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SGB eine Halbzeit couragiert - Mauersberger und Maier treffen für zähe Gäste
01.10.23 - Es hat nicht gereicht: Die Kicker der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz mussten sich am Samstagnachmittag bei bestem Rahmen und fast 2.500 Zuschauern im Spitzenspiel der Regionalliga Südwest einem Besseren geschlagen geben. Das waren die Stuttgarter Kickers, die sich als zähes und mannschaftlich verdammt starkes Team erwiesen, mit 2:0 (0:0) siegten - und neuer Tabellenführer sind. Dennoch: Die SGB hinterließ lange einen couragierten Eindruck - und sorgte dafür, dass es lange ein Duell auf Augenhöhe war.
Blicken wir auf die Startformationen beider Teams:
Das Duell begann mit Volldampf. Wie ein Abnutzungskampf. Beide Teams begegneten sich von Beginn an auf Augenhöhe. Die Kickers betrieben hohen Aufwand: sehr aggressiv, sehr laufstark, eng in den Eins-gegen-eins-Duellen. Das Gute: die SGB hieltdagegen. In der zehnten Minute war die bisher beste Offensiv-Aktion des Gastgebers im Anmarsch: Die SGB befreite sich klasse. Über Schaaf, Pomnitz, wieder Schaaf und Gaudermann, der Petö einsetzte, der nimmt einen tollen Laufweg über außen - ehe er gefoult wurde. Das sah nach Fußball aus.
Patrick Schaafs Schuss wehrt Kickers-Keeper Dornebusch mit Mühe ab
Noch eine tolle Aktion - und was für eine. Reinhard, der prima anspielbar war, sich immer wieder fallen ließ und die Bälle sehr gut festmachte, legte ab auf Petö, der zurück auf Schaaf - dessen fulminanten Distanzschuss Gästekeeper Dornebusch mit etwas Mühe abwehrte. Köhls zweiter Ball fand nicht sein Ziel. Die SGB verstand es zunächst gut, das Spiel des Kontrahenten vom eigenen Tor wegzuhalten. Minute 19: Jetzt ging Köhls Flachschuss vorbei. Das Fuldaer Team war präsent, vor allem im Mittelfeld und - großes Plus: Es machte den Ball schnell.Nach 26 Minuten: erste Chance für die Kickers. Maier bediente Mauersberger über außen, der verzog aus spitzem Winkel. Wenig später: Freistoß Petö - Reinhard verpasste, unter Bedrängnis, am langen Pfosten; Reinhard musste behandelt werden. Im Gegenzug - und nach gut einer halben Stunde: die beste Möglichkeit der Kickers: Zapico wehrte Maiers Flachschuss ab. Und dann die kalte Dusche für die SGB.
Gäste spielen sehr zügig nach vorn und besetzen den Rückraum und die Box bestens
Das hieß, eigentlich zwei. Erst ging der Gast durch Christian Mauersberger, dem schon das Siegtor gegen Hoffenheim glückte, in Führung. Die Kickers stießen durch ihr schnelles und geradliniges Spiel nach vorn immer wieder gut in offensive Räume hinein - bei der SGB haperte es an der Rückwärtsbewegung. Zweites Detail: Reinhard, bisher prima, musste runter, er war mit dem Schienbein gegen den Pfosten geprallt - Grobelnik kam. Schade - fast der Ausgleich. Fußballerisch war's gut. Nach schneller Kombination legte Köhl zurück, und der soeben eingewechselte Grobelnik traf durch satten Abschluss - aber abseits.
Fazit des ersten Durchgangs: Aus Sicht des Gastgebers war der knappe Rückstand ärgerlich. Äußerst ärgerlich. Die SGB präsentierte sich sehr mutig und auf Augenhöhe. Sie gefiel in mehreren Situationen durch schnelles Spiel im Mittelfeld. Noch war gar nichts verloren. Die Stuttgarter Kickers zeigten indessen, warum sie da stehen, wo sie stehen. Sie erwiesen sich als mannschaftlich sehr zäh und aggressiv, überbrückten das Mittelfeld schnell und rückten gut bestückt in die Spitze auf. Das waren Qualitätsmerkmale.
"Auf die Blaue" hieß es in großen Lettern auf der Gegentribüne bei den Fans der Kickers. Schafft das die SGB im zweiten Abschnitt? Zunächst nicht. Die Kickers fanden auch nach der Pause den besseren Eintritt ins Spiel. Äußerst wach waren sie in jeder Situation auf dem gesamten Feld. Ein starker mannschaftlicher Auftritt. Die SGB mühte sich, zurückzukommen. Das erwies sich als schwer: Der Gegner bot nicht viel mehr als das Schwarze unter dem Fingernagel an. Er war ständig in Überzahl - ob in defensiven oder offensiven Räumen.
Riesen-Pech für die SGB nach gut 70 Minuten: Erst wurde Beals Linksschuss geblockt, dann ging Grobelniks Flachschuss knapp vorbei. Durften die Fans des Gastgebers auf eine spannende Schlussviertelstunde hoffen? Es sah so aus, als der gerade eingewechselte Hillmann mutig abzog aus der Distanz, Dornebusch den "Torwart-Ball" aber sicher hielt.
Petö riss mit seinen Tempo-Dribblings oft Lücken, seine Anspiele aber kamen selten an. Kaum geschrieben, da fiel wohl die Entscheidung. Acht Minuten waren's noch, als der präsente Loris Maier zunächst verzögerte - und dann sicher abschloss. 2:0.
Fazit der Partie: Aus SGB-Sicht nicht schlimm, dass sie sich einem noch stärkeren Team beugen musste. Lange trat sie couragiert auf und war auf Augenhöhe. Das Siegerteam aus Stuttgart schälte sich als starke, zähe Truppe heraus, der sehr gut miteinander arbeitete und in vielen Spielfeld-Situationen eine Überzahl herstellte. Kopf hoch, SGB: Nun geht es mit dem Spiel am Dienstag beim VfR Aalen weiter. (wk)
SG Barockstadt: Zapico - Gaudermann (75. Owusu), Ganime, Frey, Göbel - Rinderknecht (58. Beal) - Köhl (58. Dittmann), Schaaf, Pomnitz, Petö (75. Hillmann) - Reinhard (34. Grobelnik)
Stuttgarter Kickers: Dornebusch - Kammerbauer, Schmidts, Maier (87. Berisha), Campagna, Dicklhuber (67. Tekerci), Blank, Kolbe, Polauke (59. Antlitz), Kiefer (59. Ramusovic), Mauersberger
Schiedsrichter: Justin Hasmann, Assistenten: Julian Geid, Nicola Sprunck
Tore: 0:1 Christian Mauersberger (33.), 0:2 Loris Maier (83.)
Zuschauer: 2.481 +++