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Der 29. Fuldaer Wirtschaftstag ist gestartet. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Superkraft Resilienz

29. Fuldaer Wirtschaftstag will Unternehmer-Abwehrkräfte stärken

08.09.23 - Der 29. Fuldaer Wirtschaftstag hat die Superkraft Resilienz auf die Tagesordnung gesetzt: Angesichts von Krisen und Dauerbelastung suchen Unternehmer nach Lösungen, hochkarätige Referenten vermitteln, was jetzt getan werden muss, um sich den Herausforderungen der Krisenwirtschaft zu stellen.

Fotos: Marius Auth

Von links: IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt, Präsidiumsmitglied Anika Wuttke, ...

IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt begrüßte die Besucher

In der Orangerie des Hotels Maritim sind am Freitag regionale Unternehmer und Entscheider zusammengekommen, um zu erfahren, wie sie selbst, aber auch ihre Mitarbeiter belastbarer werden können. Keine leichte Aufgabe, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen: Professor Lars P. Feld, einer der Top-Ökonomen Deutschlands, erläutert, wie der Hoch-Kosten-Standort Deutschland durch angebotspolitische Maßnahmen die Kostensituation der Unternehmen verbessern muss. Anreize für Investitionen und Innovation sollen die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts verbessern - Innovationsfähigkeit bei geringer Anfälligkeit für externe Schocks ist für Feld der Schlüssel zur Resilienz. "Die Eiche ist robust, die Weide resilient", erklärt Feld: Beweglichkeit und die Fähigkeit zu reagieren seien für Unternehmen wichtig.

Der deutsche Architekt Thomas Rau ist auf dem Gebiet des nachhaltigen Bauens führend und vertritt in der Orangerie das Modell der zirkulären Wertschöpfung in der Architektur. Davon sollen auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren können: Verantwortungsbewusstsein für die eigenen unternehmerischen Entscheidungen, das heißt für ihn auch, die Konsequenzen der eigenen Taten so sehr übernehmen zu können, dass man bei sich selbst Kunde sein könnte. Eine Bewusstseinsentwicklung inklusive neuem Verhältnis von Mensch und Planet, bei dem der Konsument nur noch Nutzer statt Eigentümer ist, gehört für ihn dazu.

Referent Professor Lars P. Feld

Präsidiumsmitglied Anika Wuttke

Mit dabei (v.l.n.r): Heiko Stolz (Bürgermeister Neuhof), Florian Fritzsch (Bürgermeister ...

Zufriedene Mitarbeiter sind widerstandsfähiger

Dr. Christian Gebhardt, Präsident der IHK Fulda, bescheinigt der osthessischen Wirtschaft die begehrte Resilienz. Inhabergeführte Unternehmen wiesen eine besondere DNA auf, ausgeprägte regionale Netzwerke verleihen zusätzliche Robustheit. Trotzdem steht man vor großen Problemen: Fachkräftemangel, Energie- und Arbeitskosten stressen auch die Region, eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent am ehemaligen Vollbeschäftigungsstandort ist ungewöhnlich. Im ersten Halbjahr 2023 habe man bereits 20 Insolvenzen zu verbuchen, trotz Coronaende sei eine große Investitionszurückhaltung zu verspüren, gesamtwirtschaftlich ein Geldabfluss von 132 Milliarden Euro im letzten Jahr. "Der Wirtschaftsstandort wird unattraktiver", gibt Gebhardt zu bedenken.

Bei der Podiumsdiskussion berichten regionale Unternehmer, wie sie konkret den Faktor Mensch fördern: Wohlbefinden, Gesundheit, Kommunikation auf Augenhöhe, Vertrauen - das sind keine Schlagworte von Krankenkassen-Kampagnen mehr, sondern gelebte Werte osthessischer Mittelständler. Nicht zuletzt der Fachkräftemangel bringt Unternehmer dazu, mit harten Bandagen bei den weichen Faktoren um die Ressource Fachkraft zu buhlen. Zufriedene Mitarbeiter sind widerstandsfähiger, robuster und haben die besseren Bewältigungsstrategien, um zum unternehmerischen Erfolg beizutragen.

Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarkt-Experte beim Online-Anbieter StepStone, durchleuchtet eine häufig vernachlässigte Komponente der Fachkräftesuche: die Bewerbungsprozesse. Kandidaten seien durchaus in der Lage, die Qualitätsunterscheide bei Unternehmen auf den ersten Blick zu bemerken und entschieden sich für den attraktiveren Arbeitgeber. Authentizität als Eckpfeiler einer erfolgreichen Arbeitgebermarke, das bedeute auch: Falsche oder übertriebene Versprechungen gehen gar nicht.

Mut, Kampfgeist, Beharrlichkeit: Die Sportkarriere von Para-Radsportlerin Denise Schindler dient beim Wirtschaftstag als Kopf-hoch-Moment. Mit zwei Jahren verliert sie bei einem Unfall ihren rechten Unterschenkel, trotzdem steht sie inzwischen an der Weltspitze. In ihrem Buch "Vom Glück Pech zu haben: Meine zehn Grundsätze der Resilienz" ermutigt sie dazu, aus Rückschlägen zu lernen. Fehler machen sei okay - "aber bitte nur einmal." (mau) +++

Auch O|N-Chefredakteur Christian P. Stadtfeld (l.) ist mit dabei.

In der Orangerie des Hotels Maritim sind am Freitag regionale Unternehmer und Entscheider zusammengekommen, ...


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