Wieder einmal Peter John: Routinier trifft zum Sieg im intensiven Spitzenspiel

06.11.23 - Die Kicker von Borussia Fulda - erst im Sommer aus der A-Liga aufgestiegen - haben den zweiten Platz in der Kreisoberliga Mitte gefestigt. In einem sehr ansprechenden, temporeichen, intensiven und auch spannenden Spitzenspiel behielten sie auf dem Kunstrasenplatz der Johannisau gegen den Tabellenführer SV Hofbieber das bessere Ende für sich. Sie gewannen mit 3:2 - nachdem sie zur Pause noch mit 1:2 zurückgelegen hatten. Diese Niederlage, die zweite in dieser Saison, wird das Gästeteam nicht umwerfen, beträgt sein Vorsprung an der Spitzen noch immer acht Punkte.

Marko Karamatic freute sich. Borussias Trainer sprach von einem aufgrund der zweiten Halbzeit verdienten Sieg seines Teams. Nach einem Duell auf gutem Niveau, das meist ausgeglichen verlief. "Beide Mannschaften haben gezeigt, warum sie da stehen, wo sie stehen", erklärte der Coach des Traditionsvereins. Auf Rasen, so ließ sich Karamatic von seinem Fußball-Instinkt leiten, "wäre es ein ganz anderes Spiel geworden".

Beide Teams gaben sich nicht viel im Duell auf Augenhöhe. Und die Spannung kam nicht zu kurz. In den Schlussminuten der ersten Hälfte überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst ging der Gastgeber durch seinen Torjäger-Routinier Peter John in Führung. Nach 38 Minuten machte er das, was er am liebsten macht: Er schoss ein Tor. Dieses Mal zum 1:0. Hofbieber aber schlug zurück. Und wie. Die von Sebastian Vollmar trainierte Mannschaft drehte das Spiel. Bis zur Pause.

Hofbieber dreht das Spiel in den Schlussminuten der ersten Hälfte

Fabio Ruppert glich nach 40 Minuten zum 1:1 aus - und nach einer kurz ausgeführten Ecke mit anschlíeßender Flanke köpfte - na wer schon? - Alex Scholz zur Gästeführung ein. Hofbieber hatte ein Statement gesetzt und gezeigt, warum kein anderes Team am SVH vorbeikommt. Was aber im zweiten Abschnitt folgte, spricht für das ansprechende Niveau des Vergleichs.

Borussia zeigte seine technische Substanz und legte in Sachen Intensität und Spieltempo eine Schippe drauf. Symbolcharakter besaß der Ausgleichstreffer zum 2:2 - und der hatte es Karamatic angetan. "Da haben wir unglaublich gut durchkombiniert. Fast jeder war daran beteiligt. Wir haben verlagert, haben hinterlaufen und sind in die gefährliche Zone gekommen." Maurice Barkemeyer schloss ab.

Die Mentalitäts-Monster geben nicht auf

Und da war ja noch Peter John. Sechs Minuten vor dem Ende glückte ihm das Siegtor. Und sein Trainer verpackte in den Auftritt seiner Mannschaft eine Botschaft. "Wir stecken niemals auf und glauben an uns. Wir haben schon mehrfach Rückstände gedreht in dieser Saison. Das gefällt mir an meinen Jungs. Dass sie Mentalitäts-Monster sind."

Wenngleich - auch völlig zurecht - Vollmar relativierte: "Wir haben uns das dritte Gegentor selbst reingehauen." Keeper Stephan Hellwig wehrte zweimal überragend ab - und der Gast versäumte es, die an sich überschaubare Situation zu klären. Und der Gästecoach fügte an: "Vor dem 3:2 hatten wir eine gute Chance, den dritten Treffer zu erzielen." Julian von Keitz glückte es nicht, und Vollmar resümierte: "Dann kann es halt sein, dass du an so einem Tag mal ein Spiel verlierst."

Er erkannte die Qualität des Gegners und vor allem dessen technische Stärke an, sagte aber: "Das Spiel musst du nicht verlieren." Für beide Teams ist noch ein Spiel in diesem Jahr vorgesehen: Hofbieber tritt am Sonntag in Hettenhausen an, Borussia Fulda blickt auf sein drittes Heimspiel in Folge: schon am Freitagabend ist der SV Müs zu Gast. (wk)