Archiv
Aktion bei K+S am Werk Werra für den Brückenstrompreis
03.11.23 - Mehr als 150 Vertreter der Mitarbeitenden haben am Dienstag am Standort Unterbreizbach vom Verbundwerk Werra stellvertretend für die rund 11.000 Beschäftigten der K+S Gruppe ihrer Forderung nach einem auf Zeit gedeckelten Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie in Deutschland Nachdruck verliehen.
Unter dem Motto "Standorte und Beschäftigung retten – Brückenstrompreis jetzt!" veranstalteten sie eine zentrale Aktion für alle K+S-Standorte am Standort Unterbreizbach. Sinnbildlich gingen am Förderturm in Unterbreizbach die Lichter aus, um auf die Notwendigkeit eines zeitlich begrenzten Brückenstrompreises aufmerksam zu machen. Flankierend dazu wurden an allen Standorten in Deutschland ähnliche dezentrale Aktionen durch die Standort-Betriebsräte durchgeführt.
Wer den Industriestandort Deutschland sichern will, muss Rahmenbedingungen schaffen
"Die Kolleginnen und Kollegen haben heute stellvertretend für alle Beschäftigten der K+S Gruppe ein klares Zeichen in Richtung Bundesregierung gesendet: Wer langfristig den Industriestandort Deutschland sichern will, muss dafür die Rahmenbedingungen schaffen! Werden diese nicht schnell von der Bundesregierung bereitgestellt, gehen in unseren Industriebetrieben die Lichter aus!", sagte IGBCE-Bezirksleiter Kassel, Friedrich Nothhelfer, bei der Aktion.
Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der K+S Aktiengesellschaft, André Bahn, fügte dem hinzu: "Wir haben als K+S Gruppe mit dem Projekt "Werra 2060" unseren Transformationsprozess eingeleitet. Von der Bundesregierung erwarten wir Planbarkeit und die politischen Rahmenbedingungen, um den eingeschlagenen Weg erfolgreich abzuschließen! Der Brückenstrompreis ist ein Instrument, dass uns dabei unterstützt."
Dramatische Lage bei energieintensiven Branchen
Aus der Sicht von Petra Adolph, stellvertretende Landesbezirksleiterin im Landesbezirk Nord der IGBCE und Aufsichtsratsmitglied der K+S Aktiengesellschaft, stellt sich die Situation so dar: "Wir sehen bei unseren energieintensiven Branchen, wie dramatisch die Lage bereits ist. Insbesondere in strukturschwachen Regionen wiegt der Verlust von guten, mitbestimmten und tarifierten Industriearbeitsplätzen nicht nur für die Beschäftigten schwer, sondern auch für die Kommunen. Das kann nicht im Sinne der Bundesregierung sein. Das Gebot der Stunde ist die befristete Unterstützung der Unternehmen, hin zu einer klimagerechten und sozialen Transformation."
Die energieintensiven Industrien, zu denen auch die K+S Gruppe zählt, sehen sich seit Jahren mit überhöhten Strompreisen konfrontiert. Mit dem Krieg in der Ukraine hat sich die Lage nochmals zugespitzt. Die Unternehmen zahlen für ihren Strom hierzulande ein Vielfaches dessen, wie beispielsweise in Frankreich, den USA oder China.
Die IGBCE fordert einen befristeten Preisdeckel für Strom, den größten Kostenblock für energieintensive Unternehmen. Sie hat sich dazu in der "Allianz pro Brückenstrompreis" mit DGB, IG Metall und diversen Branchenverbänden zusammengeschlossen und unterstützt die Initiative der Bundesländer, die sie einhellig ebenfalls für eine Strompreisentlastung aussprechen. (pm) +++