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Feier zum 775-jährigen Bestehen der Stadt Rotenburg im Schlosshof. - Fotos: Jasmin Sippel-Mönch

ROTENBURG/F. 775 Jahre Rotenburg

Festakt und Ehrenamtsabend zum Jubiläum im Rotenburger Schloss

12.11.23 - Am Freitag fand im Rahmen der Feierlichkeiten zur 775 Jahrfeier Rotenburgs der erste Rotenburger Ehrenamtstag statt. Es wurden Alltagsheldinnen und Alltagshelden, Einzelpersonen und Vereine ausgezeichnet. Zuvor wurden die Rotenburger aufgerufen, Menschen die sie für würdig erachteten, einen solchen Preis zu bekommen, der Stadtverwaltung zu nennen.

Die beiden Moderatorinnen Carolin Lehn und Martina Allmeroth-Akien führten gekonnt durch den Abend. Gerne nutzten sie dabei die beiden historischen Sessel, die zum Anlass der Jahrfeier von der Familie Knierim wieder dem altehrwürdigen Schloss zurückgeführt wurden, nachdem sie viele Jahre in deren Privatbesitz waren.

Christian Grunwald, der nun bald nach zwölf Jahren im Amt scheidende Bürgermeister, liegt das Ehrenamt und dessen Würdigung am Herzen. Auf seine Initiative entstand die Idee zu diesem Abend. In seiner Ansprache betonte er, dass jede unserer Handlungen das Neue prägt und Brücken zu bauen wichtiger ist als Mauern. Er ist sich sicher, dass sich Geschichte wiederholen kann aber jeder einzelne dazu beitragen kann, dass dies nicht geschieht. Und genau das beweisen die stillen Heldinnen und Helden des Alltags, die an diesem Abend mit dem Konne, dem Maskottchen von Rotenburg und einer Urkunde geehrt wurden. Auch Christian Grunwald, nominiert von seinen Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung, erhielt den Konne. "Ich werde ihn in besonders in Ehren halten und nicht mehr hergeben", so Grundwald gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Ehrungen des Abends

Die erste Geehrte war an diesem Abend Conny Haag-Lorenz. Sie ist bekannt als Betreiberin des Rotenburger Wasserkraftwerkes und der Sofakonzerte im Innenhof des Kraftwerkes (OSTHESSEN|NEWS berichtete vielfach von den Veranstaltungen) aber ihr Wirken geht weit darüber hinaus. Sie unterstützt die Tafel, sorgt für den Wunschbaum in der Weihnachtszeit und ist in zahlreichen Vereinen tätig. Nominiert wurde sie von einer Freundin, die im Altenheim lebt und für die sie, neben ihren vielen Projekten immer Zeit findet und ein offenes Ohr hat.

Die zweite Nominierte war Ilse Vitt. Sie sammelt täglich unachtsam weggeworfenen Müll und das Pfand gefundener Flaschen spendet sie an die Tafel. Weiterhin bekamen die "grünen Damen", die im HKZ ehrenamtlich für das Wohl der Patienten sorgen, die Auszeichnung. Olena Miatlik vom Ukraine Hilfe- und Kulturverein sowie Nelly Neufeld erhielten den Konne für ihren unermüdlichen Einsatz Kriegsflüchtlingen zu helfen um die Integration in Deutschland zu schaffen. Die ehrenamtliche Tätigkeit von Frau Göb und Frau Ebert für die Kleiderkammer des DRK wurde geehrt. Ein besonderes Projekt im letzten Jahr, dass viel ehrenamtliches Engagement bedurfte, war der Wiederaufbau des Backhauses in Seifertshausen. Hier haben sich die Herren Ruppel, Vaupel und Pohl die besondere Ehre in vielen Stunden Arbeit redlich verdient.

Stadtführerinnen geehrt

Die Vereinsarbeit des Hospizvereins Rotenburg, in dem zurzeit 44 Ehrenamtliche mit viel Engagement für schwerkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige da sind, wurde zu Recht geehrt. Es wurde, auch in dem Imagefilm des Vereins, der ebenso prämiert wurde, dazu aufgerufen, die Hemmschwelle beim Thema Krankheit und Tod zu überwinden. Jeder kann sich im Verein engagieren. Für die Vielzahl an Stadtführungen wurden die beiden Stadtführerinnen Fleischhut und Nonnen geehrt. Und Hermann Heußner, der leider krankheitsbedingt die Ehrung nicht persönlich entgegennehmen konnte, wurde für sein anpackendes Wesen, auch wenn es gerade keinen Applaus gibt, bei der evangelische chrischona Gemeinde geehrt.

Hans Krause, Vorsitzender des Geflügelzuchtvereines, ist vielen Kindergartenkindern und Schülern und auch vielen, die dieser Zeit bereits entwachsen sind, durch seine Führungen in seinem Privathaus bekannt. Er betonte, dass man Ehrenamt "Wollen" muss, dass aber in seinem Fallnichts ohne seine Frau gehen würde.

Monika Ruck strickt unermüdlich Babysöckchen- und mützchen für neugeborene "Bornschisser", wie die Rotenburger gerne auch genannt werden. Und auch sie hatte eine wichtige Mitteilung an das Publikum: "Ich wünsche mir vielmehr ein WIR, als immer nur ein ich." Silvia Parduhn vom Reiterhof Dankerode setzt sich für Kinder mit besonderen Bedürfnissen ein, war aber am Tag der Ehrung leider erkrankt.

Drei Imagefilme

Aus der Vielzahl der Ehrungen, die alle Bereiche des täglichen Lebens betrafen, sieht man, wie jeder sich ehrenamtlich auf vielfältige Weise betätigen kann. Egal wie alt oder jung, körperlich eingeschränkt oder topfit. Drei Imagefilme von Vereinen, die professionell unter Mitwirkung des MER produziert wurden, wurden ausgezeichnet: Wie schon erwähnt der Film vom Hospizverein Rotenburg e.V., der Film vom Verein "Science und Maker Space Rotenburg e.V und der Film vom Spielmanns- und Fanfarenzug Rotenburg wurden geehrt.  Die Vereine werden die Filme nutzen, um noch mehr Aufmerksamkeit auf ihren Verein zu ziehen und alle betonten, dass jeder willkommen ist in ihrem Verein.

Die Geschichte Rotenburgs wurde in kurzweiligen Anekdoten von den Stadtführerinnen Frau Fleischhut und Frau Proske sowie dem Stadtführer Herr Kördel in historischen Trachten erzählt. Wenn Herr Kördel in der einen Hand die Hellebade trägt, in der anderen Hand das Mikrofon, ist es ein schönes Sinnbild dafür, dass sich eine Stadt vom Altertum in die Neuzeit entwickeln kann, ohne ihre Wurzeln zu verlieren. So erfuhren die Besucher beispielsweise, wie die Landgräfin mit einer vorgespielten Schwangerschaft die Landgrafenehre in Rotenburg erhalten wollte. Der Begriff der "Rotenburger Windelwache" entstand, denn der Landgraf von Kassel schickte seine Soldaten um zu überwachen, ob die Fürstin tatsächlich schwanger war.

Dass die Rodenburg, von der heute nur noch wenig zu sehen ist, einst so groß war die Eisenacher Wartburg und die Stadt Rotenburg 1248 erstmals urkundlich erwähnt wurde aber vorher schon zweimal zerstört wurde; sie muss also älter sein. All das wussten viele der Besucher nicht und wie so oft geht man aus solchen Veranstaltungen mit mehr Wissen und Gefühl heraus, als man hineingegangen ist.

Im Anschluss an die Veranstaltung konnte im Schlossinnenhof an wärmenden Feuertonnen noch Kürbissuppe, angeboten von den Betreibern der Minigolfanlage und Pizza von Bacco Esposito genossen werden, musikalisch untermalt von Spielmanns- und Fanfarenzug.

Roteburger Vereinsmesse

Heute findet die ersten Rotenburger Vereinsmesse in der Mehrzweckhalle des Studienzentrums in der Josef-Durstewitz-Straße 2 statt. Von 11 bis 17 Uhr präsentieren sich verschiedene Vereine und bieten Einblicke in ihre Aktivitäten und Ziele. Die Besucher der Messe haben außerdem die Möglichkeit, an zahlreichen Aktivitäten an den Ständen teilzunehmen und in Trainings- und Testbereichen Neues auszuprobieren. Diese Veranstaltung ist eine großartige Gelegenheit, das vielfältige Vereinsleben in Rotenburg a. d. Fulda näher kennenzulernen und sich inspirieren zu lassen. (Jasmin Sippel-Mönch) +++


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