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SGB-Trainer Sedat Gören machte seinem Ärger Luft - O|N-Archivfotos

FULDA Nachdreher zur SG Barockstadt

Gören: Da investierst du zwei Tage - und dann wirst du um den Lohn gebracht

07.11.23 - Auch zwei Tage danach war bei Sedat Gören der Ärger noch nicht verraucht. Da war die von ihm trainierte SG Barockstadt Fulda-Lehnerz im Regionalliga-Spiel beim Bahlinger SC (Endstand 0:1) die bessere Mannschaft - und dann dies: Sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit entschied Schiedsrichter Yagci auf Elfmeter für Fuldas Kontrahenten. Einer, den der Referee nie hätte geben dürfen. Das saß - oder besser gesagt: Der Elfer saß. Und einer, den sich die Fußball-Konsumenten in seiner Entstehung Woche für Woche im Fernsehen einverleiben müssen. 

Und das war passiert: Nach einer flachen Eingabe des Bahlinger Spielers Köbele soll SGB-Innenverteidiger Eric Ganime den Ball mit der Hand gespielt haben. Im Versuch, den Ball grätschend und im Fallen abzuwehren, bekam er die Kugel an den Arm - ohne auch nur eine Spur dafür zu können. 

Konnte einem leidtun: Eric Ganime

"Das kann ja nicht sein, dass er so einen Elfmeter pfeift", konnte nicht nur Gören diese Entscheidung nicht fassen. Die Hand sei oben gewesen, habe der Schiedsrichter argumentiert. "Und hat Eric damit die Körper-Oberfläche vergrößert?", fragt Fuldas Coach empört. Er sah sich die Szene mehrfach im bewegten Bild an - und er konnte ein Vergehen einfach nicht erkennen.

Wo soll er mit der Hand hin? - Willkommen im Profifußball

"Wo soll er mit der Hand hin?" Der Beweggrund des Vergrößerns der Körper-Oberfläche ist eh, um es positiv auszudrücken, grenzwertig (manche nennen das Argument auch schwachsinnig). Solche Regeln treffen Personen, die über wenig bis null Praxiswerte verfügen - und nüchtern oder verzweifelt kann man da nur sagen: Willkommen im Profifußball, SG Barockstadt. "Da investierst du zwei Tage. Und dann wirst du mit solch einer Entscheidung um den Lohn gebracht", kanalisiert Gören seine Wut. 

Zweite strittige Entscheidung: die Gelb-Rote Karte gegen Marius Köhl nach knapp 70 Minuten - hier aber hat der noch junge Spieler gehörigen Anteil. Zum einen kam die Schiri-Entscheidung als übertrieben daher - andererseits kann sich Köhl, der letzthin durch seine Torgefährlichkeit so auftrumpfte, beide Vergehen (Gelb und Gelb-Rot) sparen. "Natürlich hatte das Einfluss, Bahlingen wurde dann einen Tick offensiver", sagt Gören. "Das darf nicht passieren", kommentiert er Köhls Vorgehen.

Handelte sich Gelb-Rot ein: Marius Köhl

Ansonsten nahmen Coach und Mannschaft viel Positives mit auf die weite Heimreise. "Vom Taktischen her haben wir gut gegen den Ball gearbeitet", erklärt Gören. Diszipliniert und mannschaftlich geschlossen. Und das, obwohl mit dem gelb-gesperrten Patrick Schaaf das Herz im Mittelfeld fehlte. "Wir haben fast gar nichts zugelassen. Und waren auch spielerisch besser. Vor allem in der zweiten Halbzeit." Und das bei dem schweren Boden, den er als "nicht regionalliga-tauglich" bezeichnete.

Das Tor hat gefehlt

"Wir haben ein Super-Spiel gemacht. Und unseren Plan durchgezogen", attestierte der Trainer seinem Team. Und er schob nach, woran sein Team noch arbeiten muss. Wo sein Team in der Mentalität einen Schritt nach vorn muss. "Das Tor hat gefehlt. Dann ziehen wir das Spiel auf unsere Seite." Chancen hatte die SGB bei diesen Bedingungen nicht viele. Aber sie waren da. Die beste hatte Moritz Reinhard kurz vor der Pause, als er aus kurzer Distanz nicht trocken und entschlossen genug wirkte. Letzte Woche erzielte er noch solch ein einfaches wie sehenswertes Tor im Heimspiel gegen Schott Mainz. 

Rückte in die Innenverteidigung: Milian Habermehl (Zweiter von links)

Vor allem, wenn man die personelle Situation betrachtet, war der SGB-Auftritt als reif zu bewerten und geht erneut als einer durch, der in der vergangenen Saison so noch nicht gelungen wäre. Neben Kapitän Schaaf fehlte auch der erkrankte Aaron Frey - und Eric Ganime ging durch eine Magenerkrankung geschwächt ins Spiel. "Er hatte in den letzten fünf bis sechs Tagen vor dem Spiel drei, vier Kilo abgenommen", bemerkt sein Coach; trotz alldem bot Ganime eine absolut ordentliche Leistung. Besonders in der Innenverteidigung wird es in solchen Situationen eng, zumal Marius Grösch ja noch passen muss.

Zweimal hatte die SGB bereits die Chance verpasst, in der Tabelle noch weiter voranzukommen - jetzt gibt es am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt die dritte Möglichkeit. Und anders als zuvor ist das Fuldaer Team fast zu einem Sieg verdammt. Die Differenz zwischen Spitzenreiter Stuttgarter Kickers und dem Achten Barockstadt beträgt acht Punkte - abreißen lassen sollte die SGB nicht. (wk) +++

 

 

 


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