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Die Zuse-Scheune in Bad Hersfeld. - Fotos: Christopher Göbel / Chantee Charlott Flehmann

BAD HERSFELD Exklusiver Einblick in die Zuse-Scheune

Klein, aber zum Wohlfühlen: Vermietung der Wohneinheiten hat begonnen

29.10.23 - Die Zuse-Scheune mitten in Bad Hersfeld hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Wo einst der Computer-Pionier Konrad Zuse seine ersten Rechenmaschinen baute, herrschte jahrelang Stillstand und das Gebäude, das nahezu jeder durch die Stadt fahrende Mensch zumindest aus dem Augenwinkel sieht, verkam langsam.

Benjamin Phillips und seine Partner von "Dwellstay" betreuen die Vermietung der Wohneinheiten ...

Ein Investor hatte auf dem Grundstück nebenan eine Wohnanlage errichtet und plante zwischenzeitlich, die Zuse-Scheune wegen hoher Schadstoffbelastung abreißen zu lassen. Viele Diskussionen und ein Gerichtsverfahren später stand dann fest, dass das Gebäude erhalten wird. Seit wenigen Wochen sind die Arbeiten am Gebäude fast vollendet und die ersten Gäste haben die kleinen Wohnungen im Inneren bereits bezogen. Von außen erinnert das Konterfei Konrad Zuses an den großen Sohn der Stadt. Im Inneren wurde die alte Bausubstanz teilweise integriert und Fotos von Zuses Rechnern erinnern daran, wozu das Gebäude einst diente.

Wohnungen bis maximal drei Personen

"Wir bieten Wohnungen von elf bis 25 Quadratmetern für eine bis drei Personen an" erläutert Benjamin Phillipps aus Niederaula bei einem Besuch von OSTHESSEN|NEWS in der Zuse-Scheune. Die Appartements werden von der Firma "Dwellstay" aus Fulda vermietet, die Phillips gemeinsam mit Sebastian Schmitt und Jens Schmidt führt. "Wir bieteen vollautomatisierte Serviced Apartments unter anderem in Bad Hersfeld, Fulda und Umgebung an." Laut Phillips sind weitere Eröffnungen im kommenden Jahr geplant.

Noch ist nicht alles fertig, aber der Großteil der Wohnungen, die nach einem Haus-im-Haus-Konzept in die entkernte, von Schadstoffen befreite und denkmalgeschützte Außenhülle eingebaut wurden. Die Arbeiten hatte die "Mittelhessische Bauhütte" um die Architekten Lars Wilhelm und Björn Trieschmann übernommen. Mit dem Kulturausschuss war O|N bei einem Baustellenbesuch im Januar dieses Jahres dabei.

Inzwischen ist das Innere kaum wiederzuerkennen. Schmucke, modern eingerichtete und dennoch gemütliche Appartments mit Küchenzeile und Bad wirken einladend. "Die Küchen sind voll ausgestattet, beispielsweise mit Herd, Ofen, Spülmaschine und Kühlschrank", so Phillips. Sechs Wohnungen liegen im Erdgeschoss, fünf weitere in der über eine Treppe erreichbaren ersten Etage. "TV-Geräte sind nicht installiert", so Phillips. Die Zeit werde zeigen, ob die Gäste dies überhaupt wünschen würden. "Viele sind mit Smartphone, Laptop oder Tablet unterwegs und nutzen diese", sagt der Makler. Anschlüsse für Netzwerk, Telefon und TV sind in den Wohnungen vorhanden. Auch WLAN ist im kompletten Gebäude verfügbar.

Alles läuft digital ab

"Die Appartements sind für Reisende von einer Nacht bis zu längeren Aufenthalten gedacht", sagt Phillips. Über Reiseportale wie "booking.com" oder "Airbnb" können Gäste - und solche, die es werden möchten, die Zimmer unter "Zuse-Höfe" finden und buchen. "Wir arbeiten komplett digital", erklärt Phillips. Von der Online-Buchung bis zum Betreten der Wohnungen per Schlüsselcode laufe alles "ganz einfach" ab. Das einzige Personal sind die Reinigungskräfte, die nach jedem Gast die Appartements für die nächsten bereit machen.

Eine Wohnung hat einen Balkon, ein Hof mit drei Parkplätzen und eine Terrasse, auf der die alten Dachziegeln als Gestaltungselement eingebracht wurden, stehen den Gästen zur Verfügung. Der Parkplatz "Knottengasse" ist ebenfalls nicht weit entfernt. "Die ersten Gäste haben bereits in der Zuse-Scheune übernachtet und wir haben sehr viele positive Rückmeldungen bekommen", sagt Benjamin Phillips. (Christopher Göbel) +++