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Tanja Hartdegen (SPD) lud zu Fachgespräch zur Zukunft der Kaliregion ein
14.09.23 - Die vielbeschworenen Krisen der Zeit, von Corona-Pandemie bis zum russischen Angriffskrieg, beeinflussen nicht nur das Weltgeschehen, sondern haben auch Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft und auf den größten Arbeitgeber der Region: Kali und Salz.
Die örtliche SPD Landtagsabgeordnete Tanja Hartdegen hatte aus diesem Grund zu einem Fachgespräch eingeladen. Als Gesprächsteilnehmer konnte sie den Leiter des Werks Werra, Gerd Kübler, den Betriebsratsvorsitzenden André Bahn, Bürgermeister Daniel Iliev und SPD Stadtverbandsvorsitzenden Bernd Maus begrüßen. Auch das interessierte Publikum war zum Mitdiskutieren eingeladen.
Nachdem zunächst die aktuelle Situation und die Herausforderungen, die ein Agieren auf dem Weltmarkt mit sich bringt, erörtert wurden, beleuchteten die Teilnehmer das Projekt Werra 2060. Die örtlichen Politiker zeigten sich sehr zufrieden damit, dass das Unternehmen mit diesem Projekt eine Standortsicherung bis 2060 und evtl. darüber hinaus erreichen möchte. So beschäftigt das Werk Werra doch allein 4400 Personen direkt und bietet darüber hinaus noch indirekte Beschäftigung in vielen Firmen vor Ort.
Ein weiteres Thema war vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen die Energieversorgung: Der Stromverbrauch des Werks ist enorm und wird mithilfe einer Müllverbrennungsanlage und zum größten Teil mit Gas erzeugt und gedeckt. Auch in Zukunft werde Gas als Zwischenlösung benötigt, erklärte Werksleiter Kübler. Langfristig strebe man aber eine Umstellung auf Wasserstoff, Power to Heat mit grünem Strom und eine Reduzierung des Stromverbrauchs an. Man hoffe auch sehr, dass sich die Bundesregierung für die Einführung eines vergünstigten Industriestrompreises entscheiden werde, um gerade die so wichtige und für Hessen einmalige Grundstoffindustrie zu stärken.
Die Landtagsabgeordnete Hartdegen befürwortet ebenfalls die Unterstützung der Industrie und damit die an ihr hängenden Arbeitsplätze mittels eines Industriestrompreises. Nur so könne man die Unternehmen bei der Umstellung auf umweltfreundliche Technologien unterstützen und insbesondere die Produktion der für die Weltbevölkerung wichtigen Düngemittel und der besonderen hier im Werratal geförderten Salze auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig halten.
Bürgermeister Iliev betonte, dass die Stadt Heringen das Werk auch weiterhin bei seinen Zukunftsvorhaben unterstützen werde, dabei aber immer auch das Wohl der Stadt und deren Bürger im Blick bleiben müsse. Nicht jede Belastung sei in der Stadt darstellbar. Gleichwohl stünden sowohl er, als auch die Bevölkerung im Werratal natürlich nach wie vor hinter dem Unternehmen.
Eines, so Hartdegen, habe dieser Abend deutlich gezeigt: dass Kali und Salz mit der Region eng verbunden ist und die Anstrengungen aller Beteiligten darauf gerichtet sind, auch in Zukunft gemeinsam für die Arbeitsplätze sowie die Umstellung auf eine fortschrittliche, umweltfreundliche Produktion einzutreten.
"Mir ist es ein Anliegen, dass die Herausforderungen der Zukunft und das, was schon erreicht worden ist, auch in der Landespolitik ankommen und konstruktiv bearbeitet werden. Damit das Kalirevier eine Stimme in Wiesbaden hat", fasst Hartdegen abschließend die Intention der Veranstaltung zusammen. (pm)+++