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Arbeitsgespräch mit Minister Peter Beuth: Blaulicht-Familie im Kolpinghaus
30.09.23 - Thomas Hering (CDU) ist vom Fach und jemand, der nicht um den heißen Brei herumredet. Als ehemaliger Polizist und jetziger Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Fulda I ist Hering in der Blaulichtfamilie verwurzelt und Insider. Das weiß auch Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) aus vielen Gesprächen.
Am Freitagabend trafen sich rund 60 Vertreter der verschiedenen Hilfs- und Rettungsorganisationen aus Osthessen zu einem intensiven Gedankenaustausch in der Stadthalle Kolpinghaus - auf Einladung von Thomas Hering. Die Herausforderungen sind vielfältig und beschäftigen die haupt- wie ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden.
"Dieser Abend soll Anerkennung für die Leistungen unserer Aktiven, aber auch den Ehemaligen bei Landes- und Bundespolizei, Feuerwehr, THW, dem Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern, Johannitern, DLRG, Bergwacht, allen Rettungs- und Hilfsdiensten samt Hundestaffeln bringen. Nicht zu vergessen alle aktiven Ehrenamtlichen als auch Hauptamtlichen", sagte der Landtagsabgeordnete im Vorfeld.
Beuth hebt den Wahlsonntag hervor
Hering stellte den Abend unter das Motto "Blaulicht-Alarm". "Es war ein sehr intensiver Abend mit vielen tiefgehenden Fragen. Wir haben einige Aufgaben mitgenommen", sagte Hering und sprach von einem gelungenen Arbeitsgespräch. Zunächst aber ergriff der Innenminister das Wort und hob die Bedeutung der Landtagswahlen in Hessen und Bayern in gut einer Woche hervor. "Nehmen Sie den 8. Oktober sehr ernst. Von den Wahlen in Bayern und Hessen geht ein wichtiger Impuls für unser Land aus", sagte Beuth. Er hoffe auf ein Signal, dass die Ampel in Berlin begreife, dass es so in Deutschland nicht weitergehen könne.
Beuth lobte den heimischen Landtagsabgeordneten Thomas Hering für sein Engagement vor Ort, aber auch in Fragen der Polizeiarbeit und Entscheidungen. "In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Ich möchte natürlich, dass Thomas ein starkes Ergebnis erzielt und im nächsten Landtag einrückt, auf der anderen Seite haben wir aber einen tüchtigen Polizisten weniger auf der Straße." Der Blick auf den Wahlsonntag war verständlich, dann aber ging es in die Sachthemen.
Digitalisierung bei der Polizei
Beuth blickte auf die Verbesserungen, etwa bei der Ausstattung und der Digitalisierung der Polizei. Er nahm Stellung zu Themen wie der Ausschreibepraxis im Rettungsdienst und will dort klären, inwieweit EU-Richtlinien maßgebend sind. Fragen zu mehr Kompetenz für Notfallsanitäter und Helfergleichstellung für Ehrenamtliche im Katastrophenschutz waren ebenfalls gefragt wie auch Wertschätzung und Sicherheitsgefühl oder auch Fördermittel für Bauten und Fahrzeuge im Feuerwehrwesen. Viele Kommunen klagen über die steigenden Kosten. Beuth machte aber auch klar, dass der Bau von Gerätehäusern Sache der Kommunen sei und das Land hier freiwillig unterstütze. "Das machen wir in einem bestimmten Maß, aber wir müssten es nicht." Auch die Verrohrung der Gesellschaft und Angriffe auf Einsatzkräfte wurden auf die Agenda gehoben.
Die Blaulichtfamilie hat insgesamt mit vielen gemeinsamen Herausforderungen zu kämpfen. Auch deshalb sind Arbeitsgespräche wichtig. Letztlich geht es um den Schutz der Menschen. (Hans-Hubertus Braune) +++