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Auch sie zählt: die starke Bank. Von links Jannis Maul, Jan Lüdke, Louis Fuchs, Matheus Beal, Dennis Owusu, Moritz Reinhard, Dominik Rummel - Fotos: Jonas Wenzel/yowegraphy

FULDA Nachdreher zur SG Barockstadt

Auf dem Weg zum stabilen Regionalliga-Team - Neue begeistern zunehmend

04.09.23 - Die Kicker der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz sind auf bestem Wege, zu einem gestandenen Regionalliga-Team zu werden. In der vergangenen Aufstiegs-Saison legten sie nach überragender Vorrunde die Basis für den Klassenerhalt, den sie im Frühjahr endlich in trockene Tücher brachten. Und in dieser Serie: Elf Punkte holten sie - von 18 möglichen.

Finanzchef Martin Geisendörfer hatte am Tag nach dem Spiel in Offenbach davon gesprochen: Springt gegen Koblenz ein Sieg heraus, könne man den Start als gelungen bezeichnen. Dem ist so. In jedem der sechs bisherigen Spiele hielt das SGB-Team mit und war auf Augenhöhe. Bei der einzigen Niederlage, dem Auftakt-1:2 bei der U21 des Bundesligisten VfB Stuttgart, entschieden Kleinigkeiten. Trainer Sedat Gören haderte zu Recht, dass vier Punkte mehr drin gewesen wären. Dass sich die SGB auf Deutschland Fußball-Landkarte einen Namen gemacht hat, zeigte auch das Spiel am Samstag gegen Aufsteiger TuS Koblenz.

Marius Köhl (links), hier im Spiel gegen Homburg

Es mag schon bessere Tage gegeben haben. Tage, an denen die SGB bessere Spiele gezeigt hat als am Samstag in der Johannisau. Doch wie das Fuldaer Team gegen einen anfangs nicht eben bequemen Gegner zu sich und in die Spur fand, das war bemerkenswert. Das zeugt von gewonnener Stabilität und Reife. Das Gefüge der Mannschaft wächst immer mehr zusammen. Innerhalb von gut 20 Minuten war das Spiel entschieden am Samstag - durch den Dreierpack des Neuzugangs Marius Köhl.

Entstehung der beiden ersten Treffer zeugt von gewonnener Reife

Es spricht für die SGB, wie sie die beiden ersten Treffer erzielte. In der Entstehung des Führungstores besetzte sie nach Köhls Latten-Freistoß geschickt die Räume, um auf den zweiten Ball gehen zu können. Leon Pomnitz mag dies offenbar - er bediente Köhl, dass der nur noch einzuschieben brauchte. Beim 2:0 kurz nach Wiederbeginn nutzte die SGB eine Gegenbewegung, eine Reaktion auf Koblenz' Angriffsmuster - Köhl lauerte auf eine Konter-Situation, die er auch bekam und im Eins-gegen-eins cool blieb im Abschluss. Als Köhl nicht mal zehn Minuten später das 3:0 nachgelegt hatte, war der Käse zeitig gegessen.

"Das war 'ne reife Leistung von uns", befand denn auch Trainer Gören. Und er hatte das Gespür, sich zu bedanken. "Kompliment an alle. Auch ans Publikum, dass es die Mannschaft so unterstützt hat." Das war nicht immer so. Einziger Kritikpunkt des Coaches: "Mir hat nicht gefallen, dass wir das Gegentor so schlampig verteidigt haben."


Leon Petö (Zweiter von rechts)

Sechs Spiele - OSTHESSEN|NEWS wirft einen ersten Blick nicht nur aufs Team, sondern auch auf die Neuzugaänge. Und die dürften es Sedat Gören bisher auch angetan haben. Allein durch ihre Torgefährlichkeit. 

Marius Köhl: Er scheint am besten angekommen zu sein im neuen Team der SGB. Seine Stärke ist das Dribbling, aus dem heraus er sehr gut auflösen und Geschwindigkeit aufnehmen kann. Gelingt ihm das, schaffte er Raum: nicht nur für sich, sondern auch für seine Mitspieler. Ein prädestinierter Konterspieler.

Gal Grobelnik

Leon Petö: Er ruft sein Können - und vor allem seine irre Geschwindigkeit - noch zu selten ab. Das heißt: Hat er ein Dribbling oder eine Eins-gegen-eins-Situation gewonnen, muss er diesen Vorteil in der Folge besser einsetzen. Beim Führungstor gegen Homburg hat er gezeigt, wie es funktioniert. Im Vergleich zu Köhl fehlt noch die Präsenz. Wo ist er? Was macht er? Auch für die Mannschaft.

Gal Grobelnik: Hat sich gemacht. Fremdelte anfangs noch ein wenig - für einen Neuen aber ganz normal. Gut, wie er das Ausgleichstor in Offenbach antizipierte. Wichtig: Weicht auf den Flügel oder die Halbräume aus. Gute Bewegungen. Natürlich fehlt noch Kaltschnäuzigkeit.

Matheus Beal: Fast könnte man sagen, gute, bisweilen sehr gute Ansätze machen noch keinen Meister. Sein abschließendes 4:1 gegen Koblenz war natürlich klasse. Technik und Spielintelligenz sind sein großes Plus - doch: Für einen Spieler im zentralen Bereich sieht man ihn zu wenig. Auch deshalb momentan noch etwas hinten dran. 

Moritz Dittmann: Schon in Freiberg gelangen ihm zwei Treffer, die er allerdings auch machen muss. Erste Sahne war natürlich sein Tor gegen Homburg - nach doppeltem Doppelpass mit Pomnitz und Hillmann. Irre schnell - manchmal zu schnell und zu überhastet. Stark im Dribbling und Eins-gegen-eins. Luft nach oben in der Defensivarbeit. Viel Luft. Der Ex-Schweinaer ist eine wertvolle Option. Für ihn spricht das Alter.

Nico Rinderknecht

Nico Rinderknecht: Durch Gröschs Ausfall kam er ins Team. Und spielte sich zuletzt auf der Sechs fest. Man merkt ihm an, dass ihm eine komplette Vorbereitung fehlt. Stabilisierte sich zuletzt aber - mit den Spielen. Äußerst solider Sechser mit Hirn. 

Jannik Horz und Sebastian Schmitt: Bisher ohne Spielanteile - sein Kollege "Zapi" zeigt gute Leistungen und wirkt stabil. Schmitt, dem Probleme an der Wade zu schaffen machen, muss erst einmal gesund und spielfähig werden - könnte sich dann aber als wertvolle Option auf der linken Seite erweisen. 

Fazit: Die SGB hat viel Geschwindigkeit hinzugewonnen mit ihren Neuen. Fest steht aber, dass sie - bis auf Schmitt - gut ins Spiel integriert sind. Das Trainerteam der SGB kann oben getroffene Einschätzungen besser beurteilen. 

Ganz wichtig auch: Mehr Spiele wie gegen Homburg, in denen die SGB das Geschehen bestimmen und selbst agieren muss - und nicht so sehr reagieren. Gespannt dürfen die Fans auch auf die beiden nächsten Auswärtsspiele sein: jenes in Homburg - und zunächst das am Samstag dieser Woche beim wiedererstarkten KSV Hessen im Auestadion. (wk) +++


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