später wird eben jener Sportvorstand auf hessenschau.de so zitiert: "Am späten Abend haben wir ein Angebot erhalten, welches wir aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten im Sinne von Eintracht Frankfurt nicht ausschlagen konnten". Komplett verrückt, oder?

Chefreporter Hans-Hubertus Braune Archivfoto: Hendrik Urbin

Dass die Eintracht das 95 Millionen Euro-Angebot aus Paris einfach annehmen musste, ist logisch und verständlich. Und dass sie für Ersatz-Stürmer Hugo Ekitiké neben angeblichen 35 Millionen Euro Ablöse keine angebliche acht Millionen Euro Jahresgehalt zahlen wollten, ist komplett nachvollziehbar. Nun wird sich jener Ekitiké wohl hinter Kolo Muani in Paris einreihen müssen. Diese Zockerei hat die Eintracht nicht mitgemacht - und das ist gut so.

Bei all den irrsinnigen Summen den Durchblick und die Balance zu behalten - dafür braucht es starke Finanzleute. Mit "Fußball ist aufm Platz" hat das nichts mehr zu tun. Den gibt es in Willofs - dort, wo der Schoppen zählt und nicht das große Geld. (Hans-Hubertus Braune) +++


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