10.10.23 - Ein strahlender Wahlsieger von der CDU, eine ernüchterte und enttäuschte SPD-Kandidatin und ein ebenso desillusionierter Grüner, die sich alle für den Wahlkreis Fulda II beworben hatten, ziehen am Montag eine erste Bilanz der gestrigen Landtagswahl. Hier ihre Statements und eine kurze Wahl-Analyse.
CDU-MdL Sebastian Müller kann sich über einen deutlichen Stimmenzuwachs freuen ...Foto: CDU
CDU-MdL Sebastian Müller
kann sich über 48,5 Prozent der Stimmen und damit über einen satten Zugewinn von 7,3 Prozent freuen. Er gehört mit Listenplatz 38 definitiv zu den 52 CDU-Abgeordneten des neuen hessischen Landtags. Der 35-Jährige gebürtige Rhöner bilanziert nach dem großen Erfolg der CDU in Hessen: "Das Ergebnis ist ein sehr großer Vertrauensbeweis für die Arbeit der Union und mich persönlich. Ich kann nun mit viel Rückenwind die Arbeit für unsere Region fortsetzen und eine starke Stimme in Wiesbaden sein. Das beste Wahlkreisergebnis in Hessen sehe ich als Ansporn. Ich danke allen Wählerinnen und Wählern für ihr Vertrauen."
Birgit Kömpel gestern in ihrem Wahllokal in Eichenzell Foto: privat
Die SPD-Kandidatin für den Wahlkreis Fulda II Birgit Kömpel macht keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung über das historisch schlechte Abschneiden ihrer Partei. Doch die SPD-Unterbezirksvorsitzende hatte sich auch keine Illusionen über ihre Chancen auf den Einzug in den Landtag gemacht. "Die Aussichten bei meinem Listenplatz 27 ein Landtagsmandat zu bekommen, waren ja relativ gering. Trotzdem habe ich mich vor allem in den letzten fünf Wochen im Wahlkampf stark engagiert, jede Menge Termine wahrgenommen und intensive Gespräche geführt", bilanziert die 55-Jährige, die eine eindeutige Erklärung für das Wahldebakel der Hessen-SPD hat: "Das war tatsächlich kein Landtagswahlkampf, sondern die bundespolitischen Themen haben einfach alles überlagert", konstatiert sie nüchtern. Es sei ihrer Partei offensichtlich nicht gelungen, den Wählern die politischen Zielsetzungen für Hessen zu vermitteln. Das gute Abschneiden der AfD, die die SPD überrundet hat, findet Kömpel erschreckend.
Grüner MdL Markus Hofmann wird dem neuen hessischen Landtag nicht mehr angehören ...
Grünen MdL Markus Hofmann,
der wie Silvia Brünnel sein Mandat verloren hat und dem neuen Landtag nicht mehr angehören wird, nennt die Dinge klar beim Namen: "Das Ergebnis ist einfach niederschmetternd und das Erstarken der AfD macht mich wirklich tief betroffen", sagt der Fliedener. In seiner Heimatgemeinde habe die AfD fast 28 Prozent bekommen. "Es ist uns nicht gelungen, unsere Themen, mit denen wir in Hessen punkten, wirksam darzustellen. Dazu hatten wir jede Menge bundespolitisch motivierten Gegenwind, der sich eigentlich gegen die Ampel richtete." Jetzt müsse man erstmal das Ergebnis der Sondierungsgespräche mit der CDU abwarten und hoffen, dass die schwarz-grüne Koalition Bestand habe.(ci)+++