Archiv
IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow bei Vorstellung der Konjunkturdaten. - Alle Fotos: Martin Engel

REGION Aktuelle Umfrageergebnisse

So steht es mit der regionalen Konjunktur: IHK Fulda gibt Stimmungsbericht

16.10.23 - Der IHK-Konjunkturbericht ist seit Langem ein wichtiges Stimmungsbarometer der regionalen Wirtschaft. Bei zukunftsträchtigen Entscheidungen ist er sowohl Basis als auch Wegweiser und trifft dabei stets auf lebhaftes Interesse in der Öffentlichkeit. Fuldas IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow hat bei einem Pressegespräch am Montagmittag über die aktuelle Lage informiert und zugleich einen Ausblick auf die weitere Konjunkturentwicklung gegeben.

Das Fazit vorweggenommen:  "Noch nie war die Entwicklung der Fuldaer Wirtschaft so volatil wie in den vergangenen drei Jahren. Auch die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden Monate bleiben hoch".  Die aktuellen Ergebnisse der dritten Konjunkturumfrage 2023 basieren auf Werten, die bei 150 Unternehmen zwischen dem 18. September und 5. Oktober erhoben worden sind. 

Insgesamt wurden 150 Unternehmen zwischen dem 18. September und 5. Oktober befragt. ...

Die Pressekonferenz fand im IHK-Gebäude in der Fuldaer Heinrichstraße statt. ...

Die derzeitige Geschäftslage wird von 56,7 Prozent der Unternehmen als befriedigend bezeichnet. Im Mai lag dieser Wert bei 64,4 Prozent. Von einer schlechten Lage sprechen 24,4 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit einer guten aktuellen Geschäftslage ist mit 18,9 Prozent (Mai 2023: 18,4 Prozent) annähernd konstant. Die Erwartungen sind per Saldo negativ: Eine schlechtere Lage erwarten 36,3 Prozent der Firmen (Mai 2023: 20,2 Prozent). 52,7 Prozent der Unternehmen gehen von einer konstanten Geschäftslage aus; im Mai 2023 waren 59,6 Prozent dieser Ansicht. Nur 11 Prozent der Unternehmen erwarten eine eher günstigere zukünftige Geschäftslage (Mai 2023: 20,2 Prozent).

Die  Bewertung der derzeitigen und die Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage ergibt, dass der so genannte Geschäftsklimaindex von 100,6 auf 84 Punkte gesunken ist. Damit liegt er wiederum deutlich unter 100 und deutet auf eine Rezession hin.

Bei den Industriebetrieben ist die aktuelle Lage per Saldo negativ. Sie hat sich gegenüber Mai 2023 erheblich verschlechtert. Von einer schlechten aktuellen Geschäftslage sprechen 34,3 Prozent der befragten Industriebetriebe, 11,4 Prozent berichten von einer guten Situation. 48,6 Prozent der Industriebetriebe gehen in den kommenden Monaten von einer eher ungünstigeren, keines der befragten Unternehmen von einer eher günstigeren Geschäftslage aus.

Insgesamt hat sich der Geschäftsklimaindex der Industrie von 95,9 auf 63 Punkte verschlechtert. Im Handel liegt der Geschäftsklimaindex genau auf der 100-Punkte-Marke.  Die Investitionsbereitschaft liegt per Saldo über alle Branchen hinweg im negativen Bereich: 37,8 Prozent der befragten Unternehmen haben ihre Investitionsabsichten reduziert. Von steigenden Investitionen gehen 30,0 Prozent der Betriebe aus. Hauptmotive für Investitionen sind Ersatzbedarf (62,7 Prozent) sowie mit deutlichem Abstand Produktinnovationen (26,5 Prozent), Kapazitätsausweitung (24,1 Prozent) und Rationalisierung (22,9). Bei den befragten Industrieunternehmen erwarten 62,9 Prozent der Unternehmen sinkende und nur 11,4 Prozent steigende Investitionen.

Die Zahl der Firmen, die von einem Beschäftigungsabbau ausgehen (24,1 Prozent), liegt unter derjenigen der Betriebe, die zusätzliche Beschäftigung planen (17,2 Prozent). In der Industrie zeichnet sich auch hier ein ausgeprägteres Bild: 40 Prozent der befragten Unternehmen erwarten sinkende und nur 5,7 Prozent steigende Beschäftigtenzahlen in den kommenden zwölf Monaten. 9,7 Prozent der außenwirtschaftlich tätigen Unternehmen rechnen mit steigenden Exporten, 58 Prozent mit gleichbleibendem Volumen und 32,3 Prozent mit sinkenden Exporten. 

Das sind die Risiken

Als größte Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung werden der Fachkräftemangel (70 Prozent), eine schwindende Inlandsnachfrage (68,9 Prozent), höhere Arbeitskosten (63,3 Prozent), steigende Energie- und Rohstoffpreise (58,9 Prozent) sowie sich verschlechternde wirtschaftliche Rahmenbedingungen von den Betrieben bewertet. Die aktuelle Finanzlage bezeichnen 67,4 Prozent der befragten Unternehmen trotz anhaltender hoher Inflation mit einhergehenden steigenden Zinsen als unproblematisch, 16,9 Prozent berichten von einem Eigenkapitalrückgang und keines der befragten Unternehmen von einer drohenden Insolvenz.

"Die letzten drei Jahre war die konjunkturelle Entwicklung in unserem Landkreis wegen multipler externer Schocks äußerst volatil. Durch diese Krisen ist die Fuldaer Wirtschaft relativ unbeschadet gekommen. Nun aber hinterlässt das Hochrisikoumfeld gekoppelt mit hausgemachten wirtschaftspolitischen Problemen messbare Spuren. Dabei sind in der aktuellen Umfrage die Folgen des abscheulichen Angriffs auf Israel noch gar nicht berücksichtigt. Nun liegt es aber an Brüssel, Berlin und auch an Wiesbaden vernünftige ordnungspolitische Rahmenbedingungen zu setzen und zur Geldwertstabilität und einer konstanteren Wirtschaftspolitik zurückzukehren", fasst Michael Konow die aktuellen konjunkturellen Zahlen der IHK-Umfrage zusammen.  (bl) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön