Herr der Lüfte: Nils Witte gewinnt das Kopfballduell - Fotos: Siegmar Larbig

HÜNFELD Hünfelder SV - 1. Hanauer FC 3:5 (3:2)

HSV gibt Spiel aus der Hand, Kodraliu schießt Hanau ins Glück

19.11.23 - Das war so nicht nötig aus Sicht des Hünfelder SV. In seinem vorletzten Heimspiel des Kalenderjahres und einer äußerst torreichen Begegnung zog der HSV gegen den 1. Hanauer FC in der Fußball-Hessenliga mit 3:5 den Kürzeren. Zur Pause hatte der HSV noch mit 3:2 geführt. Doch defensive Schwächen und der Mut des Gastes im zweiten Abschnitt ergaben das Resultat. Schade, weil der HSV offensiv erneut zeigte, was er kann. Und Pech in der Verwertung seiner Torchancen hatte.

In der Anfangsbesetzung änderte sich gegenüber dem letzten Spiel, der unglücklichen 0:1-Heimniederlage gegen den KSV Baunatal, wieder etwas. Genauer gesagt auf drei Positionen. So rückten Jonas Simon und Marcel Trägler wieder in die erste Elf.  Kevin Krieger ist wieder von Beginn an dabei - Der Gast tritt in derselben Formation an wie beim letzthin überzeugenden 4:1-Sieg beim FSV Fernwald. 

Sven Kemmerzell führt den Ball, links Maximilian Fröhlich

Marcel Trägler (rechts) bittet zum Tanz

Der erste Elfer saß, der zweite nicht. Zudem traf er den Pfosten: Jemo Kassa ...

Schlechter hätte es für den HSV kaum beginnen können auf dem Kunstrasen: Nach einem langen Ball der Gäste unterlief Leon Zöll ein Stellungsfehler, Hanaus Marco Ferukoski profitierte - und setzte die Kugel am herauseilenden Hünfelder Keeper Bene Kaiser ins Tor - 0:1. Nur fünf Minuten später antwortete der HSV: Jemal Kassa glich per Elfer und seinem 16. Saisontor zum 1:1 aus - einem Hanauer war der Ball an die Hand gesprungen.

Tolle Kombination - Fröhlich trifft

Mehr noch: Eine tolle Kombination führte über den Hofbieberer Fröhlich zum hinterlaufenden Simon, der gab von der Grundlinie nach innen - und, als wollte er sich bedanken, traf Fröhlich zum 2:1. Und das nur zwei Minuten später. Es war zwar kalt in der Rhönkampfbahn - aber wieder mächtig was los.

HSV-Coach Johannes Helmle (links)

HSV-Keeper "Bene" Kaiser

Pech für den HSV, der sich jetzt besser behauptete im Zweikampfverhalten: Der aufrückende Krieger bediente Fröhlich, nach dessen Eingabe Kassa im Abschluss-Pech war (26.). Der HSV hatte sich ins Spiel reingearbeitet. Defensive Löcher aber blieben: Nach einem abgewehrten Angriff war Hünfelds Rückwärtsbewegung gar nicht gut, die zentrale Lücke nutzte der Gast zu einem schnellen Gegenzug, Nils Witte schien den Ball erst gewonnen zu haben, verteidigte aber unglücklich - und bekam zudem keine Unterstützung, die zentrale Abwehr rückte zu spät raus, und Bene Kaiser sah den Flachschuss zum 2:2 arg spät.

Wie schön war das denn anzusehen? Der HSV ging erneut in Führung - und das sah nach fußballerischer Feinkost aus. Fröhlich hielt links an der Auslinie die Kugel im Spiel, nahm kurz Leon Zöll mit, der spielte Trägler, der ihm intuitiv und mit viel Spielverständnis in den kurzen Raum legte - Trägler bekam den Ball von Zöll zurück, und ... ja was und? Trägler traf von der Strafraumkante flach zum 3:2.

Wenig später und noch vor der Pause trifft Kassa mit links den langen Pfosten. 

Fazit des ersten Durchgangs: Hünfeld verdiente sich den knappen Vorsprung zur Pause. Weil es seine offensiven Qualitäten anzapfte - und an sich glaubte. Beide Gegentore waren fahrlässig und schlecht verteidigt. Glück, dass der HSV durch Kassas Elfer bald ausglich und zunehmend ins Spiel fand. Zusätzticher Lohn: das 3:2. Und das sah nach Fußball aus. Aufpassen muss Hünfeld, das defensive Mittelfeld zuzukriegen. Hanau erweist sich bisweilen als spielstark, ist im Abschluss aber nicht schnell, entschlossen und geradling genug.

Zehn Minuten waren vorüber im zweiten Abschnitt - und wieder kassierte der HSV ein Tor, das nicht sein musste. Das spielerisch bewegliche Hanau kombinierte gut, Witte wehrte per Kopf unglücklich ab, der Gast durfte indessen vor Hünfelds Strafraum quer passen - und ein Flachschuss saß zum 3:3. Ärgerlich aus HSV-Sicht - auch weil Kassa kurz zuvor erneut im Abschluss-Pech war. Hanau drängte jetzt auf die Führung, Hünfeld schwamm defensiv etwas. 

Und was war das jetzt? Jemo Kassa setzte zu in halblinker Position zu einem unwiderstehlichen Dribbling an. Das war eine Augenweide, wie er seine Gegenspieler reihenweise stehen ließ. Er holte einen Elfer raus - schoss den aber gar nicht gut, flach und unplatziert. Hanaus Keeper Galic wehrt ab, Trägler traf im Nachschuss die Latte. Vorbei. Es ist Herzinfarkt-Zeit in der Rhönkampfbahn. 

Nein, bitte nicht HSV. Das durfte nicht wahr sein. Dücker gab den Ball an der Außenlinie viel zu leicht her und hätte klären können, dann beschäftigte sich Häuser nicht mit dem Geschehen - und als Strafe glückte Hanau die 4:3-Führung. Zwölf Minuten vor dem Ende. 

Später begleitete Hünfeld das Pech:  Brählers Abschluss kläret ein Gästespieler kurz vor der Torlinie (83.). Doch eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit dies: Ein individueller Fehler begünstigte das 5:3 für die Gäste. Der Drops war gelutscht.

Fazit der Partie: Dem HSV lief das Glück wahrlich nicht hinterher. Zur Pause lag er noch mit 3:2 vorn. Doch zu dem Aspekt, wie man eine Führung verteidigt und defensiven Defiziten kam eine Menge Pech. Knackpunkt mag der nicht genutzte Elfer Mitte des zweiten Abschnitts gewesen sein. Auch die Chancenverwertung klappte schon besser. Doch was in den ersten Wochen der Runde so gut lief, verkehrte sich jetzt ins Gegenteil. Und die gute Vorrunde kann dem Team niemand mehr nehmen. (wk)


Hünfelder SV: Kaiser - Florian Müller, Dücker, Witte, Zöll - Kemmerzell (Häuser), Simon - Krieger (75. Brähler), Kassa, Fröhlich - Trägler

1. Hanauer FC: Galic - Rosa Garcia, Sejdovic, Haliti, Kodraliu, Türker, Ferukoski, Samardzic, Ünal, Aslan, Sen sowie 46. Kalata, Pandza

Schiedsrichter: Tobias Lecke (Bebra), Assistenten: Colin Diehl, Jan-Philipp Finkler

Tore: 0:1 Marco Freukoski (5.), 1:1 Jemal Kassa (10., Handelfmeter), 2:1 Maximilian Fröhlich (13.),2:2 Leandro Baumann (29.), 3:2 Marcel Trägler (41.), 3:3 Timucin Sen (56.), 3:4 Luftrim Kodraliu (77.), 3.5 Luftrim Kodraliu (89.)

Zuschauer: 300

Bes. Vorkommnis: Jemal Kassa scheitert mit Foulelfmeter - im Nachschuss trifft Trägler die Latte (65.) +++


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