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Was "Bares für Rares" mit dem früheren Telekom-Gebäude zu tun hat
19.11.23 - Mitunter hält das Fernseh-Erleben interessante Zufälle bereit: Am Mittwochabend sendete das ZDF ein Spezial der Sendung "Bares für Rares" – und dabei ergab sich plötzlich eine zunächst gedankliche, dann handfeste Verbindung zu Fulda. Genauer gesagt zum sogenannten "Postadler" des Bildhauers Professor Fritz Koenig (1924–2017).
Doch der Reihe nach: Zu den Gästen der Trödelshow gehörte diesmal auch ein Ehepaar, das eine seltsam anmutende bronzene Plastik dabei hatte, die sich bei näherer Betrachtung eines Kunstsachverständigen als Sensation entpuppte: Der Experte konstatierte nämlich, dass die Plastik die Figur des Ikarus aus der griechischen Mythologie zeige. Geschaffen worden sei sie von dem anfangs erwähnten Fritz Koenig, einem weltweit angesehenen Künstler, der unter anderem auch eine berühmte Plastik für das World Trade Center in New York entworfen habe. Die Ikarus-Figur selbst sei 1963 entstanden, Fritz Koenig habe seine Arbeiten in kleineren Serien realisiert.
Figur stammt aus 1964
Und, wie der Zufall es will und weil das berufliche Interesse geweckt ist, googelt man zu Hause vor dem Bildschirm den Begriff "Fritz Koenig" - und plötzlich tauchen in diesem Zusammenhang die Worte "Fulda" und "Postadler" auf. Die weitere Recherche ergibt dann das Folgende: Besagter Künstler hat 1964 die genannte bronzene Figur geschaffen, die Unterm Heilig Kreuz einst das ehemalige Fernmelde- beziehungsweise Telekom-Gebäude zierte und noch immer am heutigen "Hotel Platzhirsch" zu sehen ist.
Bei "SkulpTour Fulda" heißt es dazu: "Wie für Koenig typisch, ist der Körper charakteristisch langgestreckt, fast prismatisch. Ansonsten verbindet diese Form wenig mit der sonstigen plastischen Formensprache Koenigs zu dieser Zeit. Die Flächigkeit und die Rhythmisierung der Schwingen des Adlers ist erkennbar der Einpassung in die Architektur geschuldet".
Bei den umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten hatte die Außenfassade des früheren Telekom-Gebäudes besonders Kopfzerbrechen bereitet: Weil diese, 1973 nach Plänen des bekannten Architekten Sepp Ruf entstanden, unter Denkmalschutz steht, konnten die teils brüchigen oder absturzgefährdeten Tuffsteinplatten nicht durch anderes Material ersetzt werden.