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Nancy Faeser möchte nur Journalistinnen bei der Schiffahrt dabei haben. - Foto: O|N - Archiv / Hendrik Urbin

GLOSSE Soll man lachen, weinen oder sich ärgern?

"Girls Girls Girls": Nancy Faeser mag nur Journalistinnen auf dem Schiff

28.09.23 - Dies ist ein Thema, bei dem man(n) irgendwie nicht so recht weiß, ob man(n) lachen, weinen, vor so viel Unsinn den Kopf schütteln oder sich ärgern soll.  Wie bekannt wurde, sollen am Samstag zu einer Schifffahrt auf dem Main nach einem Wunsch von Nancy Faeser (SPD) nur Journalistinnen kommen. Die Bundesinnenministerin, die hessische Regierungschefin werden will, hat zu dem Trip die sozialdemokratischen Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer, Anke Rehlinger und Manuela Schwesig eingeladen. Und das seien schließlich ja auch alles Frauen (aha!)

Die Reaktion auf dieses geradezu absurde Ansinnen samt waghalsiger Begründung ließ jedenfalls nicht lange auf sich warten: Die hessische Landespressekonferenz (LPK) bezeichnete die Forderung als "nicht lustig". Stattdessen sei sie ein "Anschlag auf die Freiheit der Presse".

Nun sollte man auch hier die Kirche im Dorf lassen. Gleichwohl ist das Vorhaben dazu angetan, sich vielschichtige Gedanken zu machen. Und so kommt mir bei der Vorstellung dieses weiblichen SPD-Dampfers der Oldie von "Sailor" (!) in den Sinn: "Girls Girls Girls". Dann wieder muss ich an den herrlichen Film mit Heinz Erhardt, Walter Giller und Hans-Joachim Kulenkampff aus 1961 denken: "Drei Mann in einem Boot". Eine famose Komödie um drei Leichtmatrosen (sic!).

Apropos Matrosen: Zugleich stellt sich die Frage, ob denn die Schiffsbesatzung auch nur aus Frauen bestehen wird. In Anlehnung an Noah (das ist jener mit der Arche) wird Nancy Faeser vor der Abfahrt wahrscheinlich an der Reling stehen und mit Argusaugen peinlich darauf achten, dass auch wirklich kein Angehöriger des männlichen Geschlechts an Bord kommen wird. Und sie dürfte genau aufpassen, dass keine Songs à la "Where the boys are" von Connie Francis oder gar "Neue Männer braucht das Land" von Ina Deter gespielt werden. Eher Mut machende Stücke von und für Frauen: "I will survive" (Gloria Gaynor) oder "Sisters Are Doin’ It For Themselves" (Eurythmics).

Am Abend des Tages wird das SPD-Schiff vielleicht zu den Klängen von "Sail Along Silvery Moon" dem Sonnenuntergang entgegensteuern. Ob sich freilich der deutsche Songtitel "Eine Reise ins Glück" angesichts des 8. Oktober bewahrheitet, sei dahingestellt . . . (Bertram Lenz) +++


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