Archiv
TVH tanzt nach Anfangserfolg der Saison ausgelassen im Kreis
24.09.23 - Samstag, 23. September 2023: Für die Handballer des TV Hersfeld begann die Saison der Bezirksoberliga. Nach dem Abstieg soll der sofortige Wiederaufstieg her - doch im Etikett der Saison- und Heimpremiere war eine knifflige Aufgabe versteckt. Die Zweite des Oberligisten Gensungen/Felsberg war zu Gast in Hersfelds guter Stube Geistalhalle. Und der TVH übersprang die Anfangshürde: Er siegte mit 36:31 (21:15).
Kai Hüter musste ein wenig durchschnaufen. "Eine schwere Geburt", bemerkte das Torwart-Idol des TVH, aktuell Teil des Trainergespanns an der Seite von Dragos Negovan. "Die erste Halbzeit war komplett okay, aber dass Gensungen/Felsberg dann so dicht herankommt, das darf nicht passieren." Doch rollen wir das Premierenspiel des TVH in dieser Saison von vorne auf.
Obwohl das Spiel anfangs noch ein wenig zäh und mit technischen Fehlern auf beiden Seiten verlief, ergriff der TVH mehr und mehr die Initiative. Nach Sven Wiegels Tor zum 4:2 in der neunten Minute führte der Turnverein erstmals mit zwei Toren - und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. 7:4, 8:4, 9:4,10:5, 13:6 - und beim 17:9 durch Julian Thole betrug die Führung gar acht Tore zugunsten des TVH.
Erfolgsrezept: aggressive, offensive, bewegliche Abwehr
Das Erfolgsrezept, auf das das Trainergespann Dragos Negovan/Kai Hüter setzte, wurde schnell ersichtlich: die offensive, aggressive und oft auch bewegliche Deckung. Alexander Kehl und Fynn Reinhardt bildeten den Mittelblock - aus dem heraus Reinhardt zunehmend offensiver Mittelmann agierte. Stark war der TVH auch auf den Halbpositionen, auf denen die erfahrenen Philipp Koch, dem zunehmend Ball-Eroberungen gelangen, und Jonas Rübenstahl agierten. Rübenstahl machte das, was in stark gemacht hat in den jüngsten Jahren: Im Spiel eins gegen eins liegen seine offensiven Stärken.Kein Wunder, dass der TVH nach beruhigender Führung nach 17 Minuten komplett durchwechselte. Positiv daran: Der Vorsprung verringerte sich kaum. Noch sechs Tore im Plus nahm er mit in die Pause. Im zweiten Abschnitt aber schmolz der Vorsprung des Gastgebers. Gluth nahm Hersfelds Kopf Reinhardt, wie auch schon über weite Strecken der ersten Hälfte, in Manndeckung. Dem Gast gelang es, Rübenstahl besser zuzumachen. Auch Kochs Effektivität ließ anfangs der zweiten Halbzeit nach. Und Gensungen/Felsbergs Zweite kam auf.
Die Unterschiedsspieler: Reinhardt übernimmt Verantwortung, als es wichtig wird
23:27 hieß es nach 47 Minuten, als Hersfelds Trainer Negovan eine Auszeit nahm. Und sein Leader Fynn Reinhardt das machte, was normale Spieler und Köpfe unterscheidet: Er übernahm Verantwortung in einer engen Phase. Und schon erholte sich der TVH. Reinhardt holte durch eine Einzelleistung einen Siebenmeter raus - den ersten für Hersfeld an diesem Abend. Reinhardt verwandelte zum 28:23 - und Sekunden später legte er das 29:23 nach. Auch Koch hatte Treffsicherheit und Ruhe wiedergefunden: Er erhöhte auf 30:23.Noch einmal kam der Gast heran. Eng war es. Es schien durchaus bedrohlich. Doch der agile Sven Wiegel, der wieder einmal eine starke Leistung auf seiner Rechtsaußen-Position zeigte, zog dem Kontrahenten den Zahn. Endgültig. Sein 33:30 in Minute 57 war entscheidend. Per Tempogegenstoß legte er nach. Erlösung und Befreiung unter den TVH-Fans in der Geistalhalle. Der Rest war Jubel. Die ersten Punkte waren eingefahren. Und die Spieler tanzten im Kreis. (wk)
TV Hersfeld: Fischer, Kürten - Kehl (1), Förtsch (1), Rübenstahl (6), Göbel, Spill, Koch (4), Wiegel (8), Becker (5), Reinhardt (6/1), Teichmann (2), Thole (1), Hasselbach (2)
ESG Gensungen/Felsberg II: Bickert, Minhöfer - Jericho (1), Gerhold (6), Itze (3), Haack (4/1), Gluth (4), Moritz Schanze (4/2), Marcel Schanze (3), Wolf (2), Reinz (1), Rohde (3/2)
Schiedsrichter: Andreas Geis
Siebenmeter: 1/1 - 8/5
Zeitstrafen: 4:0 Minuten +++