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Am Samstag wurde die Friedentaube als Wegweiser für den Jerusalemweg vorgestellt - Fotos: Nina Bastian

FULDA Friedenstaube blickt in Richtung Jerusalem

Jerusalemweg: Weltweit längster Pilgerweg führt jetzt auch in die Domstadt

01.10.23 - Alles beginnt mit dem ersten Schritt: Pilgern liegt nicht nur im Trend, sondern schafft auch Offenheit für Begegnungen, baut Vorurteile sowie Ängste ab und stärkt das Vertrauen – diesem Gedanken haben sich die Initiatoren des sogenannten Jerusalemwegs verschrieben, der vor drei Jahren entstand. Jetzt wird Fulda zum Startpunkt eines offiziellen Zubringerwegs. Als besonderes Zeichen erhält dieser Startpunkt die Skulptur einer Friedenstaube.

Zur Eröffnung des Startpunkts Fulda des Jerusalemwegs und Enthüllung der Friedenstaube kamen am Samstagnachmittag alle vor der Michaelskirche in Fulda zusammen. 

Die Michaelskirche in Fulda

Stadtpfarrer Stefan Buß

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (l) mit Buchautor Johannes Aschauer (r) ...

"Wir möchten einen Impuls im Zeichen des Friedens geben", erklärte Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld vor den Anwesenden, "und Menschen dazu aufrufen, diesen, andere oder auch neue Wege zu bestreiten." Die Friedenstaube soll dabei als Wegweiser auf dem Weg nach Jerusalem dienen.

Buchautor Johannes Aschauer war der Impulsgeber für die Gründung des Jerusalemwegs. "2003 bin ich den Jakobsweg gepilgert und in 2010 nach Bethlehem. Darüber habe ich ein Buch geschrieben und anschließend kam mir die Idee, einen Pilgerweg zu initiieren." Das Ziel Jerusalem sei hier "die Motivation, aufzubrechen". 

Gründes des Jerusalemwegs, Johannis Aschauer

Stephanie Krauch

Neben vielen Pilger waren auch Fuldas Stadtpfarrer Stefan Buß, Stephanie Krauch (Abrahamisches Forum in Deutschland) und zahlreiche Vertreter des Runden Tischs der Religionen anwesend. "Interreligiöser Dialog wird in Fulda gelebt", betonte Wingenfeld.

Hintergrund 

Der Jerusalemweg ist der weltweit längste Friedensweg und Pilgerweg sowie internationale Kulturroute. Er führt vom "Ende Europas" in Finisterre (Spanien) bis nach Jerusalem und verbindet 15 Länder und die Kontinente Europa und Asien auf einer Strecke von mehr als 7.500 Kilometern.

Der Jerusalemweg bringt verschiedene Religionen, Nationen und Kulturen in einem außergewöhnlichen Friedensprojekt zusammen und steht für gegenseitige Anerkennung, Toleranz und Wertschätzung der verschiedenen Lebensweisen. Jerusalem ist der wichtigste Ort für Christen und Juden, ist heiliger Ort für Muslime und gilt als Schnittpunkt der Weltreligionen. Wer auf dem Pilgerweg nach Jerusalem unterwegs ist, erreicht unter anderem viele bedeutsame historische Orte, Apostelgräber und zahlreiche UNESCO-Welterbestätten am langen Weg nach Jerusalem.

Der Fuldaer Dom

Der Jerusalemweg wurde in Österreich am 24. Juni 2010 initiiert und hat seither großes mediales Interesse international geweckt. Deutschland hat eine Etappe an der Jerusalemweg-Hauptroute sowie drei Zubringerwege. Fulda ist mit dem "JERUSALEMWEG DER APOSTEL" neben Köln und Waldsassen/Volkenroda einer der Startpunkte der drei offiziellen Zubringerwege und somit Startpunkt in ein großes Abenteuer. Die Route von Fulda bis Jerusalem beträgt mehr als 5.000 Kilometer. Der Zubringerweg ab Fulda führt über Würzburg und Rothenburg ob der Tauber bis nach Donauwörth und dann gemeinsam mit dem Zubringer aus Richtung Köln weiter donauabwärts bis nach Passau, wo dann die drei deutschen Zubringerwege vereint sind und in Linz schließlich in die aus Spanien über Frankreich und die Schweiz nach Österreich kommende Hauptroute einmünden.   

Um die Etablierung des weltweit längsten Friedens- und Kulturweges kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu festigen, wurde mit der Zertifizierung des Jerusalemweges als europäische Kulturroute begonnen und beschlossen, an besonderen Stellen das Zeichen des Jerusalemweges, die Friedenstaube aufzustellen. Dies als weithin sichtbare Wegzeichen, Symbol für den Frieden und der Völkerverständigung. Jede Friedenstaube wird so aufgestellt, dass sie exakt nach Jerusalem blickt. (nb/pm) +++


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