Ein Tag für innere Einkehr, Neuorientierung und zur Bilanz des Lebens

22.11.23 - "Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung stehen in evangelischen Gottesdiensten zum Buß- und Bettag im Mittelpunkt", so die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Heute ist Buß- und Bettag, der seit dem Jahr 1995 in alles Bundesländern außer in Sachsen als offizieller Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung abgeschafft wurde. Und doch ist der heutige Tag wichtig für viele evangelische Christen.

Bischöfin der EKKW, Dr. Beate Hofmann.

"Es sind schwierige und herausfordernde Zeiten, in denen wir leben", sagt Dr. Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck (EKKW), in ihrer Kanzelabkündigung, die heute in den Gottesdiensten der Landeskirche verlesen wird. Der Buß- und Bettag halte den deprimierenden Eindrücken – etwa dem Konflikt im Nahen Osten – ein mutiges und auch hoffnungsvolles "Trotzdem" entgegen, so die Bischöfin. "Trotzdem glauben Christinnen und Christen, dass Liebe stärker ist als Hass, auch stärker als der Tod". Der Buß- und Bettag lade dazu ein, "diesem 'Trotzdem' nachzuspüren und Gottes Kraft in unserem Glauben und in unserem Leben zu entdecken".

Das Plakat der diesjährigen Kampagne der Evangelischen Kirche zum Buß- und Bettag. ...

Gottesdienste am Buß- und Bettag

"Der Gedenktag dient dem Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer wie beispielsweise Fremdenhass, Umweltzerstörung und die Ausgrenzung von Armen und Obdachlosen," so die EKKW. "Die hohe Resonanz auf dieses Angebot belegt, dass der Bußtag im Leben vieler Menschen nach wie vor tief verwurzelt ist."

Buße und Beichte - doch in der evangelischen Kirche gibt es offiziell keine Beichte. "Trotzdem hat es auch in der evangelischen Kirche immer die Möglichkeit der Einzelbeichte gegeben, etwa in einem Seelsorgegespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer. Zur Beichte gehört die ausgesprochene Bitte um Vergebung der Schuld", so die EKD. (cdg) +++