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Uwe Möller freut sich über eine starke Saison - Fotos: Privat

LAHTI/NIZZA Triathlet von Tri-Force Fulda

Fuldaer Uwe Möller startet bei zwei Weltmeisterschaften innerhalb von 14 Tagen

18.09.23 - Der 58-jährige Triathlet Uwe Möller von Tri-Force Fulda absolvierte innerhalb von 14 Tagen zwei Weltmeisterschaften im Triathlon. Seine erfolgreiche Saison gipfelte am 10.09.2023 bei den Ironman Weltmeisterschaften auf der Langdistanz in Nizza. Bereits zwei Wochen zuvor startete der Eichenzeller am 27.08.2023 bei den Ironman Weltmeisterschaften auf der Mitteldistanz im finnischen Lahti. Die beiden Rennen waren der krönende Abschluss einer kräftezehrenden Saison.

Diese startete in diesem Jahr fürden 58-Jährigen sehr früh. Am 01. Februar machte sich der Triathlet auf den Weg nach Muscat, um dort beim Ironman 70.3 Oman seine Form zu prüfen. Hier erreichte Uwe Möller mit einer Zielzeit von 5:02:45 einen Podiumsplatz (3. Platz) in seiner Altersklasse 55 – 59. Er qualifizierte sich mit diesem Rennen direkt für die Weltmeisterschaften in Lahti im August.

Vom warmen Australien ins kühle Finnland

Im Juni ging es dann in das Lieblingsland des Eichenzellers: nach Australien. In Cairns nahm er an den Asian Pacific Championships teil. Da es sich um eine Meisterschaft handelte, war hier mit großer Konkurrenz aus Australien, Neuseeland und Asien zu rechnen. Geschwommen wurde die 3,8 km lange Strecke an der malerischen Küste von Palm Cove, die 180 km lange Radstrecke wurden an der spektakulären Küstenstraße zurückgelegt und anschließend galt es bei Temperaturen von mehr als 30 Grad den 42,2 km langen Marathon auf vier Runden an der Cairns Esplanade zu absolvieren. Uwe Möller verpasste das Podium hier nur knapp, er erreichte mit seiner Zielzeit von 10:48:11 Stunden den 4. Platz in seiner Altersklasse 55 bis 59. Hier qualifizierte er sich ebenfalls direkt für die Ironman Weltmeisterschaften auf der Langdistanz, welche in diesem Jahr erstmalig in Nizza ausgetragen wurden.

Vom sonnigen und warmen Australien ging es dann Ende August ins kühle und regnerische Finnland. In Lahti stand die WM auf der Mitteldistanz auf dem Programm. Im Neoprenanzug inklusive Neoprenkappe ging es morgens in das kühle Nass des Vesijärvi Sees auf die 1,93 km lange Schwimmstrecke. Nach 33:20 Minuten konnte Möller das Wasser wieder verlassen und sich auf die 90,1 km lange Radstrecke begeben. Die Strecke hatte mit 417 Höhenmetern zwar keine großartigen Anstiege zu bieten, es regnete jedoch unentwegt und Möller fror zunehmend. Nach 2:32:18 konnte er dann endlich vom Rad steigen, jetzt stand nur noch der Halbmarathon auf der To-do-Liste. Der Athlet des Vereins Tri-Force Fulda finishte in einer Zielzeit von 4:59:14 Stunden und war froh, als er anschließend unter die warme Dusche konnte. Diese Temperaturen liegen dem Eichenzeller gar nicht und somit war er Stolz, bei einer Weltmeisterschaft Platz 79 von 272 in seiner Altersklasse erreicht zu haben.

Letztes Rennen von Legende Jan Frodeno 

Uwe Möller finishte bereits fünf Mal während seiner erfolgreichen Karriere den legendären Ironman Hawaii. Hawaii war über 40 Jahre der Austragungsort der Weltmeisterschaften auf der Langdistanz. Nachdem Covid in der Rennorganisation viel durcheinander gebracht hatte, wurde die Weltmeisterschaft von 2021 nach Beruhigung der Pandemie erstmalig im Mai 2022 in St. George in Utah ausgetragen. Auch hier finishte Möller erfolgreich.

Für 2023 wurde die Weltmeisterschaft der Langdistanz der Männer dann erstmalig nach Europa verlegt, sie wurde auf den 10. September 2023 in Nizza terminiert, nur zwei Wochen nach Möllers erfolgreicher Teilnahme bei der Ironman Weltmeisterschaft auf der Mitteldistanz. Zwei so hochklassig besetzte Rennen innerhalb von 14 Tagen zu absolvieren kann super laufen, kann aber auch im absoluten Desaster enden. Uwe Möller ging dieses Risiko bewusst ein. Als bekannt wurde, dass eine Ikone und Persönlichkeit des Triathlonsports, Jan Frodeno, dort sein letztes Rennen absolvieren würde, stieg die Motivation des Eichenzellers noch weiter. Bereits 2015 hatte Möller die Ehre, bei Frodenos erstem Weltmeistertitel mit ihm auf der Strecke zu sein. Nun stand das letzte Rennen in der Profikarriere des 42-jährigen dreimaligen Ironman Weltmeisters und Olympiasiegers an. Die Stimmung in Nizza war besonders, Fans von Frodeno und somit auch Uwe Möller pilgerten in ein eigens von seinem Radhersteller Canyon angemieteten House of Champions, um sich letzte Erinnerungsstücke an die Karriere des sogenannten "GOAT" – den "Greatest of all times" – zu sichern.

Möller gehört zu den besten 21 Prozent der Langdistanzathleten der Welt 

Am Renntag hatte allerdings jeder seine eigene persönliche Herausforderung zu absolvieren. Das Wasser des Mittelmeers hatte am Rennmorgen eine Temperatur von 24,8 Grad Celsius, somit wurde ohne Neoprenanzug geschwommen. Da auch auf Hawaii ohne Neopren geschwommen wird, war dies einer Weltmeisterschaft würdig. Das Wasser war flach und zu Beginn der Morgendämmerung wurden die Profiathleten auf die 3,8 km lange Schwimmstrecke geschickt. Uwe Möller startete sein Rennen um 7:10 Uhr. Geschwommen wurde eine W-Formation und nach 1:10:07 Stunden hatte Möller wieder festen Boden unter den Füßen. Nun ab aufs Rad auf die 180 km lange Strecke durch die Seealpen mit insgesamt 2.427 Höhenmetern. Hier galt es, einen klugen Kopf zu bewahren. Würde man es auf der anstrengenden Strecke übertreiben, würden keine Körner mehr für den anschließenden Marathon übrig sein. Möller fuhr kontrolliert, konzentrierte sich an den über teils 19 km langen Anstiegen auf seinen Wattmesser und hatte als erfahrener Radfahrer großen Spaß an den Abfahrten. Nach 6:34:24 Stunden konnte er in die Laufschuhe wechseln.

Der 42,2 km lange flache Laufkurs an der Promenade hatte bei knapp über 30 Grad kaum Schatten, aber dafür unzählige jubelnde und motivierende Zuschauer zu bieten. Auch wenn die Beine immer schwerer wurden, konzentrierte sich Möller sein Tempo durchzulaufen und sich an den Verpflegungsstellen immer so gut es geht zu kühlen und zu verpflegen. Nach 4:08:11 Stunden Laufzeit erreichte er schließlich nach insgesamt 12:02:32 Stunden das Ziel und erhielt seine 7. Finishermedaille bei einer Ironman Weltmeisterschaft. Auf Platz 44 von 215 Teilnehmern in seiner Altersklasse 55 bis 59 war Möller besonders stolz.

Mit dieser Platzierung zählt er zu den besten 21 Prozent der Langdistanzathleten auf der Welt. Auch im Gesamtfeld aller Athleten, die dieses Rennen absolviert haben, ist er mit Platz 959 von 1.999 mehr als zufrieden. Jan Frodeno finishte sein letztes Rennen auf der Profibühne als 24. Profi mit einer Zeit von 8:48:42 Stunden. Neuer Weltmeister wurde der Franzose Sam Laidlow mit einer Zeit von 8:06:22 Stunden. Zum Abschluss ließ sich Möller noch ein letztes Autogramm von Frodeno auf der Rückseite seiner Medaille geben. Eine Ära geht zu Ende. Uwe Möller blick auf eine erfolgreiche Triathlonsaison 2023 zurück und freut sich jetzt erst einmal auf seine Offseason bevor in 2024 wieder neue sportliche Herausforderungen warten. (pm/fh)+++


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