Wetterprognose für den Winter: "mild bis warm" - Symbolbid: O|N
OFFENBACH
16. Klimatagung beim Deutschen Wetterdienst
Prognose für den Winter - "Klimadienstleistungen für die Energiewende"
26.11.23 - Am 21. November fand die jährliche Klimatagung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach statt. Unter dem Leitthema "Klimadienstleistungen für die Energiewende" versammelten sich Expertinnen und Experten, um verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit der Energieentwicklung zu diskutieren. Im Rahmen dieser Tagung wurde auch eine Prognose für den bevorstehenden Winter 2023/2024 präsentiert, die auf saisonalen Klimavorhersagen basiert.
Diese Tagung legte ihren Fokus auf bedeutende Themen wie den Stand und Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland, Klimasimulationen, Versorgungssicherheit unter meteorologischen Gesichtspunkten und die Herausforderungen im Netzbetrieb. Die Prognose für den kommenden Winter ist in diesem Kontext von besonderem Interesse, da die Wintermonate die Zeit sind, in der der Bedarf an Heizenergie deutlich ansteigt.
Die Daten deuten auf einen normalen bis wärmeren Winter hin
Der diesjährige meteorologische Winter beginnt am 1. Dezember 2023 und endet am 29. Februar 2024. Für diesen Zeitraum zeigt die aktuelle DWD-Temperaturvorhersage für Deutschland eine moderate Wahrscheinlichkeit für einen normalen bis wärmeren Winter im Vergleich zum selben Drei-Monatsmittel im Zeitraum 1991bis 2020. Das entspricht einem Drei-Monatsmittel mit Temperaturen im Durchschnitt höher als 0,9 Grad Celsius. Für den Spätwinter (Januar bis März 2024) deutet sich ebenfalls die Tendenz "normal bis wärmer" im Vergleich zum selben Zeitraum 1991 bis 2020 an. Hier rechnen die Klimaexperten vom DWD damit, dass die Temperaturen im Durchschnitt höher als 2,0 Grad Celsius liegen werden. Die Vorhersagequalität der saisonalen Klimavorhersage ist für diese beiden Zeiträume relativ gut. Dabei wird der Winterstart als eher mild vorhergesagt und zum Ende des Winters steigt die Möglichkeit für Kaltlufteinbrüche.
Der Einfluss von Wetter- und Klimaverhältnissen auf den Energieverbrauch
Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt beim DWD, kommentiert die Prognose: "Die Aussicht auf einen vergleichsweise milden Winter hat zwei Seiten. Einerseits ist ein milder Winter ein weiteres Indiz für den fortschreitenden Klimawandel auch in Deutschland. Auf der anderen Seite ist es eine positive Nachricht für alle Energieverbraucher. Wenn sich die Prognose bewahrheitet, könnten wir dadurch Heizenergie einsparen." Der Energieverbrauch wird maßgeblich durch Wetter- und Klimaverhältnisse beeinflusst. Insbesondere zur Abschätzung des Heiz- und Gasbedarfs waren im zurückliegenden Winter saisonale Temperaturvorhersagen von großem Interesse. Für den sicheren Betrieb des Energiesystems sind zuverlässige Wettervorhersagen von entscheidender Bedeutung. Der Energiesektor benötigt Informationen über verschiedene Zeiträume sowohl für Wetter- als auch Klimadienstleistungen. Der Deutsche Wetterdienst kann daher die Energiewende mit vielfältigen Leistungen unterstützen und arbeitet dazu bereits mit vielen Akteuren erfolgreich zusammen. Auf der 16. Klimatagung des Deutschen Wetterdienstes wird zudem der aktuelle Stand der Energiewende und die Rolle von Klimadienstleistungen diskutiert.
Saisonale Klimavorhersagen nicht so genau wie Wettervorhersagen
Die Prognose für den Winter 2023/2024 basiert auf saisonalen Klimavorhersagen des DWD, die in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg und dem Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelt wurden. Diese Prognosen berücksichtigen komplexe Wechselwirkungen zwischen der Atmosphäre und trägeren Bestandteilen des Klimasystems wie dem Ozean, dem Meereis und der Landoberfläche. Es ist wichtig zu beachten, dass die saisonalen Klimavorhersagen für größere Zeiträume und größere geografische Gebiete gelten und nicht die Genauigkeit einer Wettervorhersage aufweisen. "Saisonale Klimavorhersagen geben uns einen Überblick über klimatische Tendenzen über längere Zeiträume, im Gegensatz zu spezifischen Wettervorhersagen für einen bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt", so Fuchs. Wenn für drei Monate bestimmte klimatische Bedingungen vorhergesagt werden, können einzelne Tage oder Wochen dennoch anders ausfallen. (pm) +++