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Luka Radic, Emilio Friesen und der große Traum vom Fußballprofi
29.09.23 - Profifußballer werden, ist der Traum vieler Kinder. Während er für die allermeisten aber reines Wunschdenken bleibt, sind Luka Radic und Emilio Friesen diesem Ziel schon ein ganzes Stück näher gekommen. Die beiden Schüler der Rabanus-Maurus-Schule haben im Sommer den Sprung in das Nachwuchsleistungszentrum eines Bundesligisten geschafft. Für sie gilt es nun, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen. Dabei helfen soll das spezielle Förderkonzept der Schule
Denn die Rabanus-Maurus-Schule, oder auch Domgymnasium genannt, ist als Partnerschule des Leistungssports zertifiziert und damit eines von acht Schulfußballzentren in Hessen. "Wir sind dafür da, Schule und Jugendleistungssport eng miteinander zu verknüpfen", umreist Studienrat Adrian May, der gemeinsam mit Johannes Vey das Schulfußballzentrum leitet, grob das Konzept.
Neben der sportlichen Förderung zählen dazu unter anderem auch Hausaufgabenbetreuung und sogenannter "Nachführunterricht", in dem die Schüler ihre Schulaufgaben machen oder sich auf Klassenarbeiten vorbereiten können. "Damit sie das nicht noch nach dem Training abends machen müssen", erklärt May.
Enormer zeitlicher Aufwand Davon profitieren auch Luka Radic, der in die 8. Klasse geht, und der Fünftklässler Emilio Friesen. Beide wechselten im Sommer in ein Nachwuchsleistungszentrum. Radic zu Darmstadt 98, Friesen zu Eintracht Frankfurt. "Als die Nachricht kam, dass ich dorthin kann, war das schon ein sehr schöner Moment, ich habe mich riesig gefreut", sagt Radic und Friesen ergänzt: "Ich spiele jetzt gegen internationale Mannschaften wie Juventus Turin oder Arsenal, das ist schon cool."
Aber eben auch mit einem enormen zeitlichen Aufwand verbunden. Radic trainiert viermal die Woche, Friesen dreimal. Dazu kommen die Spiele am Wochenende. Zeit für Freunde bleibt da kaum, und dass Hausaufgaben auch mal im Auto gemacht werden müssen, bleibt, trotz der schulischen Unterstützung, auch nicht aus. Beide haben sich dennoch ganz bewusst dazu entschieden, in ihrer Heimat Osthessen zu bleiben und nicht ins Internat zu ziehen. "Das gewohnte Umfeld ist mir wichtig. Im Internat ist man auf sich alleine gestellt, hier habe ich die Unterstützung meiner Familie", sagt Radic.
Spagat zwischen Schule und Leistungssport Und die seiner Schule. Er und auch Friesen gehen in Sportklassen - gemeinsam mit leistungssportlich orientierten Leichtathleten, Schwimmern, Kanuten, Tischtennisspielern und Judoka. Denn im Regionalen Talentzentrum werden nicht nur Fußballer gefördert. In Kooperation mit der Bardoschule, die das Sportförderkonzept für Haupt- und Realsschüler abbildet, werden die jungen Sportler per Shuttleservice zu den Sportanlagen gebracht und wieder abgeholt.
Radic, Friesen und die anderen Schüler des Schulfußballzentrums haben es da nicht weit. Sie trainieren auf dem Kunstrasenplatz direkt am Domgymnasium. Trainiert wird zweimal die Woche. "Bei den Trainingseinheiten liegt der Fokus dann voll auf der individuellen Ausbildung, damit die Kinder im Verein besser zurechtkommen", erklärt Johannes Vey, der genau wie Adrian May sowohl Trainer als auch Lehrer ist.
So soll der schwierige Spagat zwischen Schule und Leistungssport gemeistert werden. Damit es nicht mehr heißt: Entweder gute schulische Ausbildung oder Leistungssport. (fh)
Um weiteren Fußballern die Fördermöglichkeit am Regionalen Talentzentrum zu ermöglichen, bietet das Schulfußballzentrum einen Sichtungstermin für talentierte Fußballer in der 4. Klasse an.
Wann: 05.10.2023
Zeitraum: 14 Uhr bis 16:30 Uhr
Wo: Kunstrasenplatz am Domgymnasium, Magdeburger Str. 78
Die Anmeldung erfolgt über die Homepage des Domgymnasiums +++