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Pascal Bieler, Coch des Regionalligisten Steinbach Haiger - Fotos: Björn Franz/TSV Steinbach

STEINBACH-HAIGER O|N-INTERVIEW mit Steinbach-Coach Bieler

Gibt es am Freitag gegen die SGB einen Abnutzungskampf 2.0?

22.09.23 - Am Freitagabend (19 Uhr, Stadion Haarwasen) tritt die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz in der Regionalliga Südwest beim TSV Steinbach Haiger an. Fraglos eine schwierige Auswärtsaufgabe für das Team aus Fulda - zählt der Gegner, der vor wenigen Monaten nur knapp am Aufstieg in die Dritte Liga scheiterte, zu jenen Teams, denen ein Sprung in die höhere Spielklasse zugetraut wird. OSTHESSEN|NEWS sprach mit Pascal Bieler, dem Trainer des TSV Steinbach Haiger.

Steinbach Haiger gegen die SG Barockstadt, wieder ein Hessenderby in der Regionalliga Südwest. Mit Mittelhessen goes Osthessen könnte man das Duell überschreiben. Beide geben sich nicht viel in der Tabelle. Auffallend aber: Steinbach Haiger hat erst eines seiner vier Heimspiele gewonnen. Sieben geschossene und zehn erhaltene Tore sind eine schüchterne Folge. Auch die Auswärtsbilanz der SGB könnte ein bisschen mehr Politur vertragen. Da sprang erst ein Sieg (das 4:0 in Freiberg) heraus. Stolz macht sich indessen in der Heimbilanz breit: da ist die SGB Zweiter der Liga.

O|N: Herr Bieler, gewinnt Ihr Team am Freitagabend, hat es die SG Barockstadt in der Tabelle überholt. Wie wird die Aufgabe aus Ihrer Sicht?

Bieler: Tabellen-unabhängig schwer. Im letzten Jahr haben wir es erlebt, wie schwer es ist, gegen Fulda zu spielen. Unser Gegner zeigt Geschlossenheit, Wille, Einsatz- und Laufbereitschaft. Und er hat sich auch noch fußballerisch verstärkt. Er hat punktuell Spieler dazugeholt, die aus der Regionalliga kommen. Im letzten Jahr wollten sie als Aufsteiger die Klasse halten - jetzt wollen sie sich etablieren. 

O|N: Jedes Spiel hat seinen speziellen Charakter. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Bieler: Ein sehr intensives und sehr umkämpftes. Wir tun gut daran, keine einfachen oder leichten Fehler zu machen. Nach vorn hat Fulda viel Tempo und gute Standardschützen. Wir wollen den Gegner vom Tor weghalten - und gleichzeitig entschlossen nach vorn spielen. Es wird kein einfaches Spiel. Wir rechnen uns aber auch die Chance aus, die Punkte bei uns zu behalten. 

O|N: Die Mannschaften der Regionalliga liegen noch verdammt eng beisammen. Den Ersten Frankfurt II (17 Punkte) und den Elften Homburg (zehn Zähler) trennen gerade mal sieben Punkte. Wie bewerten Sie das?

Bieler: Es lohnt sich jetzt noch nicht, auf die Tabelle zu schauen. Es bringt noch nicht so viel. Es geht erstmal darum, die Punkte einzufahren - und idealerweise im Flow zu bleiben.

O|N: Was spricht denn dafür, dass Steinbach Haiger als Sieger vom Platz geht?

Bieler: Ich glaube, die Regionalliga ist so ausgeglichen. Wenn man seine Leistung abruft, kannst du jedes Spiel gewinnen. Dazu müssen wir aber 100 Prozent bringen und einfach da rankommen. Bisher hat uns in dieser Saison noch die Konstanz gefehlt. An diesem Thema müssen wir dranbleiben.

O|N: Ihr habt zuletzt durch den Last-Minute-Sieg in Hoffenheim - Arif Güclü traf in der Nachspielzeit - drei eminent wichtige Punkte eingefahren und dadurch den Kontakt zu den Spitzenrängen nicht abreißen lassen. Wie war das Spiel, wie eure Leistung?

Bieler: Hoffenheim ist taktisch gut ausgerichtet und hat uns durch seine große individuelle Qualität mitunter leiden lassen. Das Spiel war wellenartig. Im Ballbesitz haben wir noch Potenzial nach oben - wir müssen mutiger und zielstrebiger werden, wir sind trotz guter Ansätze im Aufbau oft nicht zum Abschluss gekommen. Andererseits: Wenn wir die Null halten - ein Tor können wir immer schießen.

O|N: Zum Saisonauftakt der letzten Saison waren Sie noch nicht dabei in Fulda. Aber beim 1:1 zu Beginn der Rückrunde. Welche Erinnerung haben Sie an dieses Spiel?

Bieler: Es war von einem Abnutzungskampf geprägt. Viel Stückwerk. Wir mussten uns alles hart erarbeiten. Nach unserer 1:0-Führung haben wir schon 30 Minuten Richtung Fulda gespielt. Fulda hat aber nach gut einer halben Stunde ausgeglichen. Auch die zweite Halbzeit war sehr umkämpft. Fulda hatte noch den einen oder anderen Umschaltmoment.

So war's zum Auftakt der vergangenen Saison

O|N: Sie sind jetzt fast genau seit einem Jahr bei Steinbach Haiger tätig. Wie hat sich Ihre Mannschaft in dieser Zeit entwickelt?

Bieler: Gar nicht so einfach zu sagen, wo wir stehen. Ja, wir waren Ende der letzten Saison, in der wir hintenraus eine gute Serie gestartet haben, nur einen Punkt hinter dem Meister aus Ulm, der sich ja jetzt in der Dritten Liga als Tabellendritter prima schlägt. Vor der laufenden Saison hatten wir eine gute Vorbereitung und sind mit zwei Siegen gestartet. Wir sind dann in einer Art Spirale gelandet, in der das Denken im Kopf angefangen hat. Jede Entwicklung braucht Zeit. Natürlich tun da Erfolgserlebnisse gut. Die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.

O|N: Wie ist es um eure personelle Situation bestellt am Freitag?

Bieler: Eigentlich unverändert. Jonas Singer hatte sich im letzten Saisonspiel der vergangenen Runde gegen Ulm an der Schulter verletzt - er ist jetzt wieder ins Teamtraining eingestiegen. Nick Galle war erkrankt; er könnte wieder eine Option für Freitag werden. 

Ergänzung: Abgesehen von den beiden Genannten: Weiterhin fallen sieben Spieler aus. Und zwar Ibrahim, Nreca-Bisinger, Bergmann, Langesberg, Korte, Hajdaraj, Steininger.

Herr Bieler, vielen Dank für das Gespräch (wk)

 

Zur Person

PASCAL BIELER ist 37 Jahre jung und im Besitz der UEFA A-Lizenz. Als Spieler kickte der gebürtige Berliner für die U19 des Traditionsvereins Hertha BSC, für die Zweite - und danach auch fürs Bundesligateam. Die Stationen, die er durchlief, kommen fast einer Deutschlandreise gleich: Rot-Weiß Essen, 1. FC Nürnberg, Wehen-Wiesbaden, Würzburger Kickers und Wacker Nordhausen - ehe er 2016 beim Wuppertaler SV seine Laufbahn beendete. 

Als Trainer begann er in Wuppertal. Dort coachte er die U19 und war Co-Trainer, Interimstrainer und Cheftrainer der Ersten des Traditionsvereins. Daraufhin zog es ihn zu Borussia Dortmund. Hier war er unter dem heutigen Augsburger Coach Enno Maaßen Co-Trainer - und stieg mit dem Team mit sagenhaften 93 Punkten von der Regionalliga West in die Dritte Liga auf. Seit September 2022 ist er beim Regionalligisten TSV Steinbach Haiger tätig. +++


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