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Diskussion über die Asphaltierung eines Wanderweges am Fuße der Eube - Foto: FREIE WÄHLER Poppenhausen

POPPENHAUSEN (WAKU) CWE und FREIE WÄHLER Poppenhausen

Asphaltierung eines Wanderweges am Fuße der Eube?

17.09.23 - Wie Bürgermeister Manfred Helfrich am 18. Juli in der Bürgerversammlung mitteilte, plant er, den bekannten Wirtschafts- und Wanderweg zwischen der Kirche am Wachtküppel und dem Ortsteil Güntersberg am Fuße der Eube asphaltieren zu lassen. Der Weg ist gut zwei Kilometer lang. Hierbei soll auch die Stadt Gersfeld beteiligt werden, da die Hälfte des Weges auf Gersfelder Gebiet liegt.

Der Weg soll als Radweg straßenartig ausgebaut werden. Es ist geplant, dafür umfangreiche Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Diese Mittel sind lt. Vorgaben jedoch nicht für den Freizeit-Radverkehr gedacht, sondern dafür, dass die Bürger für ihre Fahrt zur Arbeit und oder zum Einkaufen das Fahrrad nehmen.

Nach eingehenden Beratungen und Befragungen von Nutzern und Anliegern sind die Fraktionen von CWE und FREIE WÄHLER zur Auffassung gelangt, dass eine Asphaltierung in diesem konkreten Fall weder sinnvoll noch wünschenswert ist. Mehrere Gründe sprechen dagegen:

  • Eine Asphaltierung wird von einer deutlichen Mehrheit der Nutzer nicht gewünscht. Viele Anwohner fürchten zudem, dass der Weg noch mehr als bisher als Abkürzungsstrecke von PKWs missbraucht wird.
  • Der Weg wird von vielen Spaziergängern genutzt, um vom Wachtküppel zum Guckaisee zu laufen. Wanderer bevorzugen geschotterte Wege. Der Weg ist dreifach als Wanderweg ausgewiesen: als Wasserkuppenrundweg durch den Rhönklub, als Rhön-Rundweg und als Nordic Walking-Strecke durch die Gemeinde Poppenhausen.
  • Für die forstwirtschaftliche Nutzung bedeutet die Asphaltierung eine Hürde. Beim seitlichen Auffahren auf eine Asphaltdecke drohen Beschädigungen durch die schweren Forstmaschinen. Für solche Schäden müssen meist die Waldbesitzer aufkommen. Etwa die Hälfte des Weges führt durch Forst.
  • Aus Sicht des Naturschutzes wird das Überqueren solcher Wege an heißen Tagen zur Gefahr für Kleinstlebewesen. Der dunkle Asphalt heizt sich stark auf, der Naturraum wird zerschnitten.
  • Auch Radfahrer sprechen sich mehrheitlich gegen eine Asphaltierung aus. Sie kommen mit den jetzigen Gegebenheiten sehr gut klar und schätzen das naturbelassene Gebiet.
  • Für den Kirchenbesuch am Wachtküppel ist der Weg zu Gottesdienstzeiten für PKWs seit Jahrzehnten freigegeben. Eine Asphaltierung aus diesem Grunde wäre vorgeschoben.
  • Die gelegentliche Ausbesserung des Schotterweges ist, wie in der Vergangenheit auch, mit wenig Aufwand kostengünstig zu bewerkstelligen. Asphaltierte Wege sind auf lange Sicht in der Unterhaltung eher teurer, auch weil die Gemeinden als Straßenbaulastträger auf Radwegen den Winterdienst gewährleisten müssen.
Fazit: Die Idee, welche dem Förderprogramm zugrunde liegt, wird begrüßt. Sie lässt sich in diesem Fall aber nicht glaubwürdig darstellen. Sinnvolle Möglichkeiten, einen Weg zum Einkaufsladen oder zur Arbeitsstätte durch die Wahl des Fahrrades abzukürzen, sind nicht gegeben. Es gibt im Gemeindegebiet Verbindungen, die weit sinnvoller und wichtiger wären im Sinne der Förderidee. Die Tatsache, dass es Zuschüsse gibt, sollte nicht dazu führen, ein wenig sinnvolles Projekt durchzuziehen. Fördergelder fallen nicht vom Himmel, sie werden stets von Steuerzahlern erwirtschaftet. Die Asphaltierung würde zudem eine Versiegelung von der Fläche eines Fußballfeldes bedeuten – und dies ohne jede Not. Eine zwei Kilometer lange Asphaltierung mit weißen Begrenzungslinien würde auch das Landschaftsbild nachhaltig stören. Die Landschaft im Bereich von Eube und Pferdskopf ist bislang noch sehr natürlich. Dies ist ein hoher Wert und verpflichtet uns, schonend mit ihr umzugehen. (pm) +++


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