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Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt und eindringliche Mahnung
20.11.23 - Zu einer Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Gewalt und als Mahnung zum Frieden gerade in diesen krisenhaften Zeiten hatten für den frühen Sonntagmittag der Magistrat der Stadt Fulda und der Kreisverband Fulda des "Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge" anlässlich des heutigen Volkstrauertages eingeladen. Die Feierstunde mit Musik, Ansprachen und Kranzniederlegung fand am Mahnmal für die Kriegsopfer an der Michaelskirche statt. Gekommen waren sehr viele Menschen aller Altersstufen.
Der Feierstunde kam gerade vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts und des Krieges in der Ukraine diesmal ganz besondere Bedeutung zu. Die Totenehrung nahm Pfarrer Jörg Scheer von der Christuskirche vor.
In diesem Jahr nahmen auch Schülerinnen und Schüler der Richard-Müller-Schule an der Gedenkfeier teil, die sich im vergangenen Jahr in einem Projekt auf dem Zentralfriedhof mit dem Thema Kriegsgräber und den Schicksalen verschiedener Opfergruppen beschäftigt hatten (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Die gemeinsame Aktion und das begleitende Bildungsprogramm waren vom Rotary Club Fulda initiiert und mit einer Spende von 7.000 Euro finanziert worden.
Der Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Fulda, Gunter Geiger, unter dessen Rotary-Präsidentschaft das Projekt realisiert worden war, sprach am Sonntag davon, dass "neue und moderne Formen der Ausgestaltung" des Erinnerns gefunden worden seien und freute sich darüber, dass neben den Jugendlichen auch Lehrer anwesend waren.
"Etwas sehr Sinnvolles getan"
Ida, eine beteiligte Schülerin, zeigte ihre Beweggründe auf. Die Beschäftigung mit dem Projekt sei den Schülerinnen und Schülern sehr nahe gegangen. Man habe das Gefühl bekommen, etwas sehr Sinnvolles getan und zur Bewusstseinsbildung der Gesellschaft beigetragen zu haben. Kriegsgräber fungierten als Mahnung für zukünftige Generationen, regten zum Nachdenken an und eröffneten die Möglichkeit, mit dem Volkstrauertag in Verbindung zu kommen.
Wie Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) gegenüber unserer O|N-Fotoreporterin Carina Jirsch unter anderem sagte, gehe es nicht nur um Tradition, sondern darum, sich schrecklicher Geschehnisse zu erinnern. Das Anliegen des Volkstrauertages gehe auf den Ersten Weltkrieg zurück. Es sei sehr bemerkenswert, wie engagiert sich die Schülerinnen und Schüler der Richard-Müller-Schule mit dem Schicksal von Kriegsopfern und Kriegsgräbern auseinandergesetzt hätten. Der Volkstrauertag gemahne zum Erinnern, aber auch daran, wie wir Frieden erlangen können.
Der OB freute sich darüber, dass so viele Menschen zur Feierstunde gekommen waren. Es gelte, ein Bewusstsein zu schaffen für die Kriegsopfer, aber auch die Leidtragenden unter diktatorischer Schreckensherrschaft wie den Nazis nicht zu vergessen. "Wichtig ist aber auch, dass wir das Ermutigende sehen", so Wingenfeld.
Die musikalische Umrahmung übernahm auf bewährte Weise die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Dietershan. Angetreten war auch eine Ehrenformation der Bundeswehr. (bl) +++