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Die Kirchturmspitze in Sankt Bartholomäus schwankt bedenklich und muss saniert werden. - Fotos: Hans-Peter Ehrenberger

BAD BRÜCKENAU Unter der schweren Last des Kreuzes

Sanierung erforderlich: Kirchturmspitze in Sankt Bartholomäus schwankt

10.10.23 - Ohne Netz und doppelten Boden und jegliche Seilsicherung war Georg "Schorsch" Zeitz, seines Zeichens Zimmerer- und Dachdeckermeister vom "Heiligen Volkersberg", 1995 das letzte Mal ganz oben auf der Kirchturmspitze der Katholischen Stadtpfarrkirche Sankt Bartholomäus in Bad Brückenau. "Die zahlreichen Zaungäste haben den Atem angehalten und mich schlichtweg für verrückt erklärt", erinnert sich der "Schorsch" an die seinerzeitigen, wie er im Nachhinein unumwunden zugeben muss, "äußerst leichtsinnigen und fahrlässigen" Ausbesserungsarbeiten "on the top of the church".

28 Jahre später lässt sich ein Expertenteam aus Handwerkern und Sachverständigen mit Kran und Hebebühne in die Höhe hieven - natürlich unter Einhaltung aller heutzutage relevanten Sicherungsvorgaben und Sicherheitsvorschriften, um zu prüfen, vor allem aber sicherzustellen, dass von oben unten keine Gefahr droht.

Anfang April dieses Jahres hatte nämlich ein angehender Kirchenmusiker und Bau-Statiker beim Spielen der Orgel und unter Glockengeläut bemerkt, dass der Kirchturm stark vibriert. Um eine Gefährdung für das "Bodenpersonal", sprich Geistlichkeit, Kirchenbesucher und Passanten im Umfeld des Gotteshauses auszuschließen, wurde der Gefahrenbereich von der örtlichen Kirchengemeinde auf Anraten der Diözese Würzburg sofort abgesperrt und das Glockenspiel in Abstimmung mit dem bischöflichen Bauamt bis dato eingestellt.

Nun sind sich "Glocken-Sachverständige" des Bistums nach Inaugenscheinnahme derselben aber ziemlich sicher, dass das Zittern, Schwanken, Schwingen und Vibrieren von Gipfelkreuz, Wetterhahn und Kupfer-Kugel-Kuppe nicht vom Läuten, sondern einer anderen potenziellen Gefahrenquelle und -stelle am Kirchturm ausgehen muss - wahrscheinlich oberhalb oder in einer der beiden Turm-Zwiebeln. Das wird eben jetzt genau begutachtet, der Auftrag an die Experten lautet: "Wo liegt exakt die Schadstelle?" - und das geht eben am Besten mittels einer Hebebühne direkt vor Ort hoch droben über den (Kirchturm-) Dächern von Bad Brückenau.

Aus luftiger Höhe nach unten gebracht haben die Arbeiter in ihrem Tragekorb einen maroden Wetterhahn, eine kaputte Kuppel-Kugel und ein brüchiges Kirchenkreuz. Ach ja: Und die Erkenntnis, dass der Kirchturm von Sankt Bartholomäus in Bad Brückenau wohl um Einiges höher sein dürfte als die bisher vermuteten und jahrelang "nur überschlägig geschätzten 50 Meter", wie es Kirchenverwaltungs-Mitglied Karlheinz Schmitt formulierte.

Die Kosten für die bisherigen Absperrungen und Sicherungsmaßnahmen im Umfeld der Kirche liegen allein bei rund 9.000 Euro. Sollten eventuell umfangreiche und kostspielige Sanierungen im Bereich der oberen Zwiebelkuppel noch dazukommen, "dann wird das richtig teuer und könnte in Bereiche von mehr als 100.000 Euro gehen", befürchten Küster Jürgen Müller und Kirchenpflegerin Elli Lummel-Müller. Jetzt hilft quasi nur noch Beten - und/oder eine großherzige finanzielle Unterstützung durch das Bistum beziehungsweise die Diözese Würzburg. (Hans-Peter Ehrensberger) +++


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