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Bischöfin Dr. Beate Hofmann predigt zum Reformationstag in Mansbach
02.11.23 - Wie können wir Frieden stiften? Um diese Frage ging es am 31. Oktober im Festgottesdienst zum Reformationstag in der evangelischen Kirche Hohenroda-Mansbach (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, stellte die Seligpreisungen Jesu in den Mittelpunkt ihrer Predigt.
"Angesichts der furchtbaren Ereignisse im Nahen Osten und in der Ukraine ringen wir um Antworten", sagte die Bischöfin. In den Seligpreisungen beschreibe Jesus eine innere Haltung, die die üblichen Konfliktmuster durchbreche und gerade dadurch einen entscheidenden Unterschied mache. Die Basis dieser Haltung sei Gottes Liebe für alle Menschen. "Praktisch bedeutet das, die Mitmenschen respektvoll und mit den Augen Gottes anzusehen, auch wenn sie gerade nerven, betrügen, auf den eigenen Vorteil aus sind oder Lügen erzählen", so die Theologin.
Sanftmut und Demut, nicht hoch im Kurs
Im Leben gehe es häufig darum, den eigenen Vorteil zu sehen und die eigenen Interessen durchzusetzen. In den sozialen Medien stünden Eigenschaften wie Sanftmut und Demut nicht gerade hoch im Kurs. Christen seien laut Hofmann dazu aufgerufen, dem andere Wertmaßstäbe entgegenzusetzen. Die Lehre Jesu gebe uns eine Ahnung davon, dass miteinander leben auch ohne Hass, Neid oder Gier möglich sei. In Frieden zu leben, bedeute auch Freiheit von Ausbeutung und Diskriminierung. "Dem Bösen Einhalt gebieten, ohne den anderen pauschal zum Feind werden zu lassen, in dieser schwierigen Haltung stecken wir als Christinnen und Christen gerade im Blick auf die Kriege in der Ukraine wie im Nahen Osten", sagte die Bischöfin.
Die Kirchengemeinden des Kooperationsraums Hünfelder Land hatten zu dem gemeinsamen Reformationsgottesdienst in die älteste osthessische Bauern-Barockkirche nach Mansbach eingeladen. Kirchenvorsteherin Margrit Steiner begrüßte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher in der vollbesetzten Kirche. Pfarrer Stefan Remmert und Prädikantin Gabriele Weidig sorgten im Festgottesdienst für die Liturgie.
Der Posaunenchor Erdmannrode unter der Leitung von Hans-Willi Schott und Ilona Schumacher an der Orgel gestalteten den Gottesdienst musikalisch. Im Anschluss waren die Gottesdienstbesucher zu einem Empfang ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Viele Menschen nutzen die Gelegenheit, mit der Bischöfin ins Gespräch zu kommen. (pm)+++