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Der Festakt war sehr unterhaltsam - die 175-jährige Bahnhofsgeschichte wurde spielerisch aufgearbeitet. Was teilweise zur Erheiterung des Publikums sorgte. - Fotos: Philipp Apel

BEBRA Historie eng mit der Stadt verknüpft

175 Jahre Bahnhof: Kurzweilige Geburtstagsfeier mit einem spannenden Gast

20.09.23 - Es war eine würdige Geburtstagsfeier am Montagabend im Bebraer Lokschuppen. Zum 175. Jubiläum gab es einen kurzwelligen und interessanten Festakt. Höhepunkt des Abends war ohne Frage der Auftritt vom Historiker Prof. Dr. Guido Knopp. Die enge Verbindung zwischen Stadt und Bahnhof war dabei während des gesamten Abends mit den Händen zu greifen.

Stefanie Koch

Bürgermeister Stefan Knoche

Stefan Pruschwitz

Dies bestätigte Stadtverordnetenvorsteherin Stefanie Koch in ihrer Rede: "Es ist eine große Freude für mich, dass ich Sie hier begrüßen darf. Es ist ein enormer Meilenstein für die Stadt und es zeigt eindrucksvoll, welch hohe Identifikation in Bebra mit der Bahn herrscht." Mit über 400 Gästen war der Festakt bis fast auf den letzten Platz im Lokschuppen besetzt.

Immer wieder Höhen und Tiefen

Regierungspräsident Mark Weinmeister

Landtagsabgeordnete Karina Fissmann (SPD)

Auch Bürgermeister Stefan Knoche sprach von einem "wichtigen Jubiläum": "Der Bahnhof war einer der wichtigsten Bahnknotenpunkte in Deutschland und sogar Europas. Doch es gab immer wieder Tiefen in Verbindung mit unserem Bahnhof. Derzeit erleben wir wieder eine Renaissance und die Aufwertung des gesamten Bahnhofes war zwar ein enormer Aufwand, doch dieser hat sich absolut gelohnt." Der Rathauschef schloss sein Grußwort, damit, dass er stolz sei, einen kleinen zur ruhmreichen Geschichte des Bahnhofs beigetragen zu haben.

Moderator Jens Rettig auf der Bühne.

"Die erste Strecke, die 1848 von Bebra aus gebaut wurde, führte bis Guxhagen. Ich komme aus Guxhagen und habe daher eine gewisse Verbindung auch zum Bebraer Bahnhof", erklärte Regierungspräsident Mark Weinmeister mit einem Augenzwinkern. Mit dem Bahnhof an sich hat er zudem ebenfalls persönliche Erfahrungen gemacht: "Als ich 1983 erstmals mit dem Zug in die DDR fuhr, war es schon eine befremdliches Gefühl, als wir von den DDR-Grenzern kontrolliert worden sind. Glücklicherweise ist diese Zeit vorbei, obgleich sie zunächst für den Bebraer Bahnhof auch negative Aspekte beinhaltete." Inzwischen habe laut Weinmeister der Bahnhof in der Region wieder eine enorme Bedeutung erlangt und er sei zudem mitverantwortlich, welch lebendige Stadt Bebra wieder sei.

Historie zwischen Stadt und Bahnhof eng verknüpft

Zum Abschluss der Grußworte ergriff stellvertretend für die Landtagsabgeordneten Lena Arnoldt (CDU) und Kaya Kinkel (Grüne) die SPD-Landtagsabgeordnete Karina Fissmann das Wort: "Es ist ein geschichtsträchtiges Jubiläum - die Historie zwischen Stadt und Bahnhof ist eng miteinander verknüpft. Ein großer Dank gilt es zudem der Stadtpolitik zu machen, die sich für die Aufwertung des Bahnhofes eingesetzt haben und das Ergebnis sagt eigentlich alles."

Nach dem offiziellen Teil wurde auf die Geschichte des Bahnhofes Bebra eingegangen. Allerdings nicht als langweiliger Vortrag, sondern vielmehr als lebendige Sketche aufgearbeitet. Die zwei Moderatoren Stefan Pruschwitz und Jens Rettig unterhielten sich mit "Zeitzeugen" und machten die 175-jährige Historie noch erlebbarer. Unter anderem stand auch Ehrenbürgermeister Horst Groß als Bundesgrenzschutzbeamter auf der Bühne und auch Lokschuppen-Chef Matthias Bähr ließ sich einen kurzen Auftritt nicht nehmen.

Beeindruckender Auftritt von Prof. Dr. Guido Knopp

Abschließend kam es zum Höhepunkt des Abends: der Auftritt von Prof. Dr. Guido Knopp. Lange Jahrzehnte verkörperte der Historiker im ZDF das zeitgeschichtliche Gesicht des Mainzer Senders. Am Montagabend philosophierte er in seiner unnachahmlichen Art über den Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung. Dabei schlug er immer wieder den Bogen zum Bebraer Bahnhof: "Dieser ehemaliger Grenzbahnhof ist ein Zeitzeuge der Geschichte."

Historiker Prof. Dr. Guido Knopp sprach in seinem Vortrag vor allem über den Weg zur ...

In Berlin erlebte der Historiker den 09. November 1989 in Berlin - er spricht von "der schönsten Nacht der deutschen Geschichte". Doch der Weg zur Einheit sei dennoch herausfordernd und schwierig gewesen. Interviews mit Zeitzeugen, die am Bebraer Bahnhof wirkten, begrüßten laut Knopp zwar den Mauerfall, doch es seien auch gewisse Ängste und Sorgen mitgeschwungen.

"Glücklicherweise ist alles so gekommen und wir haben ein wiedervereinigtes Deutschland. Zudem zeigt sich gerade in diesen Zeiten, wie wichtig ein zusammenstehendes Europa ist, auch Dank Deutschlands", erklärte Knopp abschließend seines Vortrages. Er erntete für seine Ausführungen stehende Ovationen - als gebürtiger Nordhesse bekam er zudem von der Stadt eine "Ahle Wurscht" geschenkt. Ein perfekter Abschluss eines wundervollen Geburtstages. (Kevin Kunze)+++


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