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Erlöste den SV Steinbach mit dem Führungstreffer: Alex Reith - Fotos: Bernd Vogt

BURGHAUN SV Steinbach - TuS Dietkirchen 2:0 (0:0)

Erleichterung im Mühlengrund: Alex Reith und Akif Kovac erlösen den SVS

25.09.23 - Diese Steine der Erleichterung fielen nicht nur den Anhängern im Mühlengrund vom Herzen. In einem Spiel, in dem nur die Punkte zählten, siegte der SV Steinbach in der Hessenliga gegen den SV Dietkirchen mit 2:0 (0:0). Der SVS sammelte wichtige Punkte, um aus den unteren Regionen der Tabelle weg und nach vorn zu kommen. Und er tankte Selbstvertrauen für das prestigeträchtige Derby am Mittwoch gegen den Hünfelder SV.

Man mochte nicht unbedingt in der Haut des Steinbacher Trainers Petr Paliatka stecken. Die personelle Situation seines Teams war angespannt. Äußerst angespannt. Wie gut, dass zuletzt Michael Wiegand mitmachte, der doch etwas kürzertreten wollte, aber Fußball halt nicht verlernt. Außerdem dabei: der Ex-Hohenrodaer Marlon Weitz.

Eine offene und umkämpfte Partie in den Anfangsminuten. Man spürte, dass es für beide um einiges ging im Duell des  Viertletzten gegen das nach wie vor sieglose Schlusslicht. Fußballerisch bedeutende Impulse w aren an diesem Tag selten. Äußerst selten. Plötzlich - nach 20 Minuten - die bisher beste Offensivaktion des SVS: Neascu spielte Reith halblinks in der Spitze an, der technisch sensible Reith behauptete die Kugel, zog vorbei in Richtung Grundlinie, kam aber unglücklich nicht so recht zum Abschluss. Wenig später fand Weitz' couragierte Vorarbeit keinen Abnehmer im Zentrum. 

Philipp Prokopenko trifft nach beherztem Abschluss nur die Latte

Nach gut einer halben Stunde hatten viele im Mühlengrund den Torschrei schon auf den Lippen: In einer Konter-Situation zog der Ex-Hersfelder Philipp Prokopenko mit seiner Schnelligkeit auf und davon - und traf mit einem beherzten Schuss aus 30 Metern nur die Latte; Weitz stand bei seinem Kopfball, als die Kugel vom Aluminium zurückspringt, im Abseits. 

Noch einmal Pech für den SVS, der jetzt der Führung nahe war: Reiths Freistoß aus etwa 22 Metern ging knapp vorbei; in der Entstehung der Szene hatte Böcher ein in dieser Situation dummes Foul an Reith begangen. Noch einmal eine brenzilge Situation: Der eingewechselte Kovac kam nach Stadlers straffer Eingabe am langen Pfosten zu Fall - es gab aber keinen Elfer.

Fazit des ersten Durchgangs: Bei bestem Spätsommerwetter war Kampf Trumpf im Müghlengrund. Der SVS arbeitete an der Führung - und die war nach Prokopenkos Lattenschuss und Reiths Freistoß auch durchaus möglich. Auch Dietkirchen war präsent und gut im Spiel. Im Spiel nach vorn war der Gast aber bisher ohne Wirkung, weil Räume im letzten Drittel nicht besetzt wurden und hier und da die Handlungsschnelligkeit fehlte. Was blieb Steinbach übrig? Weiter arbeiten. Das Spiel lebte von seiner Spannung.

Reiths Rendezvous mit dem Kopf - 2:0 über drei Stationen: die Einfachheit des Fußballs

Aufregung kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts: ein Spiel der Emotionen im Mühlengrund. Erst klärte der Gast Weitz' Kopfball kurz vor der Torlinie - dann machte Alex Reith das, was er selten tut: Er erzielte ein Kopfballtor. Da war Steinbachs Führung. 1:0. Wenig später protestieren Steinbachs Spieler heftig: War Reith, der frei durch war, wirklich im Abseits? 

Nach gut einer Stunde ging der SVS mit 2:0 in Führung - und was war denn das für ein Tor, bitte? Philipp Bagus donnerte einen Abstoß aus der Hand nach vorne - und es war gewollt. Der Ball erreichte Weitz, der im Strafraum zu Akif Kovac rüberlegte - und der brauchte aus Nahdistanz nur noch zu vollenden. So einfach kann Fußball sein. Die Anteile: Bagus  80 Prozent, Weitz 15 - und Kovac fünf. Im Mühlengrund erlebt man Dinge ...

Neascus Grätsche äußerst wichtig - Selbstvertrauen fürs Derby

Jetzt wurde es schwer für den Gast, der kurz zuvor zwei gefährliche Tor-Annäherungen hatte, dem aber einfach der Punch fehlte. Oder aber die falschen Entscheidungen traf. Doch was los war eher auf der Gegenseite: Man spürte beim SVS, dass eine Last von den Spielern gefallen war Dietkirchens Keeper rettete wenig später mit tollem Reflex. Das aber war wichtig für den SVS: Neascu grätscht seine Füße hin gegen einen einschussbereiten Gästespieler (81.).

Fazit der Partie: Der SVS siegte völlig verdient. Er brachte mehr Mut, Entschlossenheit und Siegeswille auf den Platz. Und steigerte sich in dieser Beziehung nach der Pause. Und so schlecht besetzt ist der Kader doch nicht: Akif Kovac gelang das 2:0 - obwohl er nicht gut spielte. Leon Wittke aber sorgte für Impulse in der zweiten Halbzeit. Zudem tankte der SVS Selbstvertrauen für das prestigeträchtige Derby am Mittwoch gegen den HSV. Werden bei Dietkirchen das Spiel und Verhalten mit dem Ball sowie die Entscheidungen im letzten Drittel nicht besser, wird es schwer, vom Tabellenende wegzukommen. (wk)


SV Steinbach: Bagus - Michael Wiegand, Tom Wiegand, Neascu - Fabian Wiegand, Paliatka jr - Budesheim (60. Queiros), Reith (73. Oelschläger), Weitz  (64. Uth) -  Prokopenko (35. Kovac), Stadler (46. Wittke)

TuS Dietkirchen: Brodt - Nickmann, Bergs, Heene, Jannik Schmidt (72. Ramcilovic) - Dankof, Böcher, Kratz, Hautzel, Mathias Schmidt - Lahl (25. Leukel) sowie Schmitz, Anushervoni

Schiedsrichter: Thorsten Eick (Eifa)

Tore: 1:0 Alex Reith (50.), 2:0 Akif Kovac (63.)

Zuschauer: 220 +++


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