Jusos Hessen fordern neue SPD-Parteispitze

19.10.23 - Neun Tage nach der großen Hessenwahl fordern die Jungsozialisten eine neue SPD-Parteispitze. In einem entsprechenden Leitantrag der Jusos spricht man von "gravierenden handwerklichen Fehlern" im Wahlkampf. Aber was sagt SPD-Fraktionschef Günter Rudolph selbst zu den Rücktrittswünschen? 

Lukas Schneider ist neuer Vorsitzender der Jungsozialisten in der SPD (Jusos) Hessen. ...Foto: Jusos/Facebook

Viel Trubel bei der Landeskonferenz am Samstag in Butzbach im Wetteraukreis. Der frisch gewählte neue Vorsitzende der Jusos, Lukas Schneider (26), brachte nicht nur den Leitantrag ein, sondern forderte im Plenum auch die Neubesetzung des SPD-Generalsekretärspostens - anstelle von Amtsinhaber Christoph Degen. 

Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur gebe es "keine Stellungnahme" zu den Rücktrittsforderungen der Jusos. Auch die Forderung, bei möglichen Koalitionsgesprächen mit dem Wahlsieger CDU eingebunden zu werden, hieß es nur: "Wir nehmen das zur Kenntnis."

Die Sondierungsgespräche der CDU mit den Grünen und auch der SPD laufen derweil in Wiesbaden - scheinbar auch mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser.

Faeser sagt Termine in Berlin ab, weilt derweil in Wiesbaden

Inmitten des großen Chaos - zwischen Migrations-Krise, Terror und Krieg - befand sich Faeser laut BILD-Recherche am Dienstag in Wiesbaden. Dort soll sie sich mit Rudolph und Genossin Manuela Strube getroffen haben. "Einen wichtigen Islam-Gipfel in ihrem Berliner Innenministerium und eine Ehrung für Polizisten" habe die 53-Jährige sausen lassen.

Trotz des Wahldebakels als SPD-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl sehe sie jedoch keinen Anlass zum Rücktritt. Gegenüber dem Magazin "Stern" sagte sie: "Ich habe eine hohe Verantwortung in der Bundesregierung und die werde ich wahrnehmen." Sie habe noch nie viel davon gehalten, nach schlechten Ergebnissen einfach hinzuschmeißen. (nb) +++