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Von links: Dr. Christian Gebhardt, Mario Klotzsche, Birgit Kömpel, Markus Hofmann, Sebastian Müller, Christian Douglas, Michael Konow - Fotos: Marius Auth

FULDA IHK-Wahlarena

Was kann die osthessische Wirtschaft von Landtagsabgeordneten erwarten?

12.09.23 - Der Wahlkampf ist in der heißen Phase angekommen - und die IHK Fulda hat im Landtag vertretene Kandidaten am Montag in die "Wahlarena" geladen, damit die osthessischen Unternehmern erklären, was sie von ihnen in Wiesbaden erwarten können.

Im Morgensternhaus wagten sich die Parteivertreter in die Arena

Im Morgensternhaus stellten sich Sebastian Müller (CDU) Birgit Kömpel (SPD), Markus Hofmann (Bündnis 90/Die Grünen), Christian Douglas (AfD) sowie Mario Klotzsche (FDP) den Fragen der Unternehmer. Die Linke hatte abgelehnt, einen Parteivertreter zu schicken. In Wiesbaden werden wichtige Rahmenbedingungen für die osthessische Wirtschaft gesteckt - aktuelle Problemlagen stellten regionale Unternehmer vor große Herausforderungen, betonte Dr. Christian Gebhardt, Präsident der IHK Fulda - für Mittelständler werde die Luft dünn: Im letzten Jahr habe das Bruttoinlandsprodukts-Wachstum bei Null gelegen, die Geldabflüsse in Deutschland seien so hoch wie nie. Überbordende Bürokratie und die aktuelle Energiepolitik sorgten für zusätzliche Investitionszurückhaltung, die Stimmung sei schlecht.

Michael Konow (links), Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, mit Dr. Christian Gebhardt, ...

Der Einladung gefolgt waren - neben den Parteivertretern - Unternehmer der Region ...


"Es wartet viel Arbeit auf Sie!"

"Es wartet viel Arbeit in Wiesbaden auf Sie, wir sind gespannt auf ihre Lösungen!", eröffnete Gebhardt die Wahlarena, die von Hauptgeschäftsführer Michael Konow moderiert wurde. Zu unterschiedlichen Themenkomplexen mussten die Landtagskandidaten kurz und bündig Stellung beziehen. Im Anschluss war noch Zeit für eine Fragerunde. Christian Douglas konnte aufgrund von Zugverspätung erst 75 Minuten später in der Wahlarena eintreffen, deswegen fehlen seine Antworten auf die frühen Fragen.

Bezahlbare Energieversorgung

  • Sebastian Müller (CDU): für Unternehmen muss besondere Energieversorgung sichergestellt werden, ein Wasserstoffanschluss für Fulda, die Kombination von Biomasse, mehr Photovoltaik sowie Windrädern sollen für Versorgungssicherheit sorgen
  • Markus Hofmann (Grüne): regenerative Energien für Grüne traditionell wichtig, aber Hessen wird Energie-Importland bleiben
  • Birgit Kömpel (SPD): erneuerbare Energien für SPD ähnlich wichtig wie für Grüne, junge Unternehmer müssen in dieser Hinsicht bei Innovationen unterstützt werden
  • Mario Klotzsche (FDP): regelbare Kraftwerke sowie ein großes Wasserstoffkraftwerk sollen helfen, großes Potenzial von Biomasse muss ausgeschöpft werden
Duale Berufsausbildung

Im Landkreis Fulda kommen auf einen potenziellen Azubi drei offene Stellen - der Arbeitnehmermarkt ist gerade für den ländlichen Raum problematisch. Fulda hat vier Berufsschulen - noch.

Gebhardt

Konow moderierte die Veranstaltung


  • Birgit Kömpel (SPD): duale Berufsausbildung ist Alleinstellungsmerkmal Deutschlands, für Karriere muss man nicht studieren, auch kleinere Berufsschulklassen müssen finanziert werden
  • Mario Klotzsche (FDP): Berufsschulen müssen zukunftsfähig ausgestattet werden, auch um zu zeigen, dass die Ausbildung etwas wert ist
  • Sebastian Müller (CDU): Azubikampus pings ist hessenweiter Leuchtturm; Meister-, Fachwirt- und Technikerausbildung müssen kostenfrei sein, Berufsschulen sind Standortfaktor
  • Markus Hofmann (Grüne): Berufsschulen sind Kompetenzzentren der Bildung, pings bietet nicht nur Ausbildung, sondern auch Wohnraum
Berücksichtigung des Flächenbedarfs auf Planungsebene

In Fulda sind keine größeren Gewerbeflächen mehr vorhanden, neue Unternehmen haben teils großen Flächenbedarf.

Mario Klotzsche (FDP)

Birgit Kömpel (SPD)

Sebastian Müller (CDU)

Markus Hofmann (Grüne)

Christian Douglas (AfD)

Im Anschluss stellten sich die Politiker den Fragen der Anwesenden


  • Mario Klotzsche (FDP): Landesregierung hat Flächenmangel verschärft, Kriterien müssen überprüft werden, durch dichtere Bebauung können Flächen besser genutzt werden
  • Sebastian Müller (CDU): Bauleitplanung muss angepasst werden, um Unternehmen zu unterstützen, Osthessen ist durch A66 Entwicklungsachse, die dadurch entstandenen Flächennachteile müssen ausgeglichen werden
  • Markus Hofmann (Grüne): Flächen müssen sorgsam eingeteilt werden, Innenraumverdichtung kann dabei helfen, zweistöckige Bauweise wie bei Engelbert Strauss-CI-Factory ist gutes Beispiel dafür
  • Birgit Kömpel (SPD): Landesentwicklungsplan schränkt uns ein, Ausgleichsflächen und schnelleres Planungsrecht sind vonnöten
Zuwanderung in Arbeitsmarkt


  • Markus Hofmann (Grüne): Einrichtung eines Willkommenszentrums ist ebenso nötig wie die Erhöhung der Anerkennungsquote
  • Sebastian Müller (CDU): Differenzierung in Fachkräftezuwanderung (mehr nötig) und allgemeine Zuwanderung (Begrenzung)
  • Birgit Kömpel (SPD): Bürokratie muss entschlankt werden, ausländische Abschlüsse einfacher anerkannt werden, dafür braucht es mehr Personal
  • Mario Klotzsche (FDP): Leistungskultur in Deutschland hat gelitten, Standort ist für High Performer nicht mehr erste Wahl
  • Christian Douglas (AfD): Nicht jeder, der kommt, ist Fachkraft; ohne Bleibeanspruch müssen Migranten Deutschland verlassen
Wie kann sich Arbeit wieder lohnen?

Die "Wahlarena" der IHK Fulda fand im Morgensternhaus statt


  • Sebastian Müller (CDU): Für Fördern und Fordern wurden Instrumente aus der Hand gegeben, zumutbare Arbeit muss angenommen werden
  • Markus Hofmann (Grüne): Grundsicherung und Mindestlohn müssen sich deutlich unterscheiden, damit Arbeit attraktiver ist
  • Christian Douglas (AfD): Umverteilung schafft keinen Wohlstand, es müssen Anreize für Arbeitende geschaffen werden, nicht für Nicht-Arbeitende
  • Mario Klotzsche (FDP): Anreize für Arbeitsaufnahme mindern war ein Fulda, Leistungsgerechtigkeit muss gegeben sein
  • Birgit Kömpel (SPD): Wieso braucht ein Familienvater mit Beruf überhaupt Unterstützung? Das Solidarsystem ist gut, man darf die einzelnen Gruppen nicht gegeneinander ausspielen
(mau) +++


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