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Hartnäckiger Schmerz muss konsequent behandelt werden - Symbolfoto: unsplash

REGION Vielschichtige Behandlungskonzepte

Hartnäckiger Schmerz muss konsequent behandelt werden

27.11.23 - Neuropathische Schmerzen muss man konsequent und entschlossen behandeln, sonst drohen sie chronisch zu werden. Der hartnäckige Schmerz, auch Nervenschmerzen genannt, ist ein Schmerz, der vom Nervensystem ausgelöst wird. Ist ein Nerv durch eine Verletzung geschädigt oder funktioniert er nicht mehr korrekt, kann es dazu kommen, dass die Nervenfaser selbstständig Schmerzsignale sendet.

Symbolfoto: pixabay

Diese sind nicht auf eine klassische Schmerzursache wie eine Verletzung oder akute Entzündung zurückzuführen. Typisch ist ein plötzlich einsetzender starker Schmerz, der eher als Brennen oder Stechen beschrieben wird. Neuropathische Schmerzen sollten aufgrund des hohen Leids, dass sie bei betroffenen Menschen verursachen, ernst genommen werden. Man geht davon aus, dass in Deutschland ungefähr sechs Prozent unter neuropathischen Schmerzen leiden müssen.

Neben einer Verletzung der Nervenfaser durch beispielsweise einen Unfall sind Schädigungen durch den Herpes Zoster, das Virus, das die Gürtelrose verursacht, häufige Auslöser. Zudem kann eine Chemotherapie oder Diabetes Mellitus, landläufig als "Zuckerkrankheit" bekannt, zu Nervenschmerzen führen. Der dauerhaft hohe Blutzuckerspiegel schädigt mit der Zeit die feinen Nervenenden im gesamten Körper.

Der Körper kann Schmerzen lernen

OSTHESSEN|NEWS-Arzt Adrian Böhm Archivfoto: O|N

Neben Fähigkeiten wie dem Laufen oder dem Beherrschen eines Instruments kann der Körper auch Schmerzen lernen. Je länger eine Nervenbahn Schmerzsignale leitet, desto besser bahnt sich ihr Weg in das Gehirn. Der Körper übt buchstäblich, den Schmerz zu empfinden. Das ist ein Grund dafür eine Behandlung frühzeitig zu beginnen. Klassische Schmerzmittel helfen bei Nervenschmerzen meist nur bedingt. Bei Nervenschmerzen setzt man daher nicht nur auf Medikamente wie Ibuprofen und Paracetamol, sondern nutzt neben Antidepressiva auch auf Wirkstoffe, die eigentlich gegen Epilepsie oder Depressionen eingesetzt werden. Zudem kann man sogenannte Opiate, das sind Stoffe, die dem starken Morphium ähneln, einsetzen.

Vielschichtiges Behandlungskonzept notwendig

Neben der medikamentösen Therapie ist ein vielschichtiges Behandlungskonzept notwendig. Denn die Behandlung gestaltet sich oft mühsam. Die Erwartungen an die Therapie werden oftmals von den betroffenen Patienten überschätzt. Als realistisch wird eine Senkung des Schmerzempfindens um die Hälft angesehen. Im Fokus stehen neben der Linderung die Verbesserung der Lebensqualität und die Schulung im Umgang mit der zumeist chronisch verlaufenden Krankheit. Zu den Behandlern zählen neben Schmerzmedizinern Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und eine Psychotherapie bei einem Psychologen, der Wege der Krankheitsbewältigung aufzeigen kann.

Um dem Nervenschmerz durch die Gürtelrose vorzubeugen, wird eine Impfung gegen die Erkrankung ab dem 60. Lebensjahr empfohlen und von den Krankenkassen übernommen. Der richtige Ansprechpartner für diese Impfung ist der Hausarzt. (Adrian Böhm) +++


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