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Hünfelds Bank, Schiri Steffen Rabe und HSV-Coach Johannes Helmke - Archivfoto: Bernd Vogt

REGION Knifflige Aufgabe in Weidenhausen

Hünfeld will übers Kämpferische kommen - beim Kult-Klub

03.11.23 - Vorletzte Prüfung für die Fußballer des Hünfelder SV in der Vorrunde der Hessenliga: Und die Aufgabe - vorausgesetzt, es kann nach den stark zunehmenden Regenfällen der letzten Tage gespielt werden - in sich. Die Reise führt in den Werra-Meißner-Kreis. Genauer gesagt zum Kult-Klub SV Weidenhausen. Anstoß am Samstag am Chattenloh: 14.30 Uhr. 

Dass hier der Zwölfte der Tabelle den Fünften erwartet, interessiert nicht. Auch nicht, dass die Adler aus Weidenhausen wieder um den Klassenerhalt, den sie schon in der vergangenen Saison nach grandioser Rückrunde realisiert haben - und Aufsteiger sowie Rückkehrer Hünfeld eine bislang beeindruckende Runde hinlegt. Es ist Herbst oder gar gefühlter Spät-Herbst im Fußball - und da heißt, Ärmel hochkrempeln, um sich die Punkte zu erarbeiten.

Nils Witte (links) angelt sich den Kopfball Archivfoto: Sigi Lar big

Das sieht Johannes Helmke ähnlich. "Ein schweres Auswärtsspiel, bei dem die kämpferische Leistung den Ausschlag geben wird, ob wir von dort was mitnehmen können." Hünfelds Coach ist bewusst, dass Vergleiche mit dem SV Weidenhausen etwas Spezielles in sich tragen. So auch dieses Mal. "Uns erwartet ein kampfstarker Gegner. Einen, den wir schon lange kennen. Ein sehr sympathischer Verein."

Helmke: Es geht um Kampf. Zweite Bälle. Zweikämpfe

Helmke weiß, was am Samstag wichtig ist. "Es geht um Kampf. Zweite Bälle. Zweikämpfe. Da müssen wir bestehen. Das wird entscheidend sein. Kombinationsfußball wird da wohl weniger greifen." Es gelte auch, durch schnelles Überbrücken des Mittelfeldes zu Möglichkeiten zu kommen. Der Coach ist sich im Klaren darüber, dass "es ein bisschen anderer Fußball als im Sommer wird. Das wissen wir. Und das können wir auch". 

Personell sieht's beim HSV recht gut aus. Ein Fragezeichen steht noch hinter Sven Kemmerzells Einsatz, der Ex-Ehrenberger zog sich letzthin eine Platzwunde an der Stirn zu. Bereit ist wieder Innenverteidiger Nils Witte, letzten Sonntag mischte er schon wieder im Spiel der Zweiten gegen Hofbieber mit. Warten muss Helmkes Team noch, bis Aaron Gadermann zurückkommt, seine Probleme im Adduktoren-Bereich der Leiste rühren offenbar von der Hüfte her.

Sören Gonnermann (links) macht das, was er oft tut: Er trifft Archivfotos (3): Hans-Hubertus Braune

Zum SV Weidenhausen: Dem scheint das Kicken in dieser Jahreszeit zu liegen. Drei der vier Saisonsiege griffen sich die Adler im Goldenen Oktober: zunächst sprang der erste Auswärtssieg der Runde in Eddersheim heraus (der Ex-Barockstädter Dominik Wüst brachte Eddersheim in Führung, Weidenhausens Torjäger Sören Gonnermann und Jan Gerbig aber drehten die Partie) - zudem gab es Heimsiege gegen Griesheim und zuletzt gegen Dietkirchen, als der Dritte besonders Torgefährliche im Bunde, Tonic Binneberg, doppelt traf (O|N berichtete).

Ob dem SV Weidenhausen diese Jahreszeit besonders liege, wollte Osthessen|News wissen? "Tendenziell kommen wir im Spätherbst besser zurecht", sagt Stefan Stederoth. Woher das komme, wisse der in Heringen wohnhafte Abteilungsleiter des Vereins auch nicht so recht. "Im Oktober und November haben wir eine gute Phase. Da können wir auch eher übers Kämpferische kommen."

Es sieht so aus, als sei Weidenhausen seine zweite Heimat: der Ex-Asbacher Tim Ullrich ...

Alte Herren am Bierpils - Zuschauer aus Hersfeld, Thüringen und dem Alsfelder Kreis

Die Adler pflegen ihren Ruf als das Gallische Dorf der Hessenliga. Sie sind mehr als das. Sie leben es. Der ganze Verein lebt es. Längst sind sie - nicht nur in der Hessenliga. Hier aber lebt das Image weiter - Kult geworden. Atmen eine besondere, an den Ort und die Region gerichtete Philosophie, stützen sich auf unzählige Helfer und viele Zuschauer. Einen festen Stamm. "Die Alten Herren bedienen am Bierpils, und unsere Zuschauer nehmen den Abstiegskampf an", erläutert Stederoth. "Die Leute kommen aus Hersfeld, Thüringen oder dem Alsfelder Kreis. Das ist eine schöne Bestätigung."

Thomas Hammer feierte sein Comeback

Sind sie nicht verrückt? Die Fans am Chattenloh

Der Abteilungsleiter fügt hinzu, man kenne und schätze sich - was den kommenden Gegner aus Hünfeld angeht. Personell sieht's auch beim SV Weidenhausen ganz gut aus für das Duell am Samstag. Thomas Hammer feierte beim 2:1-Heimsieg gegen Dietkirchen sein Comeback. Nach weit mehr als einjähriger Verletzungspause. Im zweiten Spiel der vergangenen Saison hatte er am Knie einen "Totalschaden" erlitten. Jetzt feierte er mit seinen Kollegen ein Wiedersehen auf dem Platz. In den Schlussminuten kam er ins Spiel. "Er bringt gute Körperlichkeit rein", freute sich auch Stederoth, "gerade bei hohen Bällen hat er uns schon geholfen". (wk)

Unterdessen hofft Osthessen|News, dass das Spiel am Samstag auch stattfinden kann. +++


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