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Dr. Christian Plötz, Chefarzt Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie (links) und Dr. Alexander Piotrowski, Chefarzt Klinik für Urologie und Kinderurologie mit Da Vinci - Fotos: Henrik Schmitt

BAD HERSFELD Klinikum investiert in Zukunftstechnik

Da Vinci hilft künftig bei Darmoperationen: Roboter wird von Chirurg gesteuert

26.10.23 - Die moderne Technik hält Einzug in der Medizin: Am Klinikum Hersfeld-Rotenburg wurde am Dienstag mit dem Da Vinci Operationsroboter ein neuer Kollege vorgestellt. Allerdings wird der Roboter von Menschenhand gesteuert - und zwar von einem speziell geschulten Chirurgen. Da Vinci soll beispielsweise bei Dickdarm-Operationen eingesetzt werden und kostet in der Anschaffung rund 1,8 Millionen Euro.

Dr. Christian Plötz ist überzeugt, dass der Roboter eine wertvolle Unterstützung sein wird. Der Roboter wird bereits seit September dieses Jahres bei verschiedenen Operationen am Klinikum in Bad Hersfeld eingesetzt. Der Chefarzt Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie erklärt: "Der Roboter macht nichts selbstständig, sondern er wird immer von einem qualifizierten Chirurgen gesteuert."

Plötz sagt im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch weiter: "Der Roboter hat eher die Funktion des Getriebes beim Auto, das große Bewegungen des Chirurgen in kleine Bewegungen im Körper überträgt." Zudem hat der Technik-Kollege eine 3D-Mechanik und kann die Bewegungen wie die menschliche Hand in allen Ebenen ausführen. In der minimalinvasiven Medizin können die Instrumente vor und zurück sowie nach links oder rechts gesteuert werden. Weiterer Vorteil des Roboters: "Wir können viel präziser und feiner arbeiten, die Sicht ist optimal", sagt Plötz und weist auf die sehr viel schonendere Operationsmöglichkeit hin.

In der Region gibt es laut Plötz lediglich in Fulda einen entsprechenden Roboter, Kassel wolle die Technik wohl auch einsetzen. Das System werde sich in größeren Kliniken durchsetzen. "Dazu zähle ich Bad Hersfeld auch", sagt der Chefarzt weiter. Bis Da Vinci aber tatsächlich operieren darf und somit Menschen helfen kann, dauert es. Die entsprechende Schulung ist aufwendig. Zunächst werde am Simulator trainiert, dann am echten Roboter. Anschließend geht es zweimal ins Schulungszentrum des Herstellers nach Straßburg, und dann erst führt der ausgebildete Chirurg selbst Operationen mit Da Vinci und erfahrenen Kollegen durch.

Da Vinci "state of the art"

Dr. Christian Plötz, Chefarzt Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ...

Der Einsatz des Roboters sei ein zukunftsweisender Weg. Zumal die Da Vincis dieser Medizinwelt die menschlichen Kollegen nicht ersetzen, aber unterstützen können. Bei einer typischen Darmoperation seien drei Chirurgen dabei, dies können nach der Schulungszeit reduziert werden. Da Vinci sei laut Plötz ein hochklassiges System, "state of the art", wie der Chefarzt sagt. Ziel sei es mittelfristig, ein bis zwei Operationen am Tag mit dem Roboter durchzuführen. In anderen Ländern seien die Roboter längst schon in der Operationstechnik angekommen.

Dr. Alexander Piotrowski, Chefarzt Klinik für Urologie und Kinderurologie ...

Während eines Pressetermins stellten Plötz und seine Kollegen, der Medizinische Direktor PD Dr. Dalibor Bockelmann, und Dr. Alexander Piotrowski (Chefarzt Klinik für Urologie und Kinderurologie) den Roboter und einen Simulator im Foyer des Klinikums in Bad Hersfeld vor. (Hans-Hubertus Braune) +++


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