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Internationaler Point Alpha Marsch mit guter Beteiligung
13.09.23 - Am vergangenen Wochenende fand erneut, nun bereits zum fünften Mal, der Internationale Point Alpha Marsch (IPAM) statt. Thomas Brehm, Stabsfeldwebel der Reserve (d.R.) und Beauftragter der Marschgruppe Osthessen (Kreisgruppe Osthessen des Reservistenverbandes), hatte ihn 2019 ins Leben gerufen.
Der Marsch, der in jedem Jahr am zweiten Septemberwochenende stattfindet, beginnt und endet in unmittelbarer Nähe der Gedenkstätte Point Alpha. Sie ist ein authentischer Schauplatz des Kalten Krieges. Hier standen sich Soldaten von NATO und Warschauer Pakt bis zum Jahr 1990 gegenüber. Der ehemalige "Observation Post Alpha" (kurz: Point Alpha) war einer der wichtigsten Beobachtungsstützpunkte der US-Streitkräfte in Europa und einer der heißesten Punkte im Kalten Krieg.
Die Teilnehmer konnten zwischen 10-, 20- und 30-Kilometer-Streckenlänge wählen. Auch 2023 war die Beteiligung mit 125 Personen wieder sehr gut; allerdings waren es rund 30 Teilnehmer weniger als im vergangenen Jahr. Übrigens: Trotz der Coronavirus-Pandemie wurde der Marsch mit strengen Auflagen und geringen Teilnehmerzahlen auch in den Jahren 2020 und 2021 durchgeführt.
Dass er sich zu einem sehr beliebten Leistungsmarsch entwickelt hat, zeigt ein Blick auf die diesjährigen Teilnehmer. Neben Reservisten verschiedener Reservistenkameradschaften aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Thüringen, Niedersachsen und Baden-Württemberg, nahmen auch aktive Bundeswehrsoldaten aus Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Bayern teil. Zudem hatten sich wie jedes Jahr Soldaten und Zivilbeschäftige der US-Streitkräfte aus Wiesbaden, Stuttgart und Landstuhl sowie Mitglieder der American Legion, der Veteranenorganisation der US-Armee aus Büdingen und Mörfelden-Walldorf dazu gesellt. Weitere Teilnehmer waren verschiedene Blaulichtorganisationen wie Polizei, Feuerwehr, THW, Deutsches Rotes Kreuz und Zoll. Auch zivile Wanderfreunde konnten die Veranstalter wieder begrüßen.
Internationale Beteiligung
Thomas Brehm: "Bis heute haben im Laufe des fünf Jahre bestehenden Marsches Teilnehmer aus Deutschland, den USA, den Niederlanden, aus Kanada, Italien und Nordmazedonien teilgenommen. Mit Blick auf die weiteren IPAM-Marschveranstaltungen erwarten wir auch noch Teilnehmer weiterer Nationen in der Zukunft". Der Initiator des Point Alpha Marsches ergänzt, dass für jede Nation, die am Marsch teilnimmt, am Start- und Zielplatz neben der Gedenkstätte die Landesfahne gehisst wird.
Flagge zeigen in der Öffentlichkeit Sven Fey, Stabsunteroffizier d.R., Vorsitzender der Kreisgruppe Osthessen und 1. stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Hessen, zur Bedeutung des Marsches: "Wir wollen mit diesem Marschformat Flagge als Reservisten in der Öffentlichkeit zeigen und auch den Kontakt zu Angehörigen ausländischer Streitkräfte pflegen."
Robert Hess, Oberstabsfeldwebel d.R., Organisationsleiter der Kreisgruppe Osthessen, ergänzt: "Zudem wollen wir mit dem Point Alpha Marsch den Kontakt von uns Reservisten zu aktiven Angehörigen z.B. der US-Armee und der Bundeswehr vertiefen."
Hot-Spot des Kalten Krieges: Point Alpha
Thomas Brehm zur Auswahl des geschichtsträchtigen Ortes Point Alpha: "Die Austragung der Veranstaltung an einem historischen Ort erschien mir von Anfang an wichtig, denn unsere Absicht ist es, der Bevölkerung und auch den Teilnehmern die Geschichte des Kalten Krieges und der Deutschen Teilung bis 1989 näherzubringen." Der Stabsfeldwebel d.R. ergänzt, dass diesem Ort eine besondere Bedeutung in der deutschen Nachkriegsgeschichte zukommt. An der Grenze zwischen West und Ost, NATO und Warschauer Pakt standen sich hier Soldaten beider Militärbündnisse unmittelbar gegenüber – so nah, wie nirgends sonst an der ehemals deutsch-deutschen Grenze. Brehm: "Im Falle eines Angriffs von Truppen des Warschauer Paktes, wären sie sehr wahrscheinlich hier, im so genannten Fulda-Gap, auf westdeutsches Territorium vorgestoßen. Das macht diesen Ort als Austragungsort für unseren Marsch so bedeutsam."
Präsentation von Fahrzeugen und Gerät Der Marsch wird auch dazu genutzt, vor Ort, also auf der großen Wiese in direkter Nachbarschaft der Gedenkstätte, historische Fahrzeuge, z.B. der US-Streitkräfte aus den 1970er und 1980er Jahren, zu präsentieren. Hobbyisten, die sich für diesen Teil der Geschichte begeistern, unterstützen nicht nur mit Fahrzeugen, sondern auch mit Darstellungen in historischen Uniformen und mit Ausrüstungsgegenständen der US-Armee.
Robert Hess ergänzt: "Die Teilnehmer hatten wie in jedem Jahr die Möglichkeit, von Freitag bis Sonntag auf dem Platz zu zelten oder mit dem Wohnmobil zu übernachten."
Termin des nächsten Internationalen Point-Alpha-Marsches ist der 7. September 2024. (uha) +++