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ADAC Umfrage: E-Scooter entpuppen sich als Ärgernis auf zwei Rädern
25.11.23 - Fußgänger leben gefährlich: Allein in Frankfurt (Rhein-Main-Gebiet) verunglückten im Jahr 2022 376 Fußgänger im Straßenverkehr, neun Personen verstarben. Alarmierende Zahlen, die sich während der vergangenen zehn Jahre nur leicht nach unten bewegt haben. Der ADAC hat nun eine Umfrage zur Fußgängersicherheit in 16 Großstädten von 2021 wiederholt, mit kaum verändertem Ergebnis: Nur gut jeder zweite (51 Prozent) fühlt sich bundesweit sicher, größtes Ärgernis sind weiterhin die E-Scooter (-Fahrer).
In Frankfurt ist das Sicherheitsgefühl der Fußgänger in den letzten zwei Jahren gestiegen. Fühlten sich 2021 nur 42 Prozent der Fußgänger in Frankfurt sicher, gilt das 2023 für jeden zweiten Befragten. Größtes Ärgernis sind für Fußgänger auf dem Gehweg abgestellte Fahrräder, Motorräder und E-Scooter (61 Prozent). Weiterhin werden vor allem Sichtbeschränkungen durch parkende Autos an Kreuzungen und Einmündungen (52 Prozent) als Störfaktor gesehen. Fast 60 Prozent der Befragten geben zudem an, dass E-Scooter-Fahrer der größte Unsicherheitsfaktor für sie als Fußgänger sind. Diese werden als besonders rücksichtslos bewertet. Auf Platz zwei (51 Prozent) folgen Radfahrer, die sie zu knapp überholen oder beim Überholen nicht bzw. zu spät klingeln. Mit etwas Abstand folgen Autofahrer, die beim Abbiegen nicht auf Fußgänger achten (39 Prozent) und andere Fußgänger (34 Prozent), die durch den ständigen Blick auf das Handy ihre Umwelt kaum wahrnehmen.
Mobilitätseingeschränkte Fußgänger beklagten vor allem zu kurze Grünphasen, auf dem Gehweg abgestellte Fahrräder und unübersichtliche Kreuzungen durch parkende Autos.
Gefragt, was das Sicherheitsgefühl vergrößert, antworteten die meisten: Ampeln. Danach – mit deutlichem Abstand – Zebrastreifen und Tempo 30 in Wohngebieten. "Städte und Gemeinden sind hier gefordert, genügend barrierefreie Übergänge einzurichten sowie die Parksituation an Einmündungen und Kreuzungen anzupassen, um eine bessere Einsicht auf die Fahrbahn zu ermöglichen. Auch ein konsequentes Vorgehen gegen Pkw, E-Scooter oder Lastenfahrräder, die den Gehweg blockieren, kann das Sicherheitsgefühl erhöhen", so Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. Zudem sollten Fußgänger und Radfahrer keine gemeinsamen Wege nutzen müssen, sondern idealerweise zwei separate, gut voneinander getrennte Spuren zur Verfügung haben.
Mit Blick auf die kalte Jahreszeit können Fußgänger in Frankfurt unbesorgt den Schritt vor die Haustür wagen. 26 Prozent der Befragten bewerten den Streu- beziehungsweise Winterdienst auf Frankfurts Gehwegen als sehr gut. Bundesweit stimmen dem nur 17 Prozent zu.