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Johannes Karges erhält hochkarätigen Preis - Fotos: RUB, Marquard

FULDA Neue Perspektiven in der Krebstherapie

Fuldaer Johannes Karges gewinnt Life Sciences Bridge Award

04.10.23 - Eine präzise, besser verträgliche Chemotherapie und eine therapeutische Impfung gegen Hirntumore: Der Fuldaer Johannes Karges erhält den Life Sciences Bridge Award der Aventis Foundation, einer der höchstdotierten Nachwuchspreise Deutschlands.

Mit dem Life Sciences Bridge Award werden begabte junge Forschende gefördert, um ihnen ein selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten zu ermöglichen. Im Fokus stehen innovative Forschungsansätze im Bereich der Biochemie, Biologie, Chemie, Medizin und auch der Pharmazie. Er wird jährlich an bis zu drei Personen vergeben, die an deutschen Universitäten forschen. Sie erhalten jeweils 100.000 Euro. Zehn Prozent davon dürfen sie für persönliche Zwecke nutzen, der Rest ist der Finanzierung ihrer Forschung vorbehalten. Der Award wird in Zusammenarbeit mit 30 deutschen Hochschulen vergeben.  

Dr. Johannes Karges beschäftigte sich schon früh mit der Chemie und der Medizin. "Mich fasziniert das Potenzial, was wir in der Medizin alles haben können", so der 31-Jährige. Die Naturwissenschaften haben ihn schon lange begleitet und im Laufe der Jahre hat sich sein Interesse für die Chemie herauskristallisiert.

"Mich beschäftigt das Fundamentale dahinter". Sein derzeitiges Forscherteam an der Fakultät für Chemie und Biochemie der Ruhr-Universität in Bochum ist eine bunte Mischung aus drei Bachelor-Studenten, drei Master-Studenten und zwei Doktoranden. "Mein Team ist sehr international aufgestellt und aus ganz verschiedenen Ländern. Es ist wichtig, dass man andere Sichtweisen betrachtet und zusammen neue Lösungsansätze ermittelt", so Karges. Einem bestimmten Vorbild folgt er nicht. "Ich möchte mein eigenes Ding machen und eigene Konzepte entwickeln."

Wirkstoff lässt das Immunsystem auf Metastasen los

Karges und sein Team entwickelten einen nanoverkapselten Wirkstoff, der sich in Krebszellen anreichert und sie nach einer Lichtaktivierung beseitigt. Zusätzlich markiert er sie so, dass Immunzellen gleichartige Zellen im ganzen Körper beseitigen lernen. So lassen sich selbst unbekannte Metastasen behandeln. Karges erhält die Auszeichnung für seine Forschung, wie sich aus einer klassischen Chemotherapie mit Cisplatin eine relativ gut verträgliche und gleichzeitig hochwirksame präzise Behandlungsform machen lässt. Aktuell forscht der 31-Jährige an einem neuartigen Wirkstoff. Dieser macht nicht nur einen Tumor unschädlich, sondern trainiert das Immunsystem darauf, Metastasen zu finden und auszuschalten.

"Mein Ziel für die Zukunft ist es, dass mein Medikament menschliche Anwendung findet. Ich möchte der Gesellschaft aktiv helfen", meint Karges im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Er betont aber, dass die Erfolgsquote abhängig vom Zugang und von Geldern ist. Man benötige starke Kollaborationspartner, es sei kein einfacher Weg. (js) +++


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