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Im spanischen Badeort Marbella an der Costa del Sol war der 33-jährige Serbe ermordet wurden. Spuren führen nach Hessen. - Foto: Pixabay

REGION Tod eines V-Mannes

Ungeklärter Mordfall in Marbella - und die Spur führt nach Hessen

07.10.23 - Es ist ein Verbrechen, wie man es zumeist nur aus Kriminalromanen oder verfilmten Thrillern kennt: Am 29. Juni 2022 wird im spanischen Marbella an der Costa del Sol ein ermordeter 33-jähriger Serbe entdeckt. Der Mann war zuvor offenbar gefoltert worden. Nun haben investigative Recherchen von WDR und NDR laut "tagesschau.de" ergeben, dass Spuren nach Hessen, genauer nach Offenbach, führen.

Die spanische Polizei gehe davon aus, dass der ermordete Serbe ein Opfer im Drogenkrieg um das Geschäft mit Cannabis und Kokain in Europa wurde. WDR und NDR zufolge wurde der Mann als so genannter V-Mann eingesetzt, als angeworbener Informant, um anscheinend Informationen über die Machenschaften der Drogenbanden liefern. Dies sei ihm womöglich zum Verhängnis geworden.

Wie WDR und NDR recherchiert haben, soll der Tote, der zuletzt in Offenbach gelebt habe, in die Drogengeschäfte eines europaweit agierenden Netzwerkes verwickelt gewesen sein. Mittlerweile ermittele die Staatsanwaltschaft Hanau wegen Mordes. Weshalb der Mann in Marbella getötet wurde, sei bislang noch unklar. Möglicherweise habe man den Serben vor seiner Ermordung enttarnt.

"tagessschau.de" zufolge sollen den Ermittlern in Hessen, unter anderem durch abgehörte Telefonate, inzwischen Hinweise vorliegen, wonach der 33-Jährige seinen Mördern unter Folter gestanden haben soll, als Spitzel für die deutsche Polizei tätig gewesen zu sein. Der V-Mann habe auch eine Rolle im Verfahren um einen Frankfurter Strafverteidiger gespielt, der im Juli vom Landgericht Frankfurt am Main wegen Drogenhandels und Geldwäsche zu sieben Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt worden war. 

Keine Stellungnahme

Auf Nachfrage wollten sich, so "tagesschau.de", weder das hessische Innenministerium noch das Landeskriminalamt zu dem Sachverhalt äußern. Ob und wie die hessischen Strafverfolger den Serben kurz vor seinem Tod einsetzten, bleibe bislang unklar. Ebenso, ob seine verhängnisvolle Reise nach Südspanien im vergangenen Jahr womöglich im Auftrag der Polizei erfolgte.

Mittlerweile konnten nach Informationen von WDR und NDR durch die Spurensicherung am Tatort, Fingerabdrücke und durch Aufnahmen der Überwachungskameras in der Ferienanlage mehrere Tatverdächtige identifiziert werden, die den 33-Jährigen zunächst gefoltert und dann erschossen haben sollen.  Die spanischen und deutschen Behörden gehen davon aus, dass es sich um mindestens eine Person aus dem Rockermilieu handelt. Tatverdächtige sollen sich derzeit auf der Flucht befinden. (bl/red) +++


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