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In diesem Jahr hatte die hessische Verwaltung ins Bürgerhaus Hofaschenbach eingeladen. Zudem war es möglich, online teilzunehmen.    - Foto: Lea Hohmann

NÜSTTAL Vierte Biosphärentagung in der Rhön

Mit Gemeinsinn gegen Gleichgültigkeit - Erneuerbare Energien im Fokus

05.11.23 - Neun spannende und inspirierende Vorträge mit großer Bandbreite rund um das Thema Erneuerbare Energien standen auf dem Programm der vierten Biosphärentagung, zu der die hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön ins Bürgerhaus nach Hofaschenbach eingeladen hatte.

"Man merkt Ihnen an, dass Sie für Ihr Thema brennen", kommentierte Moderator Thomas Ranft nach den Beiträgen von Sternenpark-Koordinatorin Sabine Frank und Michael Diestel, dem Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbands Bad Neustadt.

Sabine Frank plädierte dafür, überall dort, wo es nicht unbedingt notwendig ist, auf Beleuchtung zu verzichten statt Lichtquellen scheinbar umweltfreundlich umzurüsten. Mehr Dunkelheit schütze die Arten, spare Energie und tue auch der Chronobiologie des Menschen gut.

Im vergangenen Jahr hatte die Tagung online zum Thema Klimawandel stattgefunden. Auch das aktuelle Thema tangierte diesen Aspekt immer wieder. So nutzte Diestel ein drastisches Bild, um die seiner Meinung nach herrschende Gleichgültigkeit gegenüber der Energiewende zu beschreiben: "Aktuell sitzen wir auf einem Geldsack in einem brennenden Haus und verbieten der Feuerwehr zu löschen, damit das Geld nicht nass wird."

Diestel ist auch Geschäftsführer der Agrokraft GmbH. Diese war vor mehr als 20 Jahren vom Bauernverband und dem Maschinen- und Betriebshilfering Rhön-Grabfeld gegründet worden, um Energieprojekte zu initiieren und zu begleiten. Neben der Einsparung von CO2-Emissionen ging es darum, die regionale Wertschöpfung nachhaltig zu steigern. Dabei orientierten sich Diestel und seine Mitstreiter an den Prinzipien des Genossenschaftserfinders Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Durch die Beteiligung möglichst vieler Menschen werde Neid verhindert. Energieprojekte könnten so ohne Proteste schneller umgesetzt werden.

Diestel wies darauf hin, dass der ländliche Raum aktuell von konkurrierenden Investoren überrollt werde. Dabei brächten die Erneuerbaren Energien in Bürgerhand die größte Wertschöpfung für die Region. Kommunen riet er, potenzielle EE-Standorte zu sichern, um dann im zweiten Schritt Projekte zu entwickeln.

Rasdorfs Bürgermeister Jürgen Hahn (CDU) stellte das 2011 in Betrieb genommene Nahwärmenetz Grüsselbach vor. Es basiert genossenschaftlich organisiert auf einer zentralen Hackschnitzelheizung und einer Biogasanlage.

Als "super spannend" bewertete Nüsttals Bürgermeisterin Marion Frohnapfel (CDU) die "hochkarätige Veranstaltung" in ihrer Gemeinde. Weil Nüsttal gemeinsam mit Hofbieber auf der ehemaligen Deponie in Gotthards eine vier Hektar große Freiflächen-Photovoltaik-Anlage plane, habe sie sich besonders für den Vortrag über die Energiegenossenschaften interessiert.

Ehrenbergs Verwaltungschef Peter Kirchner (parteiunabhängig) nahm teil, weil er mit seinen Bürgermeisterkollegen auch im Ulstertal Bewegung ins Thema Erneuerbare Energien bringen wolle. (Sandra Limpert) +++


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