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Kick-Off-Veranstaltung „One Year to Go“ im Sep. 2022 mit Harry und Meghan. - Fotos: Invictus Games 2023 Düsseldorf

DÜSSELDORF / HÜNFELD Spiele der Unbesiegbaren

Prinz Harrys großartige Idee und osthessischer Support bei "Invictus Games"

11.09.23 - In Düsseldorf haben die Invictus Games begonnen – die Weltspiele für an Körper und Psyche verletzte und erkrankte Soldaten und Soldatinnen. Die Schirmherrschaft hat Prinz Harry, Duke of Sussex, auf dessen Initiative nach seinen Erlebnissen als Soldat in den Einsätzen für die Royal Army in Afghanistan die Spiele erstmals 2014 in London ausgetragen wurden. OSTHESSEN|NEWS hatte die exklusive Möglichkeit, am Eröffnungstag mit zwei Soldaten aus Hünfeld (Landkreis Fulda) und Grünberg (Mittelhessen) zu sprechen.

Team Deutschland mit 37 Sportlern.

Die Bundeswehr und die Stadt Düsseldorf veranstalten das internationale mediale Großereignis in sportlichem Kontext, aber mit einer zutiefst menschlichen Dimension: es geht um Rehabilitation, Genesung, Respekt und Anerkennung – und erst nachgeordnet um Medaillen. Mit dabei in Düsseldorf bei der Eröffnungsfeier waren Prinz Harry und Verteidigungsminister Boris Pistorius, bevor beide am späten Abend auch zu Gast im ZDF-Sportstudio waren. Doch zum Gelingen der Spiele in Düsseldorf leisten auch helfende Hände und Köpfe aus Hessen einen wichtigen Beitrag. 

"Invictus" – unbesiegt. Sie wurden zwar körperlich oder seelisch verwundet, aber sie geben nicht auf. Sport kann auch Soldatinnen und Soldaten helfen, wieder zurück ins Leben zu finden und Sport bietet als Invictus Games eine Plattform für eine öffentliche Wahrnehmung, an der es mitunter gesellschaftlich hapert. Bemerkenswert: nach London, Orlando, Toronto, Sydney und Den Haag gehören nun in Deutschland erstmals auch Angehörige der Blaulichtorganisationen zu den 500 teilnehmenden Sportlern aus 21 Nationen in nunmehr zehn Disziplinen: Polizeibeamte und Feuerwehrkräfte. Als sportliches Novum wurde erstmalig Tischtennis mit aufgenommen, nicht zuletzt eine Reminiszenz an den Austragungsort als deutsche Hochburg dieser Disziplin mit dem vielfachen Deutschen Meister Borussia Düsseldorf.

Links Nicolai H., rechts Maurice K. Foto: Privat

Das kanadische Team beim Training im Rollstuhl-Rugby.

Nicolai und Maurice: "Wir sind überglücklich, ein Teil dieses Ereignisses sein zu dürfen!"

Die beiden hessischen Soldaten gehören einer Fernmeldeeinheit in Erfurt an. Vor Ort in Düsseldorf gehören sie zum eminent wichtigen IT-Bereich des Organisationsstabes. Oberfeldwebel der Luftwaffe Nicolai H. ist 27 Jahre alt und wohnt in Hünfeld. Bei der Bundeswehr ist er seit 2017. Zu seiner Motivation, hier mitzuwirken, sagt er: "Jeder körperlich oder seelisch verletzte Soldat hat den Respekt der Gesellschaft verdient, überhaupt wahrgenommen und anerkannt zu werden. Dazu kommen ja in diesem Jahr erstmals Teilnehmer als Angehörige der Feuerwehr und der Polizei, was ich klasse finde, denn sie haben wie alle Angehörigen der "Blaulichtfamilie" den gleichen Respekt verdient. Ich bin selbst in der Freiwilligen Feuerwehr tätig und wie alle im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuer und Flamme dabei. Als Maurice und ich von der Bundeswehr das Angebot erhielten, bei der Durchführung dieser Spiele behilflich zu sein, mussten wir nicht lange überlegen, sondern haben natürlich sofort zugesagt!" Nicolai hebt das besondere Arbeitsklima vor Ort hervor: "Das ist wirklich bahnbrechend, vom Mannschaftsdienstgrad bis zur Führungsebene. Es ist definitiv ein besonderes Erlebnis und ich bin überglücklich, ein Teil dieses Ereignisses sein zu dürfen!"

Eröffnungsfeier am 9. September mit 20.000 Zuschauern.

Harry, Duke of Sussex, am Eröffnungstag in Düsseldorf.

Oberfeldwebel Maurice K. aus Grünberg ist 29 Jahre alt und gehört zur gleichen Einheit wie Nicolai, allerdings als Soldat des Heeres. Er hatte in Düsseldorf bereits ein spezielles Highlight: seine Beförderung erfolgte im Rahmen der Invictus Games. Zu seiner Tätigkeit sagt er: "Es ist ein Privileg, hier zu sein und Kameraden helfen zu können, die eine schwere Zeit hinter sich haben oder sich noch darin befinden. Es ist sehr bereichernd, hier mitwirken zu dürfen. Ich hatte ein längeres Gespräch mit einem verwundeten Kameraden. Er hat berichtet, wie wichtig der Sport allgemein und speziell diese Spiele hier für die Bewältigung seiner Krankheit sind - und sich dabei nicht verstecken zu müssen. Man hat etwas für sein Land getan und das muss doch auch gewürdigt werden. Hier erfahren die Teilnehmer genau diese Anerkennung durch die breite Gesellschaft in einem einzigartigen Rahmen." Man merkt Nicolai und Maurice bei jedem Satz an, wie sie in ihrer Aufgabe aufgehen und, wenn es sein müsste, rund um die Uhr werkeln würden, damit die Invictus Games zu dem Erfolg werden, die sie verdienen.

Gedenken an die, die nicht dabei sein können.

Kann ein Kompaniemotto passender sein?

Am Ende des Gespräches formulieren die beiden Supporter eine bescheidene Bitte: der O|N - Artikel solle doch möglichst mit dem für Fernmelder so passenden Kompanieschlachtruf enden: "Verbindung steht!" Nicolai und Maurice sowie dem ganzen Team sei versichert: der Slogan wird durch die Invictus Games und eure Unterstützung nicht nur auf der technischen Ebene buchstäblich greifbar, sondern vor allem auf der im vorliegenden Kontext noch viel wichtigeren menschlichen Ebene: "Die Verbindung steht!"

Hintergrund

Die Invictus Games Düsseldorf 2023 sind viel mehr als "nur" ein internationales Sportfestival. Sie stellen die Menschen in den Mittelpunkt, die im Dienst für ihr Land und unser aller Freiheit an Körper und Seele verwundet wurden. Menschen, die sich mit ihrem Willen und ihrem Lebensmut einen neuen Platz im Leben errungen und neue Perspektiven geschaffen haben. Diese Soldatinnen und Soldaten, aber auch ihre Familien verdienen Respekt und Anerkennung für ihren Einsatz. Oftmals sind es die Familienangehörigen und Freunde – die Family & Friends – die den entscheidenden Beitrag für einen Neuanfang leisten. Grund genug, auch sie für ihren Einsatz zu würdigen.

Ziel ist es, dass "A Home for Respect" von Düsseldorf auf ganz Deutschland ausstrahlt. Unsere Bürgerinnen und Bürger sollen neue Perspektiven auf die gesellschaftliche Rolle und Bedeutung der Menschen in den Streitkräften erhalten. Für die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer und ihren Family & Friends wird durch die Spiele ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung gesetzt.

Die Vision der Invictus Games Düsseldorf 2023 soll die Spiele selbst überdauern. Wir wollen ein Umdenken und einen Dialog in der Gesellschaft anregen und die einzigartige Idee der internationalen Invictus Games verbreiten und weiterentwickeln. Die Spiele ermöglichen auch einen neuen oder anderen Blick auf die Menschen in der Bundeswehr. Auf Menschen, die im Einsatz und im täglichen Dienst in Uniform persönliche und gesundheitliche Risiken eingehen. Bei den Invictus Games werden sie sichtbar und ihre Geschichten greifbar. Wir wollen vermitteln, was Einsatz bedeutet und was die Soldatinnen und Soldaten bereit sind, für unsere Gesellschaft zu geben. Nähe und persönliche Begegnungen werden den Geist von Respekt und Zusammenhalt durch die ganze Stadt tragen. (goa) +++


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