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Sascha Reinhardt aus Friedewald ist leidenschaftlicher Mechnaiker und betreut ein Rallyeteam - Fotos: Kevin Kunze / privat

FRIEDEWALD Große Faszination für den Motorsport

Rallye-Mechaniker Sascha Reinhardt und seine große Leidenschaft

08.11.23 - Es ist ein eher ungewöhnliches Hobby, was Sascha Reinhardt aus Friedewald (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) verfolgt. Seine Leidenschaft ist der Rallyesport, und das nicht als Fahrer, sondern als Mechaniker. Die Begeisterung für den Motorsport hat er dabei von seinem Vater geerbt.

Der Servicepark ist der Arbeitsplatz von Sascha Reinhardt.

Große Freude beim Team über den dritten Platz.

"Mein Vater ist Ende der 1970er-Jahre selbst Rennen bei kleineren Veranstaltungen gefahren. Nachdem er aufgehört hat, sind wir allerdings zu verschiedenen Rallyes gefahren und waren dort Zuschauer. Der Bezug zum Motorsport und speziell zum Rallyesport war stets gegeben", erinnert sich der Kfz-Mechatronikermeister aus Friedewald. Seit 1967 gibt es im Ort eine kleine Werkstatt, die sein Großvater eröffnete. Im kommenden Jahr soll dann Sascha Reinhardt die Werkstatt in dritter Generation führen, wie es für ihn dann mit dem Rallyesport weitergeht, ist noch unklar.

Zeitintensives Hobby, das unglaublichen Spaß macht

"Es ist natürlich sehr zeitintensiv. Gerade, wenn wir Rennen im Ausland haben, muss ich Mitte der Woche losfahren. Glücklicherweise haben mein Vater und unser Geselle dafür Verständnis und halten mir den Rücken frei. Ich werde mich in den nächsten Wochen mit unserem Rallyeteam zusammensetzen und dann schauen wir, wie die kommende Saison aussehen wird", so Reinhardt weiter. Grundsätzlich besteht das Team zumeist aus sechs Personen: Konstantin Keil aus Niestetal als Fahrer und seine Freundin Sandra Elstermann. Stefanie Fritzensmeier aus Bielefeld als Beifahrerin und neben mir noch zwei weitere Mechaniker, Nikals Eberlein aus Weißenborn und Oliver Hain aus Sontra. 

Angefangen hat Sascha Reinhardt allerdings bei einem anderen Team: "Dort habe ich 2012 angefangen, beim Björn Mohr aus Philippsthal, der auch Rallye gefahren ist. Darüber habe ich auch den Konstantin kennengelernt und seit inzwischen acht Jahren bin ich der Chefmechaniker der Autos, die auch hier seit 2017 stehen." Selbst zu fahren reizt den Kraftfahrzeugtechnikermeister allerdings nicht: "Ich bin zweimal als Beifahrer dabei gewesen, muss aber sagen, dass das nicht unbedingt meine Faszination ist. Da stehe ich doch lieber in der zweiten Reihe und überlasse anderen die Arbeit am Steuer", ergänzt Sascha Reinhardt mit einem Augenzwinkern.

Ohne Hingabe wäre es nicht möglich

Das Hobby ist dabei nicht ganz billig, wie der leidenschaftliche Mechaniker verrät: "Glücklicherweise haben wir ein paar Sponsoren, trotzdem stemmen wir natürlich als Team den Großteil der Kosten. Unser neues Auto, einen Opel Corsa, haben wir in Frankreich beim Motorsportbereich von Stellantis gekauft und auch Ersatzteile beziehen wir dort. Im Gegensatz zu einem privaten Pkw sind die Kosten dafür natürlich höher." Ohne Hingabe wäre dies also alles nicht möglich, aber auch der Erfolg spielt natürlich eine Rolle:

"Wir sind in unserer Klasse '2WD' vor kurzem Dritter in der Amateur-Europameisterschaft (Mitropa Cup) geworden - 2019 haben wir die deutsche Meisterschaft gewonnen. Solche Ergebnisse sind dann natürlich der Lohn, wo man weiß, wofür man gearbeitet hat", führt Sascha Reinhardt weiter aus. Der Aufwand ist nämlich enorm. Vor kurzem war das Team zum letzten Lauf der Europameisterschaft in der Schweiz. Während der Fahrer und die Beifahrerin bereits ein Wochenende vorher anreisen, sind die Mechaniker mittwochs nachgekommen, um dann am Sonntag wieder in der Heimat zu sein: "Meistens haben wir einen Tag, wo wir die Gegend genießen können, da ist es fast wie Urlaub. An den Renntagen sind wir natürlich dann voll im Einsatz und müssen nach den Prüfungen das Auto wieder flott machen", so Reinhardt.

Arbeit muss in einer hohen Geschwindigkeit passieren

Im Gegensatz zur alltäglichen Arbeit muss dies auch in einer hohen Geschwindigkeit passieren. "In unserem Servicepark haben wir gerade zwischen den Prüfungen nur wenig Zeit. Besonders in Erinnerung ist mir geblieben, dass wir innerhalb von 30 Minuten mal die Lenkung getauscht haben. Das war wirklich heftig, im Nachgang ist man darauf natürlich auch ein wenig stolz", erinnert sich der Kfz-Meister.

Abschließend hat er für die Zukunft noch eine Hoffnung: "Es wäre schön, wenn junge Menschen eine Faszination für Autos entwickeln würden und auch einen Beruf ergreifen würden. Dann kann man auch ein solches Hobby ausüben. Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden zu können, ist schon wirklich ein tolles Gefühl, für das ich absolut werben kann." (Kevin Kunze)+++


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