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Lastwagen-Schwerpunktkontrolle am Dienstagvormittag in Alsfeld - Fotos: Hans-Hubertus Braune

ALSFELD Reifen-Laster gestoppt

Den schwarzen Schafen auf der Spur: Polizei kontrolliert Lastwagen

11.10.23 - Die Lastwagen-Schlangen auf den Autobahnen scheinen schier endlos. Selbst auf den Bundesstraßen haben wir gefühlt immer einen dicken Brummer vor der Nase. Die tonnenschweren Fahrzeuge transportieren die Waren, welche wir zum Beispiel im Supermarkt oder den Geschäften möglichst in großer Auswahl vorfinden möchten. Oder Maschinenteile, Zubehör, Abfall und was auch immer.

Auch die neue Waage war vor Ort

Wegen unzureichend gesicherte Ladung wurde dieser Lastwagen verplompt

Die Beulen sind eindeutig zu sehen

Der Konkurrenz- und Preisdruck in der Transport-Branche ist groß. Das Geflecht von Subunternehmern zu Subunternehmern kaum zu durchschauen. Leidtragende sind immer wieder die Fahrer, welche für einen verhältnismäßigen niedrigen Lohn quer über den Kontinent rauschen. Tag für Tag, oftmals monatelang von ihren Familien getrennt. Sie aber sind es, die zumindest zunächst die Nase hinhalten müssen und sich den Gefahren aussetzen.

Mario Döring hat ein Auge für mögliche Verstöße im Schwerverkehr

Das wissen natürlich auch die Beamtinnen und Beamten der Polizei. Trotzdem müssen sie regelmäßige Kontrollen durchführen. Die Sicherheit steht an erster Stelle. Am Dienstag gab es deswegen eine Kontrollstelle im Rahmen einer themenbezogenen landesweiten Kontrollwoche zum Schwerpunkt "Gewerblicher Personen- und Güterverkehr" im Industriegebiet Ost II in Alsfeld.

Geschultes Auge der Beamtinnen und Beamten

"Die Ladung muss ein abruptes Bremsmanöver oder ein plötzliches Ausweichen standhalten können", sagt Mario Döring. Er ist Fachkoordinator Gefahrgut bei der Polizei Osthessen und hat wie seine Kolleginnen und Kollegen ein geschultes Auge und sieht meistens auf den ersten Blick, ob etwas nicht stimmt. Am Dienstagmorgen fällt ihnen ein Laster aus Spanien auf. Die Planen sind ausgebeult. Da spezielle Zertifikate und ein Stahlnetz fehlen, darf der Transporter mit über 1.000 Reifen nicht weiterfahren.

Blick unter einen 7,5 Tonnen-Fahrzeug zeigt: Technisch alles in Ordnung ...

Ärgerlich für den Spanier, etwa 50 Kilometer vor dem Ziel in Nordhessen. Den Beamten bleibt aber keinerlei Spielraum. Die Ladungssicherung passt einfach nicht. Die Spedition muss ein passendes Ersatzfahrzeug schicken und umladen. Das kostet Geld. Zudem müssen der Fahrer und seine Spedition mit Geldstrafen rechnen. So soll der Wettbewerbsvorteil ausgeglichen werden. Denn zusätzliche Ladungssicherungen kosten zusätzliches Geld. Speditionen, die sich an die gesetzlichen Vorgaben halten, sind dann schnell im Nachteil im harten Konkurrenzdruck auf der Straße.

Der Trucker-Funk warnt

Natürlich sprechen sich solche Kontrollen im Trucker-Funk schnell herum. Nicht schlimm, die Polizisten wissen das. "Wir machen dies ja auch zur Prävention", sagt Döring. Am ersten November dieses Jahres gibt es übrigens einen Fernfahrer-Stammtisch und zwar erstmals an der Rastanlage in Mücke (nicht am Rimberg).

Insgesamt zwölf Fahrzeuge ziehen die Streifen am Dienstagvormittag von der nahen Autobahn A 5 und der Bundesstraße B 254. Hört sich nicht viel an. Und doch wird klar, diese Kontrollen sind wichtig. "Zwei Drittel der kontrollierten Fahrzeuge wiesen Mängel auf", sagt Döring. Drei Transporteuren wurde die Weiterfahrt untersagt. Ladungssicherung, technische Mängel, Problem mit Gefahrgut und überbreite Abmessungen wurden festgestellt.

"Diese Zahlen zeigen uns, wie wichtig diese Kontrollen sind. Diese werden aus dem Grund auch weiterhin regelmäßig durchgeführt", sagt Alexandra Koch. Sie ist stellvertretende Leiterin der Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste beim Polizeipräsidium Osthessen.

Freundlich, aber bestimmt sprechen sie mit den Fahrern. Mit einer Taschenlampe leuchten sie etwa auf die Bremsen, die Achsen und den Unterbau. Denn technische Mängel sind leider auch auf der Tagesordnung. Manchmal möchten wir gar nicht wissen, was so auf unseren Straßen unterwegs ist. Die Beamtinnen und Beamten der Autobahnpolizei-Stationen sind Tag und Nacht im Einsatz am Knotenpunkt in der Mitte von Deutschland und Europa. Auf der Suche nach den schwarzen Schafen der Speditionsbranche. (Hans-Hubertus Braune) +++


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